Universität Wien
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070151 UE Methoden-Workshop - Logiken von Bigamie. Normen und Praktiken vom 16.-19. Jahrhundert (2022S)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 10.03. 17:45 - 19:15 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Donnerstag 17.03. 17:45 - 19:15 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Donnerstag 24.03. 17:45 - 19:15 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Donnerstag 31.03. 17:45 - 19:15 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Donnerstag 07.04. 17:45 - 19:15 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Donnerstag 28.04. 17:45 - 19:15 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Donnerstag 05.05. 17:45 - 19:15 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Donnerstag 12.05. 17:45 - 19:15 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Donnerstag 19.05. 17:45 - 19:15 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Donnerstag 02.06. 17:45 - 19:15 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Donnerstag 09.06. 17:45 - 19:15 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Donnerstag 23.06. 17:45 - 19:15 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ziel des Methoden-Workshops ist die Vermittlung von methodischen Kompetenzen zur Analyse und Interpretation von Gerichtsakten. Am Beispiel von Gerichtsprozessen, in welchen Frauen und Männer sich wegen „Bigamie“ bzw. doppelten Ehebruch vor Gericht verantworten mussten, wird gezeigt, dass Gerichtsprozessen sehr unterschiedliche Entstehungskontexte zugrunde liegen können. Fundamental ist daher auch ein Wissen der jeweils gültigen rechtlichen Normen. Diese sind im Fall von „Bigamie“ recht komplex, indem neben dem Kirchenrecht zunehmend auch das weltliche Strafrecht Bigamie kriminalisierte und mit drakonischen Strafen bedrohte.
Nach einem ersten Einblick in den Forschungsstand und in die relevanten kirchlichen wie weltlichen Gesetze werden wir mit Akten von kirchlichen Ehegerichten wie auch von weltlichen Strafgerichten aus dem Erzherzogtum Österreich unter der Enns arbeiten. Zusätzlich zu den von der LV-Leiterin als Digitalisate zur Verfügung gestellten handschriftlichen Quellen aus dem 17. bis zum 19. Jahrhundert können von den Studierenden gerne weitere Quellen eingebracht werden. Inhaltlich werden wir uns vor allem für die Logiken der angeklagten Frauen und Männer interessieren, danach fragen, warum sie sich, trotz kirchlicher und weltlicher Verbote dafür entschieden, bei Lebzeiten des Ehepartners, der Ehepartnerin eine neue kirchliche Ehe einzugehen.
Erarbeitet wird das methodische Rüstzeug zur Analyse der im Kontext von Gerichtsverfahren erzeugten Quellen (Klageschriften, Vernehmungsprotokolle, Zeug*innenaussagen, rechtliche Gutachten, Urteile). Dazu gehört auch das Lesen der Kurrentschrift, welches in der Einführungsphase gemeinsam geübt wird.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Erstens: Aktive Mitarbeit in den LV-Einheiten; Zweitens: kontextuelle Analyse und Interpretation des ausgewählten Gerichtsverfahrens inklusive Einbettung der Forschungsergebnisse in den Forschungsstand auf ca. 10 Seiten. Drittens: Präsentation erster Befunde in einer der LV-Einheiten. Teamarbeit ist nicht nur möglich, sondern höchst erwünscht.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Interesse an und Grundkenntnisse in Geschlechtergeschichte sowie Lust an der Arbeit mit Archivalien. Kurrent Lesekenntnisse sind von Vorteil, aber nicht Voraussetzung.
Die Benotung setzt sich zusammen aus: der aktiven Mitarbeit (20 Prozent), der mündlichen Präsentation (30 Prozent) sowie der schriftlichen Ausformulierung der Ergebnisse (50 Prozent).

Prüfungsstoff

siehe Mindestanforderung und Beurteilungsmaßstab

Literatur

Andrea Griesebner/Margareth Lanzinger, Logiken der Bigamie – frühneuzeitliche Perspektiven und Wahrnehmungen, in: Werkstatt Geschichte 84, 2021/2, 13-30.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

SP: Neuzeit, Österreichische Geschichte, Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Frauen- und Geschlechtergeschichte, MATILDA

MA Geschichte (2014): PM2 (3 ECTS)
MA Geschichte (2019): PM2, PM3 (5 ECTS)

Letzte Änderung: Do 02.06.2022 15:28