Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.
060093 VO+UE 'Sammler' und Individualisten: Die Haskalah in Mitteleuropa (2008W)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Details
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Donnerstag 16.10. 13:00 - 14:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
- Donnerstag 23.10. 13:00 - 14:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
- Donnerstag 30.10. 13:00 - 14:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
- Donnerstag 06.11. 13:00 - 14:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
- Donnerstag 13.11. 13:00 - 14:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
- Donnerstag 20.11. 13:00 - 14:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
- Donnerstag 27.11. 13:00 - 14:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
- Donnerstag 04.12. 13:00 - 14:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
- Donnerstag 11.12. 13:00 - 14:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
- Donnerstag 18.12. 13:00 - 14:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
- Donnerstag 08.01. 13:00 - 14:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
- Donnerstag 15.01. 13:00 - 14:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
- Donnerstag 22.01. 13:00 - 14:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
- Donnerstag 29.01. 13:00 - 14:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Nach einer allgemeinen Einführung in die Frage "Was ist Aufklärung?" werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen allgemeiner und jüdischer Aufklärung erörtert und anschließend kulturelle Transferprozesse anhand von mehreren, die mitteleuropäische Haskalah charakterisierenden Themenbereichen analysiert:Am Beispiel von vier Periodika -- Kohelet Musar (Berlin 1758?), Ha-Meassef (Königsberg/Berlin 1783-1797), Jüdischdeutsche Monatschrift (Prag 1802), Sulamith (Dessau 1806-1848) -- werden sowohl die Verwendung des modernen publizistischen Mediums als auch die ideologische Funktion von Sprache (Hebräisch, Jüdisch-deutsch, Deutsch) thematisiert. Durch close reading der Editorials soll u.a. gezeigt werden, dass die Sprachwahl mit einem Abgrenzungsdiskurs verbunden war und die bewusste Exklusion bestimmter Lesersegmente (Frauen, Ungebildete, Nichtjuden, traditionelle Juden) bezweckte.Der im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts auch die jüdische Bevölkerung betreffende Disziplinierungsdiskurs wird anhand ausgesuchter Themenfelder erörtert; wie etwa die veränderte Einstellung zu Körper und Gesundheit, Beerdigungsdebatte und Wandel der Erziehungsmodelle.Die konzeptuellen Unterschiede zwischen traditioneller und moderner jüdischer Erziehung ermöglichen einen Einblick in wichtige gesellschaftspolitische und religiöse Transformationsprozesse innerhalb des Judentums, während der Vergleich zwischen den Schulgründungen in der Habsburger Monarchie und in den Deutschen Ländern Rückschlüsse auf die Rolle des Staates im angegebenen Zeitraum zulässt.Die Narrativanalyse in den Autobiographien der jüdischen Aufklärer Salomon Maimon (1753-1800), Lazarus Bendavid (1762-1832) und Peter Beer (1758-1838) gibt einerseits Aufschluss über das Selbstbild der Maskilim als Vermittler zwischen Kulturen und verweist andererseits auf die Problematik moderner jüdischer Identität in voremanzipatorischen Gesellschaften.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
aktive Teilnahme und 10 minütiges, mündliches Referat (Präsentation einer Quelle) ersetzen die Prüfung
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Die Lehrveranstaltung bietet einen repräsentativen Überblick über Quellentexte und moderne Sekundärliteratur zur ersten Phase der Haskalah in Mitteleuropa. Die Beschäftigung mit so unterschiedlichen Quellensorten wie Predigten, Pamphleten, Zeitschriftenartikeln, staatlichen Dekreten, Autobiographien, etc. ermöglicht auch die theoretische Diskussion verschiedener Textanalyseverfahren.
Prüfungsstoff
verschiedene Textanalyseverfahren (close reading, Narrativanalyse), gender-Fragen, lebensweltlicher Ansatz, kulturelle Transferprozesse
Literatur
für den 16.10. vorzubereiten:
Immanuel Kant, "Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?", in: Ehrhard Bahr (Hg.), Was ist Aufklärung? Thesen und Definitionen, Stuttgart: Reclam 1974, 9-17.
Moses Mendelssohn, "Über die Frage: was heißt aufklären?", in: Ehrhard Bahr (Hg.), Was ist Aufklärung? Thesen und Definitionen, Stuttgart: Reclam 1974, 3-8.
vollständige Bibliographie und Syllabus im Semesterapparat
Immanuel Kant, "Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?", in: Ehrhard Bahr (Hg.), Was ist Aufklärung? Thesen und Definitionen, Stuttgart: Reclam 1974, 9-17.
Moses Mendelssohn, "Über die Frage: was heißt aufklären?", in: Ehrhard Bahr (Hg.), Was ist Aufklärung? Thesen und Definitionen, Stuttgart: Reclam 1974, 3-8.
vollständige Bibliographie und Syllabus im Semesterapparat
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
neu BA, MA: U1-442, U2-442; alt Bakk, Mag: U45
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:30