Universität Wien
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010032 SE Meister Eckhart: Mystik der reinen Vernunft (2014W)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 1 - Katholische Theologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 10.10. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG (Vorbesprechung)
  • Donnerstag 16.10. 09:45 - 12:15 Seminarraum 2 (Kath) Schenkenstraße EG
  • Dienstag 21.10. 16:45 - 18:15 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG
  • Freitag 07.11. 08:00 - 13:00 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG
  • Freitag 07.11. 13:15 - 18:00 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
  • Montag 10.11. 15:00 - 18:15 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
  • Montag 15.12. 15:00 - 17:30 Seminarraum 2 (Kath) Schenkenstraße EG
  • Donnerstag 18.12. 09:00 - 12:15 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Vor dem Hintergrund der Debatte um die Rolle der Religion in einer postsäkularen Gesellschaft erfreut sich das Phänomen der Mystik schon seit etlichen Jahren besonderer Beliebtheit. Als Grund dafür wird meistens geltend gemacht, dass die traditionellen, kirchlich institutionalisierten Frömmigkeitsformen in einer weitgehend individualisierten und immer weniger christlich geprägten Gesellschaft nicht mehr vermittelbar seien. Demgegenüber entspreche die Mystik einem allgemein verbreiteten Bedürfnis nach individuellem religiösem Erleben ohne feste Dogmen und institutionelle Bindungen. Meister Eckhart zählt zu den prominentesten Vertretern der christlichen Mystik, auf die in diesem Zusammenhang gerne verwiesen wird. Dabei wird jedoch übersehen, dass sein mystischer Ansatz gerade nicht darauf abzielt, Gott auf der Ebene empirischer Individualität erfahrbar zu machen. Vielmehr will Eckhart die Menschen dazu bringen, die Sphäre ihrer geschaffenen "Eigenheit" zu überschreiten und ihrer Vernunft gemäß zu leben, die ungeschaffen und insofern immer schon über-natürlich ist. Eckharts Denken erweist sich somit als eine besonders anspruchsvolle Form der Mystik, die nicht auf individuelle, privatreligiöse "Erlebnisse" abzielt, sondern den Menschen auf die universale Sphäre der Vernunfterkenntnis und des gerechten Wirkens in der Welt hin öffnen will. Das Seminar will die Gelegenheit bieten, diesen universalistischen, vernunftbetonten Grundcharakter von Meister Eckharts Mystik anhand ausgewählter Texte aus seinen deutschen und lateinischen Werken näher kennenzulernen und ihn auf seine philosophisch-theologischen Implikationen hin zu befragen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mitarbeit, Anfertigen einer Seminararbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Einführung in die Hauptthemen von Meister Eckharts Denken sowie in die mittelalterliche Philosophie insgesamt

Prüfungsstoff

Lektüre und Diskussion ausgewählter Texte aus Meister Eckharts deutschen und lateinischen Werken (jeweils auch mit neuhochdeutscher Übersetzung)

Literatur

Flasch, Kurt: Die Geburt der "Deutschen Mystik" aus dem Geist der arabischen Philosophie, München 2006.

Flasch, Kurt: Meister Eckhart - Philosoph des Christentums, München 2010.

McGinn, Bernard: Meister Eckhart - Teacher and Preacher, New Jersey 1986.

Mieth, Dietmar: Die Einheit von "vita activa" und "vita contemplativa" in den deutschen Predigten und Traktaten Meister Eckharts und bei Johannes Tauler, Regensburg 1969.

Ruh, Kurt: Meister Eckhart - Theologe, Prediger, Mystiker, München 1985.

(weitere Literatur wird zu Beginn des Seminars bekanntgegeben)

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

für 011 (08W, 11W) D31 oder DAM, 033 195 und 033 193 (08W, 11W) sowie neues Lehramt 055 BAM, 066 793 MAM, 066 795 M5, Fächerkontingentseminar 2 oder (freies) Wahlfach f. 011 (02W) und 020

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:26