Universität Wien

010120 SE Vom Bauernkrieg zur Kirchenspaltung. Die Frühphase der Reformation (2025S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Mittwoch, 19.03. | 16:45-18:15 | online
Donnerstag, 12.06. | 13:15-16:30 | SR 1 KTF
Freitag, 13.06. | 11:30-14:45 | SR 1 KTF
Montag, 16.06. | 11:30-16:30 | SR 2 KTF
Mittwoch, 18.06. | 09:45-16:30 | SR 5 KTF


Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Nachdem sich bereits in der zweiten Hälfte der 1520er-Jahre in einigen süd- und mitteldeutschen Territorien evangelische Kirchentümer herausgebildet hatten, besiegelte die maßgeblich von Philipp Melanchthon verfasste Confessio Augustana im Juni 1530 die faktische Spaltung der römischen Kirche. Die Lehrveranstaltung befasst sich mit den „dreizehn stürmischen Jahren“ (Thomas Kaufmann) der Frühreformation. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf den unterschiedlichen theologischen wie politischen Konzeptionen, die der reformatorischen Bewegung von Beginn an innewohnte. Insbesondere am großen Bauernkrieg der Jahre 1524/25, der auch Teile des heutigen Österreich erfasst hatte, lässt sich zeigen, dass aus der von Luther 1520 verfassten Grundlagenschrift „von der Freiheit eines Christenmenschen“ unterschiedliche Schlussfolgerungen gezogen wurden. Zu Wort kommen so unterschiedliche Reformatoren wie Martin Luther, Philipp Melanchthon und Huldrych Zwingli. Die auf biblisch-religiöser Grundlage von Michael Geismair verfasste Tiroler Landesordnung (1525) dient als Zeugnis für eine reformatorische Begründung von Grund- und Menschenrechten, demokratischer Mitbestimmung und Sozialstaat.

Die Lehrveranstaltung führt in die Geschichte der frühen Reformation ein. Sie soll einerseits deutlich machen, dass die keineswegs intendierte Kirchenspaltung von 1530/1555 ein weltgeschichtliches Ereignis von hoher politischer Tragweite und prägend für die Entwicklung Europas und der Welt war. Gezeigt werden soll auch, dass die Ausdifferenzierung des weltweiten Protestantismus (Lutheraner, Reformierte, protestantische Freikirchen) bereits in diese Umbruchphase angelegt war und auf unterschiedlichen heilgeschichtlichen, theologischen, kirchenorganisatorischen, aber auch politischen und sozialen Grundannahmen beruhte.

Die Lehrveranstaltung beinhaltet Vorlesungselemente, Studierendenreferate, Textarbeit, Kleingruppenarbeit und bietet ausreichend Raum für Diskussionen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Aktive Mitarbeit sowie die Übernahme eines Impulsreferats und Erstellung einer Seminararbeit im Umfang von 12-15 Seiten.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

- Regelmäßige Teilnahme (Studierende dürfen zweimal unentschuldigt fehlen)
- Vorbereitende Lektüre und Referat
- Beteiligung in den Diskussionsphasen und aktive Mitarbeit
- Verfassung einer schriftlichen Arbeit im Umfang von 15-20 Seiten

Im Fall des Verdachts der nicht transparent gemachten Nutzung von KI (z.B. durch Zitation oder Angabe der Art der Nutzung) behält sich die LVA-Leitung das Recht auf ein „notenrelevantes Gespräch“ vor.

Die Gewichtung der Leistungskontrolle ist wie folgt: Mitarbeit (25%), Referat samt Präsentation (25%), Seminararbeit (50%).

Prüfungsstoff

Alle in der Lehrveranstaltung durchgenommenen und erarbeiteten Inhalte.

Weiterführende Materialien werden auf Moodle zur Verfügung gestellt.

Literatur

Die Literaturliste wird im Laufe des Semesters auf Moodle ergänzt.

Kaufmann, Thomas: Martin Luther, München 2006.
Kaufmann, Thomas: Erlöste und Verdammte. Eine Geschichte der Reformation, 2. Aufl., München 2017.
Opitz, Peter: Ulrich Zwingli. Prophet, Ketzer, Pionier des Protestantismus, Zürich 2015.
Schilling, Heinz: Martin Luther. Rebell in einer Zeit des Umbruchs. Eine Biographie, München 2017.
Schorn-Schütte, Luise: Die Reformation. Vorgeschichte, Verlauf, Wirkung, 7. Auflage, München 2017.
Verschiedene Autoren: Die Reformation, in: Die Geschichte des Christentums. Religion – Politik – Kultur, Band 7: Von der Reform zur Reformation (1450 - 1530), Freiburg / Basel / Wien 1995, S. 675-879.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

066 800 M2.2., M15, M18; BRP 14rwb b (SE zu Religionsgeschichte); BRP 17rwb (Seminar zu einem Thema der speziellen Religionsgeschichte)

Letzte Änderung: Fr 28.02.2025 14:25