010031 SE Das Menschenbild im ethischen Argument (2006S)

Anrechenbar auch für das Fach "Christliche Moralphilosophie" im Rahmen des Erweiterungslehrganges "Ethik".

Die Moraltheologie argumentiert in grundsätzlichen Fragen ebenso wie bei Themen der Angewandten Ethik (z.B. Stammzellenforschung, medizinisch-ethische Probleme) mit dem christlichen Menschenbild, an dem sich konkrete Normen messen lassen müssen. Sie sieht sich dabei jedoch herausgefordert durch Argumentationsformen oder Normfindungsverfahren, in denen anthropologische Argumente keinen formalen Platz haben.

Im Seminar werden exemplarisch unterschiedliche ethische Modelle daraufhin untersucht, welches Menschenbild der ethischen Argumentation zugrunde liegt und wie es jeweils in der ethischen Argumentation eingesetzt wird. Dabei werden konträre Beispiele aus Philosophie und Recht einigen theologischen Modellen aus der katholischen, protestantischen und orthodoxen Tradition gegenübergestellt. Die Untersuchung der Positionen mündet in der Frage, welches der systematische Ort der Anthropologie in der Moraltheologie ist und wie in das Gespräch mit konträren ethischen Positionen die Sinngehalte des christlichen Menschenbildes eingebracht werden können.

Um die Konsequenzen an einem konkreten ethischen Konfliktfall aufzuzeigen und die Bedeutung des zentralen christlich-anthropologischen Moments der Menschenwürde in die Diskussion mit einzubringen, ist eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Seminar "Ist die Würde des Mesnchen antastbar?" von a.o. Prof. Dr. G. Marschütz geplant.

Voraussetzungen: Anwesenheit und Mitarbeit, Vorbereitung und Abhalten von Kurzreferaten, schriftliche Seminararbeit.