010097 SE Religionen in öffentlichen Einrichtungen? (2024S)

Nach Art. 18 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte hat „jeder Mensch hat Anspruch auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit. Dieses Recht umfasst die Freiheit, […] seine Religion oder seine Überzeugung allein oder in Gemeinschaft mit anderen, in der Öffentlichkeit oder privat, durch Lehre, Ausübung, Gottesdienst und Vollziehung von Riten zu bekunden“. Wie sieht es aber mit der Ausübung von Religion in öffentlichen Einrichtungen aus? Einerseits gibt es Einrichtungen, in denen die Ausübung der Religion auf Schwierigkeiten stößt (wie z. B. in Kasernen, Gefängnissen, Krankenhäusern und Pflegeheimen). Andererseits gibt es Einrichtungen, in denen die Präsenz von Religion grundsätzliche Fragen nach dem Verhältnis von Religion, Öffentlichkeit und Staat aufwirft (Schulen, Hochschulen, öffentlich-rechtliche Medien usw.). Im Seminar werden wir uns grundlegenden Überlegungen zum rechtlichen Verhältnis von Staat und Religionen stellen. Darauf aufbauend, geht es dann darum, die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Seelsorge der verschiedenen Religionsgemeinschaften in öffentlichen Einrichtungen kennenzulernen und kritisch zu hinterfragen. Das Seminar mündet in eine Exkursion zu den 5th Prague Dialogues on Church and State Relations: Spiritual Care in Public Institutions ein, wo die österreichische Perspektive durch Referate von europäischen Expert:innen aufgebrochen und erweitert wird.