Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.
010089 SE Judentum heute verstehen: Erkundungen aus interdisziplinärer Perspektive (2015S)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mo 19.01.2015 10:00 bis Mo 09.03.2015 10:00
- Abmeldung bis Fr 27.03.2015 23:59
Details
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Montag 16.03. 18:30 - 21:00 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
- Montag 23.03. 18:30 - 21:00 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
- Montag 13.04. 18:30 - 21:00 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
- Montag 20.04. 18:30 - 21:00 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
- Montag 27.04. 18:30 - 21:00 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
- Montag 04.05. 18:30 - 21:00 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
- Montag 11.05. 18:30 - 21:00 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
- Montag 18.05. 18:30 - 21:00 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
- Montag 01.06. 18:30 - 21:00 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
- Montag 08.06. 18:30 - 21:00 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
- Montag 15.06. 18:30 - 21:00 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
- Montag 22.06. 18:30 - 21:00 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Mitarbeit, Übungen (nicht benotet), Impulsreferat, Seminararbeit (Kriterien dafür werden im Seminar bekannt gegeben)
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
- Kennenlernen sowie theoriegeleitete Reflexion über zeitgenössisches Judentum ermöglichen
- Kenntnisse und Grundsätze für Begegnung und Dialog mit Jüdinnen und Juden aus der Perspektive der jeweiligen Disziplin der Teilnehmerinnen und Teilnehmer entwickeln
- Wissen über die spannungsgeladene Geschichte der Kirchen mit dem Judentum aneignen und es in die aktuellen Bemühungen christlich-jüdischer Zusammenarbeit und Begegnung integrieren
- Kenntnisse und Grundsätze für Begegnung und Dialog mit Jüdinnen und Juden aus der Perspektive der jeweiligen Disziplin der Teilnehmerinnen und Teilnehmer entwickeln
- Wissen über die spannungsgeladene Geschichte der Kirchen mit dem Judentum aneignen und es in die aktuellen Bemühungen christlich-jüdischer Zusammenarbeit und Begegnung integrieren
Prüfungsstoff
Impulsreferate
(Reflexions)Übungen
Textlektüre
Diskussion
Drei Gastvorträge: Norbert Reck, "Täterschaft, Schuld und Schuldgefühle: Intergenerationelle Tradierungsmuster in der katholischen Theologie seit 1945 und ihre pastoraltheologischen und gesellschaftspolitischen Implikationen" (4.5.2015), "Der Blick auf die Täter: eine Herausforderungen an die christliche Theologie nach der Shoa" (5.5.2015), Christian Wieser: Polyphone Wahrheit und dialogisches Denken im jüdischen Denken des 20. Jahrhunderts
Besuch der Synagoge, Stadtrundgang, Besuch der Bibliothek des Koordinierungsausschusses
Moodle: Diskussionsforum
Die Studierenden arbeiten in 2er-Gruppen und werden von einem Lehrenden bei der Vorbereitung begleitet.
(Reflexions)Übungen
Textlektüre
Diskussion
Drei Gastvorträge: Norbert Reck, "Täterschaft, Schuld und Schuldgefühle: Intergenerationelle Tradierungsmuster in der katholischen Theologie seit 1945 und ihre pastoraltheologischen und gesellschaftspolitischen Implikationen" (4.5.2015), "Der Blick auf die Täter: eine Herausforderungen an die christliche Theologie nach der Shoa" (5.5.2015), Christian Wieser: Polyphone Wahrheit und dialogisches Denken im jüdischen Denken des 20. Jahrhunderts
Besuch der Synagoge, Stadtrundgang, Besuch der Bibliothek des Koordinierungsausschusses
Moodle: Diskussionsforum
Die Studierenden arbeiten in 2er-Gruppen und werden von einem Lehrenden bei der Vorbereitung begleitet.
Literatur
Bibel
Klaus Wengst: Christsein mit Tora und Evangelium. Beiträge zum Umbau christlicher Theologie im Angesicht Israels, Stuttgart 2014.
S. Ph. De Vries: Jüdische Riten und Symbole. Reinbek b. Hamburg, 11. Auflage, 2010 (1981).
Israel Meir Lau, Wie Juden leben: Glaube - Alltag - Feste, Gütersloh 1988.
Die 12 Thesen von Berlin: Ein Aufruf an christliche und jüdische Gemeinden in der ganzen Welt: URL: http://www.gcjz-berlin.de/berliner_thesen_ICCJ_flyer-lang.pdf.
Literaturliste entsteht im Lauf des Seminars
Klaus Wengst: Christsein mit Tora und Evangelium. Beiträge zum Umbau christlicher Theologie im Angesicht Israels, Stuttgart 2014.
