060050 VO Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit (2024S)

Das Terrorattentat vom 7. Oktober vergangenen Jahres hat eine beispiellose Explosion des Antisemitismus sowohl in der westlichen Welt als auch in der Welt des Islam nach sich gezogen. Diese Vorlesung möchte die Verfolgungsgeschichte des Judentums von ihren Anfängen bis heute nachzeichnen und nach ihren Ursachen fragen. Seit der Antike waren und sind Jüdinnen und Juden immer wieder Opfer von Verfolgung und Gewalt. Auch fast 80Jahre nach der Schoah ist antisemitisch motivierte Gewalt zu einer erschreckend normalen Realität unserer Zeit geworden. Genozide, Vertreibungen und andere Formen physischer Gewalt gegen Jüdinnen und Juden sind aber nur ein Teil ihrer Verfolgungsgeschichte. Sie werden komplementiert von legislativen, institutionellen, ökonomischen, kulturellen und religiösen Formen der Verfolgung. Diese Vorlesung will nicht einfach die Verfolgungsgeschichte des Judentums nachzeichnen, sondern fragen, was Verfolgungen von Jüdinnen und Juden motivierte und motiviert und welche Ziele mit ihnen verfolgt wurden und werden. Beispiele für die in der Vorlesung behandelten Verfolgungen umfassen neben der Schoah die spanische Inquisition, Synagogen- und Talmudverbrennungen, Diskreditierung des jüdischen kulturellen Gedächtnisses, und Israel-Boykotte.