Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

070047 FS Forschungsmodul Wissenschaftsgeschichte (2012W)

Celebrata est Anathomia - Anatomie im historischen und kulturellen Kontext

10.00 ECTS (4.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Zur Zeit sind keine Termine bekannt.

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die LV steht mit dem seit Mai 2012 laufenden EU –Projekt „AMEP - Anatomical Models in European Perspectives“ in Zusammenhang. Die Anatomie in Wien hat eine lange Geschichte, immerhin wurden seit 1404 zahlreiche, schriftlich nachweisbare Sektionen durchgeführt, das Fach war Teil des Lehrplans der medizinischen Fakultät. Anatomie war für die Wiener Medizin sehr bedeutend, dennoch ist die Geschichte dieses Wissensfeldes wenig erarbeitet. Im Rahmen dieses Forschungsseminars soll dem – soweit möglich – abgeholfen werden. Im Grunde sind alle Fragestellungen, für diese mehr als 600 jährige Zeitspanne möglich – die Erhebung biographischer Daten, die Analyse inhaltlicher Verortungen oder wissenschaftlicher Vernetzungen, kunst- oder sozialhistorische Aspekte ebenso wie Kulturen des Umganges mit Leichenöffnungen – um nur einige mögliche Themen zu benennen. Die Fragestellungen sollen von den Studierenden selbst entwickelt werden, selbstverständlich mit Hilfestellung. Wesentlich ist die Bereitschaft, umfassende und ausführliche Archiv- und Literaturrecherchen durchzuführen. Vorgesehen wäre eine Einbindung in das EU – Projekt selbst, was jedoch nur bei entsprechendem Engagement und hoher Qualität der Arbeit möglich ist.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Regelmäßige Anwesenheit bei den Teammeetings, die in der ersten Einheit vereinbart werden. Ich legen großen Wert auf seröse Arbeiten, die sowohl ein entsprechendes wissenschaftliches als auch sprachliches (!) Niveau aufweisen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Ziel dieser Lehrveranstaltung ist es, verschiedene Aspekte der Geschichte der Anatomie in Wien zu erarbeiten. Wesentliche Voraussetzung ist die Bereitschaft, Originalquellen zu analysieren, die sich zum Großteil in diversen Archiven befinden. Bei entsprechender Qualität der Abschlussarbeit ist eine Publikation der Ergebnisse vorgesehen.

Prüfungsstoff

Die LV ist als wissenschaftliche Arbeit im Team konzipiert, wo bei jede/r Einzelne an einem eigenen Thema arbeitet. Im Wesentlichen geht es um weitgehend eigenständige Archiv- und Literaturrecherchen, die in Teammeetings diskutiert werden.
Weiteres zu meinen Lehrveranstaltungen: http://www.meduniwien.ac.at/sonia.horn/lehre/

Literatur

Karin Stukenbrock, „der zerstückelte Cörper“. Zur Sozialgeschichte der anatomischen Sektionen in der Frühen neuzeit (1650 – 1800). MedGG Beihefte 16 (2001)

Andrew Cunningham, The Anatomical Renaissance: The Resurrection of the Anatomical Projects of the Ancients.(1997)

Andrea Carlino, Books of the Body. Anatomical Ritual and Renaissance Learning. (2000)

Andrew Cunningham, The Anatomist Anatomis'd. An Experimental Discipline in Enlightenment Europe (2010)

Tatjana Buklijas, Dissection, Discipline and Urban Transformation: Anatomy at the University of Vienna. PhD Univ. Cambridge /UK (2005)

Tatjana Buklijas. Cultures of death and politics of corpse supply: anatomy in Vienna, 1848–1914, Bulletin of the History of Medicine 82 (2008), 570–607.

Tatjana Buklijas, Public Anatomies in Fin – de –Siècle Vienna. In: Medicine Studies 2(1; 2010); 71- 92

Tatjana Buklijas Surgery and National Identity in Late Nineteenth-Century Vienna. Studies in History and Philosophy of Science Part C 38 (4; 2007):756-774.

Tatjana Buklijas & Emese Lafferton: Science, Medicine and Nationalism in the Habsburg Empire From the 1840s to 1918. Studies in History and Philosophy of Science Part C 38 (4, 2007).

Sonia Horn, Von scharfen Messern und kalten Fingern. Dekonstruktion und Rekonstruktion in der Medizingeschichte am Beispiel der Anatomie in Wien im 15. Jahrhundert. In: Wiener Geschichtsblätter (4/2002) 304 –320 (http://www.meduniwien.ac.at/typo3/fileadmin/Josephinum/scharfe_messer_001.pdf)

Sonia Horn, „ein wohl auffgerichtes theatrum anatomicum“. Anatomischer Unterricht für nichtakademische Heilkundige an der Wiener medizinischen Fakultät im 18. Jahrhundert. In: Karin STUKENBROCK, Jürgen HELM (Hg.), Tagungsband des Internationalen Abraham Vatter Symposion, Wittenberg 2001 (2003) 189 -212.
http://www.meduniwien.ac.at/typo3/fileadmin/Josephinum/Anatomie_001.pdf


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

MA Geschichte: Forschungsmodul Wissenschaftsgeschichte (10 ECTS) | MA Historisch-Kulturwissenschaftliche Europaforschung: Forschungsmodul (10 ECTS) | MA Wirtschafts- und Sozialgeschichte: Forschungsmodul (10 ECTS) | Diplom: P1 | MA HPS: Modul 3 |

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:30