Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

070151 UE Methoden-Workshop - Gerechtigkeit nach Konflikten. Rechtsquellen für HistorikerInnen (2020S)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Einführungssitzungen und Archivführung (Dienstags), danach als Blockseminar
8.6.2020: 9-17 Uhr
9.6.2020: 9-14 Uhr
Archivführung (verpflichtend) am 31.3.2020, 14-16 Uhr

  • Dienstag 10.03. 14:00 - 17:00 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Dienstag 24.03. 14:00 - 17:00 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Dienstag 05.05. 14:00 - 17:00 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Dienstag 26.05. 14:00 - 17:00 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

"Zeitgeschichte des Rechts" ist ein boomendes neues Forschungsfeld (vergleiche das ZF Themenheft 2019, https://zeithistorische-forschungen.de/2-2019 ). Bei einer Analyse von Nachkriegs-Gerichtsprozessen erfahren wir zum einen die normative (juristische) Grenzziehung gegenüber dem vergangenen Regime, zum anderen erhält man durch Zeugenaussagen und Ermittlungsakten meist ein Bild von den historischen Vorgängen. Daher versucht dieses Seminar einen interdisziplinären Zugang (zusammen mit dem Institut für Rechtsgeschichte) und analysiert 20 verschiedene österreichische Gerichtsprozesse wegen NS-Verbrechen aus der Zeit nach 1945. Der Schwerpunkt liegt auf wegen „Holocaust“ und „Zwangsarbeit“ geführten österreichischen Prozessen. Volksgerichtsprozesse sind eine Besonderheit der österreichischen Nachkriegsjustiz und dienten der Abrechnung mit dem Nationalsozialismus. Die Analyse soll auf Grundlage der Original-Prozessakten, die im Wiener Stadt- und Landesarchiv aufbewahrt werden erfolgen. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei dem Geschichtsbezug, der vor Gericht hergestellt wird.
Auf Wunsch ist es jedoch auch möglich, einen alliierten Prozess zu analysieren, hierfür eignen sich zum einen US-Prozesse aus dem Umfeld der Dachau Trials, oder aber Britische Prozesse zum Pazifikkrieg, insbesondere Zwangsarbeit an der Burma Siam Railway. Diese Prozessakten sind nur auf Englisch zugänglich.

Es ist geplant, Teile des Seminars zusammen mit Studierenden der Rechtswissenschaftlichen Fakultät durchzuführen und hierfür teams zu bilden. Die einzelnen Verfahren sollen im Blockseminar 8/9. Juni jeweils durch eine/n Studierende/n der Rechtswissenschaften und eine/n Studierende/n der Geschichtswissenschaften im Zweierteam präsentiert werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Päsentation, kleine Seminararbeit (12 Seiten)
Abgabe eines Drafts (5-7 Seiten) bis zum 1.6.2020; Abgabe der kleinen Seminararbeit bis zum 1.9.2020

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Für die erste Sitzung sind die theoretischen Texte vorzubereiten, Lesefähigkeiten in Englisch und Deutsch ist selbstverständlich. Teilnahme ist nur möglich, wenn alle Termine des Blockseminars besucht werden. Als Leistungsnachweis soll eine Volksgerichtsprozess-Analyse erarbeitet werden, dies wird im Seminar geübt.

Prüfungsstoff

Alle in der Lehrveranstaltung durchgenommenen Inhalte. Unterstützende Lernmaterialien befinden sich auf Moodle.

Literatur

ZF Themenheft 2019, https://zeithistorische-forschungen.de/2-2019 .
Claudia Kuretsidis-Haider, Die Volksgerichtsbarkeit als Form der politischen Säuberung in Österreich, in: Keine Abrechnung. NS-Verbrechen, Justiz und Gesellschaft in Europa nach 1945. Hrsg. Von Winfried Garscha und Claudia Kuretsidis-Haider, Leipzig/Wien 1998, 17-24.
Wolfgang Benz/Barbara Distel, Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager, Band 1, München 2005
Gerhard Botz, Nationalsozialismus in Wien. Machtübernahme, Herschaftssicherung, Radikalisierung 1938/39. (Wien 2008)
Gerhard Botz, Arisierung in Österreich (1938-1940). In: Dieter Stiefel (Hg.), Die politische Ökonomie des Holocaust (Wien 2001) 29-56.
Raul Hilberg, Die Vernichtung der europäischen Juden (Band I, Frankfurt am Main 1993)
Sybille Steinbacher: Auschwitz. Geschichte und Nachgeschichte, München: beck 2004.
Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (Hrsg.), Jahrbuch 2004: Schwerpunkt Mauthausen, Redaktion: Christine Schindler, Münster u. a. 2004 [Inhalt siehe: http://www.doew.at/erforschen/publikationen/gesamtverzeichnis/jahrbuch/jahrbuch-2004-schwerpunkt-mauthausen]
Dieter Pohl, Die Herrschaft der Wehrmacht. Deutsche Militärbesatzung und einheimische Bevölkerung in der Sowjetunion 1941-1944, Frankfurt/M. 2008.
Topographie der Shoah. Gedächtnisorte des zerstörten jüdischen Wien, hrsg. Von Dieter Hecht, Eleonore Lappin-Eppel, Michaela Raggam-Blesch, Wien 2017.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Schwerpunkte: Zeitgeschichte, Globalgeschichte
MA Geschichte (Version 2014): PM2 Einführung in den Forschungsprozess. Design und Methoden, AR Methodenworkshop (3 ECTS).
MA Geschichte (Version 2019): PM3 Durchführung eines selbstständigen Forschungsprozesses, UE Methodenworkshop (5 ECTS).
Interdisziplinäres MA Zeitgeschichte und Medien (Version 2016): M2a Einführung in den Forschungsprozess. Design und Methoden, AR Methodenworkshop (3 ECTS).
Interdisziplinäres MA Zeitgeschichte und Medien (Version 2019): M2a Einführung in den Forschungsprozess und Methoden I, UE Methodenworkshop (5 ECTS) / M3b Praktische Forschung und Darstellung II, UE Methodenworkshop (5 ECTS), aber nur zu einer anderen Methode als im M2a.
MA Globalgeschichte und Global Studies: PM2, Methodenkurs (5 ECTS)

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:20