Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.
010082 VO Grundlagen der Psychoanalyse für Studierende der Theologie (2009S)
Unter besonderer Berücksichtigung der ethischen Aspekte
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max. 60 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Donnerstag 19.03. 14:15 - 15:45 (ehem. Hörsaal 48 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
- Donnerstag 26.03. 14:15 - 15:45 (ehem. Hörsaal 48 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
- Donnerstag 23.04. 14:15 - 15:45 (ehem. Hörsaal 48 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
- Freitag 24.04. 13:00 - 15:00 (ehem. Hörsaal 48 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
- Donnerstag 30.04. 14:15 - 15:45 (ehem. Hörsaal 48 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
- Donnerstag 07.05. 14:15 - 15:45 (ehem. Hörsaal 48 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
- Donnerstag 14.05. 14:15 - 15:45 (ehem. Hörsaal 48 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
- Donnerstag 28.05. 14:15 - 15:45 (ehem. Hörsaal 48 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
- Donnerstag 04.06. 14:15 - 15:45 (ehem. Hörsaal 48 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
- Donnerstag 18.06. 14:15 - 15:45 (ehem. Hörsaal 48 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
- Donnerstag 25.06. 14:15 - 15:45 (ehem. Hörsaal 48 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Zeugnisse können durch mündliche Prüfungen oder schriftliche Arbeiten erworben werden.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Die Vorlesung zielt darauf ab, grundlegende Elemente der Psychoanalyse als Theorie des Geistes, als Psychotherapie und als Forschung den Studierenden der Theologie synthetisch und präzis zu vermitteln, damit sie diese sowohl für ihre spätere Berufspraxis wie auch für ihre interdisziplinäre Forschung fruchtbar einsetzen können. Da insbesondere Bereiche an der Schnittstelle zwischen Psychoanalyse und Ethik behandelt werden, nähert sich die Vorlesung dem Erfahrungsbereich der Studierenden und zielt darauf, ihn zu erweitern.
Prüfungsstoff
Die Lehrveranstaltung wird als Vorlesung mit anschließender Diskussion (iauch über Kasuistik) angeboten.
Der Vorlesungskurs entfaltet sich anhand einer multimedialen Präsentation der Materialien, um eine bessere Verarbeitung und vertieftes Verständnis der interdisziplinären Materialien zu ermöglichen.
Der Vorlesungskurs entfaltet sich anhand einer multimedialen Präsentation der Materialien, um eine bessere Verarbeitung und vertieftes Verständnis der interdisziplinären Materialien zu ermöglichen.
Literatur
In der vorliegenden Literaturliste werden bei Sigmund Freud die Werke aus:
Freud, S. Gesammelte Werke. Bde. 1-17. London: Imago Publishing 1940-52 (seit 1960: Frankfurt am Main: Fischer); Bd. 18 und Nachtragsbd. Frankfurt am Main: Fischer 1968 und 1987.
und die Jahresangaben seiner Publikationen aus der "Bibliographie" in:
Meyer-Palmedo, I., & Fichtner, G., Hg. (1989). Freud-Bibliographie mit Werkkonkordanz. Frankfurt am Main: Fischer, S. 15-90.
entnommen.Fonagy, P. & Target, M. (2003). Psychoanalyse und Psychopathologie der Entwicklung. Stuttgart: Klett-Cotta 2006.Freud, S. (1923a [1922]). Libidotheorie. Psychoanalyse. G.W. 13: 211-233.Freud., S. (1975). Schriften zur Behandlungstechnik. Studienausgabe. Ergänzungsband. Frankfurt am Main: Fischer.Giampieri-Deutsch, P. (1999). Aggression und Normengenese. Zum ethischen Subjekt in der Psychoanalyse. Geschichte und Gegenwart 18/4, S. 147-164.Giampieri-Deutsch, P. (2006). Ethik in der österreichischen Philosophie. In Geschichte der österreichischen Humanwissenschaften. Bd. 6.2: Philosophie und Religion: Gott, Sein und Sollen, hg. K. Acham (1998-). Wien: Passagen Verlag, S. 441-498.Giampieri-Deutsch, P. (2008) Die Erkenntnis des Geistes, Mentalen in der Psychoanalyse. In Naturalisierung des Geistes? Beiträge zur gegenwärtigen Debatte um den Geist, hg. K. Appel, H.P. Weber, R. Langthaler & S. Müller. Würzburg: Königshausen & Neumann, S. 135-150.
Kitcher, P. (2004). Die Metapsychologie der Moralpsychologie. Freud und die analytische Philosophie des Geistes. In Psychoanalyse im Dialog der Wissenschaften. Anglo-Amerikanische Perspektiven, hg. P. Giampieri-Deutsch, Bd. 2. Stuttgart: Kohlhammer, S. 47-79.
