Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.
070141 VU Paläographie der Neuzeit (2019S)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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ab 4.3.2019
wtl. MO und DO von 10:00-11:30 in der Bibliothek des Instituts für Mittelalterforschung der ÖAW (Hollandstr. 11-13/3. Stock, 1020 Wien)
wtl. MO und DO von 10:00-11:30 in der Bibliothek des Instituts für Mittelalterforschung der ÖAW (Hollandstr. 11-13/3. Stock, 1020 Wien)
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Fr 01.02.2019 09:00 bis Mo 18.02.2019 12:00
- Anmeldung von Fr 22.02.2019 09:00 bis Do 28.02.2019 12:00
- Abmeldung bis So 31.03.2019 23:59
Details
max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine
ab 4.3.2019
wtl. Mo von 09:30 bis 11:00 und Do von 10:00-11:30 in der Bibliothek des Instituts für Mittelalterforschung der ÖAW (Hollandstr. 11-13/3. Stock, 1020 Wien)
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Im Vergleich zur traditionsreichen Lateinischen Paläographie des Mittelalters ist der Prozess der Verwissenschaftlichung der Paläographie der Neuzeit als Historische Hilfswissenschaft noch nicht abgeschlossen. Angesichts der Überfülle frühneuzeitlichen Archiv- und Quellenmaterials beschränkte sich die wissenschaftliche Beschäftigung mit den nachmittelalterlichen Schriftformen - mit Ausnahme eines ein den letzten Jahren zunehmenden Interesses am Teilgebiet der Inschriftenpaläographie der Neuzeit - fast überall in Europa bis in die jüngste Zeit hinein vorwiegend auf die zur Edition der Texte notwendige Durchdringung. Im universitären Lehrbetrieb wurden deshalb fast ausschließlich die zur Lektüre der Quellen nötigen Fertigkeiten vermittelt. Eine Auseinandersetzung mit paläographischen und schrifttechnischen Aspekten fand kaum statt - das Fehlen einschlägiger Handbücher oder Gesamtdarstellungen zur Paläographie der Neuzeit von wissenschaftlichem Zuschnitt ist signifikanter Ausweis dieses bis heute feststellbaren Mankos der Disziplin. Auch für die Quellentexte der Frühen Neuzeit sind aber Fragen der zeitlichen und regionalen Einordenbarkeit von Kanzlei- und Individualschriften von ebenso hoher Bedeutung wie für das Mittelalter. Berücksichtigt sollen in der Lehrveranstaltung nicht allein schreibschriftliche Schriftarten und Formen des Buchdrucks werden, sondern auch jene der frühneuzeitlichen Epigraphik, deren Wechselbeziehung zu den Kanzleischriften in "weichem" Material evident, aber bislang noch wenig berücksichtigt ist. Eingebettet sind alle schriftkundlichen Ausführungen in einen größeren kulturgeschichtlichen Zusammenhang.In der Lehrverstaltung sollen mehrere Ziele verfolgt werden: den Teilnehmern sollen zunächst Rahmenbedingungen und Grundlagen einer Paläographie der Neuzeit (auch unter Beleuchtung verschiedener Aspekte der spezifischen Wissenschaftsgeschichte) aufgezeigt werden. In methodischer Hinsicht ist dazu nicht nur ein Überblick über die vorliegende Sekundärliteratur zu geben, vielmehr soll die durchaus problematische Frage terminologischer Vielfalt der Schriftformen in zeitgenössischer Literatur, vor allem den für die Schriftentwicklung durch ihre Vorbildwirkung insgesamt bedeutenden ungedruckten und gedruckten Schreibmeisterbüchern der Frühen Neuzeit, erörtert werden. Mittels praktischer Übungen an Quellentexten aus möglichst allen europäischen Regionen und aus einem Zeitraum vom ausgehenden 15. bis ins frühe 20. Jahrhundert soll der Hauptzweck der LV erfüllt werden, den Teilnehmern die zur Datierung und regionalen Zuordnung der vorgelegten Beispiele nötigen theoretischen Kenntnisse über die Schriftentwicklung und praktischen Fertigkeiten in der Anwendung konkreter Datierungsmerkmale zu vermitteln. Leitlinien dazu werden in der gemeinsamen Auseinandersetzung mit dem normativen Vorbild der gedruckten Schreibmeisterbücher erarbeitet, wobei die beiden großen paläographischen "Register" gotischen und humanistischen Schreibens Hauptlinien der LV vorgeben. Besonderes Augenmerk wird auf die in der Regel kursive Schreibpraxis der Kanzleien gelegt und die Schreibökonomie kursiver Schriften als bestimmender Faktor der Schriftentwicklung verfolgt.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Prüfungsimmanente LV: Ständige (!) Mitarbeit (aktives Lesen, Beurteilen und Interpretieren von Quellentexten) in den LV-Einheiten und permanente (Lese-)Vorbereitung der Quellentexte für die nächste Einheit im Selbststudium, einzelne schriftliche Hausübungen (drei Transkriptionen der auf der Moodle-Plattform bereitgehaltenen Quellentexte); Abfassung eines schriftlichen Dossiers (6-10 Seiten) zu einem frei zu wählenden Schreibmeisterbuch; am Ende des Semesters schriftliche Überprüfung und mündliches Abschlussgespräch.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Die LV ist kein (!) Lektürekurs zur Vermittlung grundlegender Lesefertigkeiten für frühneuzeitliche handschriftliche Quellentexte. Grundfertigkeiten im Lesen frühneuzeitlicher Handschriften werden vorausgesetzt. Solide Fremdsprachenkenntnisse sind für einen bedeutenden Teil der zu lesenden Stücke unabdingbar nötig (Latein und Englisch für alle TeilnehmerInnen, romanische und slawische Sprachen je nach individueller Fähigkeit).
Prüfungsstoff
Prüfungsstoff ist die Gesamtheit der in der LV vermittelten Kenntnisse und Lehrinhalte.
Literatur
Wird skuzessive in der LV besprochen.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
MA Geschichtsforschung: Grundmodul 4 (6 ECTS)
Letzte Änderung: Di 11.06.2019 09:27