Universität Wien
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070055 PS BA-Proseminar - Juden im mittelalterlichen Europa (2023W)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 02.10. 09:45 - 11:15 Hörsaal 30 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Montag 16.10. 09:45 - 11:15 Hörsaal 30 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Montag 23.10. 09:45 - 11:15 Hörsaal 30 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Montag 30.10. 09:45 - 11:15 Hörsaal 30 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Montag 06.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal 30 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Montag 13.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal 30 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Montag 20.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal 30 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Montag 27.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal 30 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Montag 04.12. 09:45 - 11:15 Hörsaal 30 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Montag 11.12. 09:45 - 11:15 Hörsaal 30 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Montag 08.01. 09:45 - 11:15 Hörsaal 30 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Montag 15.01. 09:45 - 11:15 Hörsaal 30 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Montag 22.01. 09:45 - 11:15 Hörsaal 30 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Montag 29.01. 09:45 - 11:15 Hörsaal 30 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Lehrveranstaltung will die viefältigen Aspekte jüdischer Existenz im mittelalterlichen Europa aufzeigen, wobei sowohl die eigenständige jüdische Kultur (inkl. ihrer geographischen Unterschiede) als auch die Kontakte mit ihrem nichtjüdischen Umfeld diskutiert werden sollen.

Jüdische Präsenz ist für meisten Gebiete des mittelalterlichen Europa nachweisbar; in den meisten Gebieten ist sie durch eine stark an den jeweiligen Herrscher gebundene Rechtsstellung und eine stets latent vorhandene Judenfeindschaft charakterisiert. Während von innerjüdischer Seite ein stetes Bemühen des Erhalts einer kulturellen Eigenständigkeit greifbar ist, zeigen rabbinische Zeugnisse in ihrer Balance zwischen Erhaltung der eigenen (religiös-rituellen) Identität einer- und der unmittelbaren Verbundenheit mit den lokalen Gegebenheiten andererseits eine immense Praxisbezogenheit. Trotz dieser regionsübergreifenden Aspekte jüdischen Lebens entwickelten sich im Lauf des Mittelalters große Unterschiede zwischen den jüdischen Siedlungsräumen, die sich neben den großen Kulturräumen von Sefarat (Iberische Halbinsel) und Aschkenas (west- und v.a. mitteleuropäischer Raum), mit den "Sonderräumen" Zarfat ([Nord]frankreich) und England auch in einer stark regionalen und lokalen Identität ausdrückte, die die jüdischen Bewohnerinnen und Bewohner zu integralen Bestandteilen der jeweiligen Stadt bzw. des jeweiligen Landes machte.

Jüdische Kultur ist in vielfacher Weise dokumentiert: in Baudenkmälern und illuminierten Manuskripten, die in ihrer Qualität und in ihrem Repräsentationswillen den christlichen Beispielen um nichts nachstehen, aber auch in Alltagsquellen aus jüdisch-christlicher Interaktion, die die zahlreichen Kontakte dokumentieren, die weit über Geschäftsbeziehungen hinausreichten und auch umfangreiche jüdische Tätigkeit abseits des Klischees von Geld- und Pfandleihe belegen.
Kultureller Transfer zwischen jüdischen und christlichen (und muslimischen) Nachbarn fand auf allen sozialen Ebenen statt und gehören ebenso zur mittelalterlichen jüdischen Geschichte wie der stets greifbare Antijudaismus, der die Juden Europas, unabhängig vom Ort ihrer Niederlassung, immer wieder in Gefahr brachte und - wenn auch in unterschiedlicher Form und zu unterschiedlichen Zeiten - jüdisches Leben in den meisten Regionen des mittelalterlichen Europa zu seinem gewaltsamen Ende brachte.
Ziele:
Anhand der gemeinsamen Lektüre und Interpretation mittelalterlicher Quellen sollen die Studierenden die politischen, sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und religiösen Aspekte des Themas nachvollziehen und die entsprechenden Zusammenhänge im Kontext der aktuellen Forschungsdiskussion herstellen können.
Zur Erreichung dieses Ziels werden unterschiedlicher Quellentypen (Rechtsquellen, Historiographie, Wirtschaftsquellen, Bildquellen) herangezogen; besonderer Wert wird auf die Kontextualisierung der jüdischen Geschichte als Teil der der "allgemeinen" Geschichte des Mittelalters gelegt.
Den Studierenden soll damit auch ermöglicht werden, heute noch verbreitete Vorurteile kritisch bewerten zu können und die Instrumentalisierung mittelalterlicher Stereotypen im modernen Antisemitismus zu erkennen.
Methode:
Durch Lektüre, Interpretation und Diskussion von sowohl Literatur als auch Quellentexten sollen die Studierenden Erfahrungen im Umgang mit Fachliteratur und mittelalterlichen Originalquellen, mit Interpretation, Literatur- und Quellenkritik sammeln und vertiefen. Die erlernten Methoden sollen als Bestandteil des mündlich und schriftlich auszuarbeitenden Spezialthemas individuell angewandt und präsentiert werden. Die Kenntnisse über zur Arbeit mit mittelalterlichen Quellen notwendigen Hilfsmittel soll dabei ebenfalls erworben und durch selbständige Anwendung vertieft werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Lehrveranstaltung ist prüfungsimmanent, daher besteht Anwesenheitspflicht. Maximal zwei LV-Einheiten dürfen entschuldigt versäumt werden.
Zu einem der vorgeschlagenen Themen ist ein Referat mit PPP zu halten, eine themenspezifische Bibliographie zu erstellen und eine schriftliche Arbeit (BA1=PS) im Umfang von ca. 40.000 Zeichen (± 5%) einschließlich Leerzeichen, Fußnoten, Titelblatt, Inhaltsverzeichnis und Bibliographie zu verfassen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Bewertungsschlüssel (max. 100 Punkte): Arbeit 50%, Referat 30%, Bibliographie 10%, Mitarbeit 10%.
Benotung: 100-93 Sehr gut, 92-83 Gut, 82-68 Befriedigend, 67-51 Genügend, 50 und weniger Nicht Genügend.

Prüfungsstoff

Literatur

Wird in der ersten Einheit und auf Moodle bekannt gegeben

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA Geschichte (V2019): PM6 (5 ECTS)
BEd UF Geschichte: UF GP 04 (5 ECTS) - im Falle von Wahlregel alt (=1. Leistungserbringung in den Modulen GP03/04 vor 30.9.22): Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Frauen- und Geschlechtergeschichte, Österreichische Geschichte 1 (5 ECTS)

Letzte Änderung: Di 26.09.2023 18:07