070101 UE Lektüre historiographischer Texte und Historiographiegeschichte (2024W)
Krise der Gesellschaft | Krise des Wissens: Einführung in die historische und politische Epistemologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mo 09.09.2024 09:00 bis Fr 20.09.2024 14:00
- Anmeldung von Di 24.09.2024 09:00 bis Fr 27.09.2024 14:00
- Abmeldung bis Do 31.10.2024 23:59
Details
max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Mittwoch 02.10. 09:45 - 14:45 Seminarraum 12, Kolingasse 14-16, OG01
- Freitag 04.10. 09:45 - 16:30 Seminarraum 7, Kolingasse 14-16, OG01
- Samstag 05.10. 10:00 - 16:00 Seminarraum 7, Kolingasse 14-16, OG01
- Freitag 11.10. 09:45 - 16:30 Seminarraum 12, Kolingasse 14-16, OG01
- Samstag 12.10. 10:00 - 16:00 Seminarraum 12, Kolingasse 14-16, OG01
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Diskussionsbereitschaft, genaue Lektüre der Seminartexte und aktives Selbststudium. Impulsreferate in einer Arbeitsgruppe zu einer ausgewählten Sitzung. Zudem Upload von mindestens 7 kurzen Leseantworten (200 bis max. 300 Wörter) zur Seminarlektüre, in denen sie Kernaspekte des gelesenen Textes reflektieren und Fragen für die Sitzung formulieren.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Grundlegende Orientierungsfähigkeit im Fachgebiet und Kenntnisse der wichtigsten Konzepte und Methoden der Wissenschaftsgeschichte. Interesse an eigenständiger Recherche und Vertiefung des Themenschwerpunkts. Überblick über Fachbibliographien und Archivportale. Bei der Bewertung wird darauf geachtet, dass Sie selbstständig und klar argumentieren, die Materialien kritisch nutzen und gründlich recherchieren. Auch die Originalität und das Einbringen eigener Ideen sind dabei wichtig.
Prüfungsstoff
Der Prüfungsstoff ergibt sich sich aus dem Seminarplan und der Literaturliste.
Literatur
Daston, Lorraine; Galison, Peter (2007): Objectivity. New York: Zone Books.
Fleck, Ludwig (1929): Zur Krise der "Wirklichkeit". In: Die Naturwissenschaften. Wochenschrift für die Fortschritte der reinen und der angewandten Naturwissenschaftenhrsg. v. Arnold Berliner 17, S. 425-430.
Harding, Sandra G. (2008): Sciences from below. Feminisms, postcolonialities, and modernities. Durham: Duke university press (Next wave).
Latour, Bruno (2004): Why Has Critique Run out of Steam? From Matters of Fact to Matters of Concern. In: Critical Inquiry 30 (2), S. 225-248. DOI: 10.1086/421123.
Omodeo, Pietro Daniel (2019): Political epistemology. The problem of ideology in science studies. Cham, Switzerland: Springer.
Rheinberger, Hans-Jörg (2018): Historische Epistemologie zur Einführung. 3. Auflage. Hamburg: Junius Verlag (zur Einführung).
Roelcke, Volker (2010): Auf der Suche nach der Politik in der Wissensproduktion: Plädoyer für eine historisch-politische Epistemologie. In: Berichte zur Wissenschaftsgeschichte 33 (2), S. 176-192. DOI: 10.1002/bewi.201001418.
Shapin, Steven; Schaffer, Simon (2011[1985]): Leviathan and the air-pump. Hobbes, Boyle, and the experimental life. Princeton N.J.: Princeton University Press.
Stadler, Max; Güttler, Nils; Rhyner, Niki; et al. (2020): Gegen|Wissen. 1. Auflage. Zürich: intercomverlag (cache, 01).
Vogelmann, Frieder (2022): Die Wirksamkeit des Wissens. Eine politische Epistemologie. Erste Auflage. Berlin: Suhrkamp.
Fleck, Ludwig (1929): Zur Krise der "Wirklichkeit". In: Die Naturwissenschaften. Wochenschrift für die Fortschritte der reinen und der angewandten Naturwissenschaftenhrsg. v. Arnold Berliner 17, S. 425-430.
Harding, Sandra G. (2008): Sciences from below. Feminisms, postcolonialities, and modernities. Durham: Duke university press (Next wave).
Latour, Bruno (2004): Why Has Critique Run out of Steam? From Matters of Fact to Matters of Concern. In: Critical Inquiry 30 (2), S. 225-248. DOI: 10.1086/421123.
Omodeo, Pietro Daniel (2019): Political epistemology. The problem of ideology in science studies. Cham, Switzerland: Springer.
Rheinberger, Hans-Jörg (2018): Historische Epistemologie zur Einführung. 3. Auflage. Hamburg: Junius Verlag (zur Einführung).
Roelcke, Volker (2010): Auf der Suche nach der Politik in der Wissensproduktion: Plädoyer für eine historisch-politische Epistemologie. In: Berichte zur Wissenschaftsgeschichte 33 (2), S. 176-192. DOI: 10.1002/bewi.201001418.
Shapin, Steven; Schaffer, Simon (2011[1985]): Leviathan and the air-pump. Hobbes, Boyle, and the experimental life. Princeton N.J.: Princeton University Press.
Stadler, Max; Güttler, Nils; Rhyner, Niki; et al. (2020): Gegen|Wissen. 1. Auflage. Zürich: intercomverlag (cache, 01).
Vogelmann, Frieder (2022): Die Wirksamkeit des Wissens. Eine politische Epistemologie. Erste Auflage. Berlin: Suhrkamp.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
BA Geschichte (V2019): PM1 Quellen und Methoden - UE Lektüre historiographischer Texte und Historiographiegeschichte (4 ECTS).
BEd UF GP 05: Quellen und Methoden 1 - KU Lektüre historiographischer Texte und Historiographiegeschichte (4 ECTS)
BEd UF GP 05: Quellen und Methoden 1 - KU Lektüre historiographischer Texte und Historiographiegeschichte (4 ECTS)
Letzte Änderung: Do 19.09.2024 14:45
Die Kritik an einem souveränen Wissenschaftsbegriff, die Ausweitung des Wissensbegriffs und seine Rolle als Schauplatz kultureller Wissenskonflikte hat zugleich eine neue Form der Verunsicherung mit sich gebracht. Eine Krise der Wissenschaft, die oft als ungerechtfertigte Politisierung der Erkenntnis oder auch als Epistemisierung des Politischen empfunden wird. Meist wird auf diese Krisenempfindung mit dem Reflex reagiert, die Wissenschaft vor der Politik oder umgekehrt die Politik vor der Wissenschaft schützen zu wollen. Denn, wie sollte ohne einen Verweis auf die Autorität und die Begründetheit wissenschaftlicher Tatsachen gesellschaftliche Auseinandersetzungen über Wahrheit und vernünftiges Handeln weiterhin sinnvoll geführt werden können?
Die Blockveranstaltung, die als Einführung konzipiert ist, gibt einen Einblick sowohl in klassische als auch aktuelle Positionen und Debatten der Wissens- und Wissenschaftsgeschichtsschreibung. Der besondere Akzent auf die historische und politische Epistemologie soll zudem die Relevanz einer historischen Perspektive für aktuelle Debatten um die akademische Freiheit und soziale Verantwortung der Wissenschaft deutlich machen und über pauschale Polarisierungen hinausweisen.