Treurniet, N. (1996). Über eine Ethik der psychoanalytische Technik. Psyche 50: 1-29.Zwettler-Otte, S. (Hg.) (2007). Entgleisungen in der Psychoanalyse. Berufsethische Probleme. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
Freud, S. Gesammelte Werke. Bde. 1-17. London: Imago Publishing 1940-52 (seit 1960: Frankfurt am Main: Fischer); Bd. 18 und Nachtragsbd. Frankfurt am Main: Fischer 1968 und 1987.
und die Jahresangaben seiner Publikationen aus der "Bibliographie" in:
Meyer-Palmedo, I., & Fichtner, G., Hg. (1989). Freud-Bibliographie mit Werkkonkordanz. Frankfurt am Main: Fischer, S. 15-90.
entnommen.Fonagy, P. & Target, M. (2003). Psychoanalyse und Psychopathologie der Entwicklung. Stuttgart: Klett-Cotta 2006.Freud, S. (1923a [1922]). Libidotheorie. Psychoanalyse. G.W. 13: 211-233.Freud., S. (1975). Schriften zur Behandlungstechnik. Studienausgabe. Ergänzungsband. Frankfurt am Main: Fischer.Giampieri-Deutsch, P. (1999). Aggression und Normengenese. Zum ethischen Subjekt in der Psychoanalyse. Geschichte und Gegenwart 18/4, S. 147-164.Giampieri-Deutsch, P. (2006). Ethik in der österreichischen Philosophie. In Geschichte der österreichischen Humanwissenschaften. Bd. 6.2: Philosophie und Religion: Gott, Sein und Sollen, hg. K. Acham (1998-). Wien: Passagen Verlag, S. 441-498.Giampieri-Deutsch, P. (2008) Die Erkenntnis des Geistes, Mentalen in der Psychoanalyse. In Naturalisierung des Geistes? Beiträge zur gegenwärtigen Debatte um den Geist, hg. K. Appel, H.P. Weber, R. Langthaler & S. Müller. Würzburg: Königshausen & Neumann, S. 135-150.
Kitcher, P. (2004). Die Metapsychologie der Moralpsychologie. Freud und die analytische Philosophie des Geistes. In Psychoanalyse im Dialog der Wissenschaften. Anglo-Amerikanische Perspektiven, hg. P. Giampieri-Deutsch, Bd. 2. Stuttgart: Kohlhammer, S. 47-79.
Treurniet, N. (1996). Über eine Ethik der psychoanalytische Technik. Psyche 50: 1-29.Zwettler-Otte, S. (Hg.) (2007). Entgleisungen in der Psychoanalyse. Berufsethische Probleme. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
freies Wahlfach für 011 (02W), für 012 (02W) und 020 (02W)
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:27
Die Vorlesung wird sich dem Focus der Studierenden der Theologie annähern, in dem sie in Bereiche an der Schnittstelle zwischen Psychoanalyse und Ethik einführen wird.
Zur Einleitung wird Sigmund Freuds Position in der normativen Ethik, in der Wertethik und in der Metaethik rekonstruiert und geklärt, da sie in der bisherigen Literatur ein Desideratum bleibt. Obwohl erste Versuche (z. B. Philip Rieff) schon früh starteten, begann die Tragweite Freuds Beitrages zur Ethik erst kürzlich verstanden zu werden (Giampieri-Deutsch 1999, 2006; Kitcher 2004).
Entwicklungspsychologisch wird auch die ontogenetische Entwicklung der Normen und der Werte des Subjektes präsentiert (Giampieri-Deutsch 1999).
Die verschiedenen Pathologien der Entwicklung (u. a. Pathologie des Überich, Unfähigkeit sich zu schuldig zu fühlen, Unfähigkeit zu trauern, Störungen der Bindung oder der Affektregulation) mit den entsprechenden psychischen Störungen und Krankheitsbildern im erwachsenen Alter werden ausgeführt (Fonagy & Target 2003).
Die Ethik der psychoanalytischen Behandlung ist einerseits auf einer ersten Ebene eine Berufsethik, die auf der psychoanalytischen Behandlungstechnik (Freud 1975) begründet ist und das ethische Verhalten der PsychoanalytikerIn durch Neutralität, Abstinenz und Vertraulichkeit definiert. In diesem Sinn ist die angemessene psychoanalytische Behandlungstechnik auch (berufs-)ethisch (Treuniet 1996).
Aber die Frage der psychoanalytischen Ethik ist nicht nur die technische Frage der Behandlung lege artis. Ausgehend von dieser Fragestellung eröffnet sich das Thema der Grenzüberschreitungen und -verletzungen auch in intersubjektiven Beziehungen im Allgemeinen (z. B. in der Erziehung, in der Ausbildung, in der klinischen und empirischen Forschung mit PatientInnen bzw. ProbandInnen) und ergibt sich die Frage ihrer ethischen und psychopathologischen (bis zu Traumata reichenden) Folgen (Zwettler-Otte 2007).