S. Ph. De Vries: Jüdische Riten und Symbole. Reinbek b. Hamburg, 11. Auflage, 2010 (1981).
Israel Meir Lau, Wie Juden leben: Glaube - Alltag - Feste, Gütersloh 1988.
Die 12 Thesen von Berlin: Ein Aufruf an christliche und jüdische Gemeinden in der ganzen Welt: URL: http://www.gcjz-berlin.de/berliner_thesen_ICCJ_flyer-lang.pdf.
Literaturliste entsteht im Lauf des Seminars
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
für 011 (08W, 11W) D31 oder DAM, 033 195 und 033 193 (11W) sowie 055 BAM, 066 793 MAM, 066 795 M5, Fächerkontingentseminar 3 oder (freies) Wahlfach f. 011 (02W) und 020; ETF: (M)IDF
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:27
Solchen und ähnlichen Fragen widmet sich das interdisziplinäre Seminar, das Studierenden aus allen Studienrichtungen die Gelegenheit bietet, gelebtes Judentum kennen zu lernen und sich aus der Perspektive der je eigenen wissenschaftlichen Fachdisziplin reflektierend damit auseinanderzusetzen. Auf der Basis der mitgebrachten wissenschaftlichen Kompetenzen und Interessen werden miteinander Forschungsfragen zu von den Seminarleitern ausgewählten Themen entwickelt. Theologisches Wissen ist keine Voraussetzung für eine Teilnahme am Seminar.
Im Zentrum steht für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Versuch, die dynamische und vielgestaltige Realität des Judentums heute (besser) kennen- und verstehen zu lernen. Dies geschieht in der Spannung von Fremd- und Selbstwahrnehmung des Judentums und im Kontext kollektiver und persönlicher Verstrickungen in die Geschichte des Judentums und des Antisemitismus in und mit Europa sowie der wissenschaftlichen Reflexion der gesellschaftlichen, kirchlichen und individuellen Wahrnehmungsfilter des Judentums.
Für Theologinnen und Theologen besteht die spezifische Aufgabe nach der dritten "Berliner These" des Internationalen Rats der Christen und Juden (2010) darin, ein theologisches Verständnis des Judentums zu entwickeln, das dessen eigenständige Identität bekräftigt. Für die Entwicklung einer christlichen Identität bedeutet dies, die Spannung zu erkennen, dass das Judentum zwar grundlegend für die christliche Identität ist, es aber auch nicht dafür zu vereinnahmen ist, sondern in seinem Anders-Sein und mit seinen Wertvorstellungen zu akzeptieren ist. Das Selbstverständnis des Christentums in Europa seit der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts ist weiters untrennbar verbunden mit der Erneuerung des Verhältnisses der christlichen Kirchen zum Judentum, insbesondere zum gelebten Judentum der Gegenwart. Daher wird auch die Frage nach der Schuld von Theologie und der Kirchen für die Fehlentwicklung einer "Theologie der Verachtung" des Judentums thematisiert, die über Jahrhunderte hinweg zu Vertreibung und Ermordung jüdischer Menschen geführt hat. 50 Jahre nach der Richtung weisenden Konzilserklärung Nostra Aetate (der Erklärung der römisch-katholischen Kirche über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen) sind ein ausgezeichneter Anlass, sich dieser Frage aus einer praktisch-theologischen Perspektive zu nähern.
Als Themen sind geplant (auszugsweise): Was heißt "Jude sein"; Vielfalt des zeitgenössischen Judentums; Zeitgestaltung im Judentum (Festkalender); Geschichte des Judentums, Antijudaismus und Antisemitismus; Täterschaft, Schuld und Schuldgefühle; Jüdische Medien; Bedeutung des Gelobten Landes und des Staates Israel. Geplant sind ferner ein Besuch des Wiener Stadttempels, ein Stadtrundgang im jüdischen Wien; das Mit-Feiern des Schabbat. Als praktisch-theologisch angelegtes Seminar wird auch nach Praxiskonsequenzen - in Schule und Pastoral, in Bildung, Gesellschaft und Politik gefragt.
Mit Dr. Willy Weisz, dem jüdischen Vizepräsidenten des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit (KOA) und bewährtem Lehrer und Vortragenden zu Themen des Judentums, sowie Dr. Markus Himmelbauer, dem Geschäftsführer des KOA und Lehrenden an der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien-Krems, stehen zwei hochkarätige und erfahrene Gesprächspartner und Experten zur Verfügung.
Die Seminareinheiten enden jeweils offiziell um 20.15. Danach besteht die Möglichkeit für (prüfungsirrelevante) vertiefende persönliche Gespräche, deren Form mit den Studierenden gemeinsam entwickelt wird.