Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

070156 SE Frauen im Umfeld der Macht (2007S)

Frauen im Umfeld der Macht. Populäre und wissenschaftliche Perspektiven auf Frauen der NS-Elite

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 08.03. 09:00 - 13:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Donnerstag 22.03. 09:00 - 13:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Donnerstag 26.04. 09:00 - 13:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Donnerstag 03.05. 09:00 - 13:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Donnerstag 31.05. 09:00 - 13:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Donnerstag 21.06. 09:00 - 13:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Wo Nationalsozialismus als Herrschaftssystem in einer breiteren Öffentlichkeit thematisiert wird, tauchen immer wieder Verweise auf mythisierte weibliche Figuren um Umfeld der NS-Elite auf. Auf der Ebene publizistischer und medialer Vermarktungen korrespondiert dies mit einem erfolgreichen Genre, das sich in zahlreichen Sachbuchtiteln und Videodokumentationen über ¿Die Frauen der Nazis' ausdrückt. Die Bandbreite der Darstellungen reicht von ausführlich recherchierten biographischen Porträts, die offen lassen, worin die Relevanz der untersuchten Gruppe liegt, bis zur psychologisierenden Behauptung von der ¿eigentlichen Machtausübung' durch Frauen. Fragestellungen der Frauen- und Geschlechtergeschichte werden - ungeachtet ihrer thematischen Ausdifferenzierung und des hohen Grades an theoretischer Reflexion, die sie inzwischen erreicht haben - nicht selten in problematischer Weise mit dieser Schlüssellochperspektive auf die Ehefrauen und Geliebten der Angehörigen der obersten NS-Elite identifiziert. Dies wirft zum einen die Frage auf, warum das Genre der biographischen Thematisierung von Frauen der NS-Elite öffentlich so präsent ist und welche Projektionen und Identifikationen sich damit verbinden. Zum anderen ist allerdings auch nach den Hintergründen des Desinteresses der feministischen Forschung zu fragen, die entgegen der gängigen Wahrnehmung die Biographien der Ehefrauen der NS-Größen bislang kaum thematisiert hat. Anknüpfend an Perspektiven, wie sie insbesondere Gudrun Schwarz in ihrer Auseinandersetzung mit den Frauen der SS entwickelt hat, gilt es, Hypothesen und Fragestellungen zu einer differenzierten Auseinandersetzung mit Frauen im Umfeld der NS-Elite zu entwickeln, die ihren Status und ihre soziale Funktion im Milieu ebenso in den Blick nehmen wie die - ambivalente - Rolle weiblicher Akteurinnen im Kontext nationalsozialistischer Repräsentationsstrategien. Im geplanten Seminar sollen am Beispiel ausgewählter biographischer Darstellungen mögliche Fragestellungen und Zugangsweisen diskutiert werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur

Insa Eschebach u.a. (Hg.), Gedächtnis und Geschlecht. Deutungsmuster in Darstellungen des nationalsozialistischen Genozids. Frankfurt/Main u.a. 2002
Gudrun Schwarz, Eine Frau an seiner Seite. Ehefrauen in der "SS-Sippengemeinschaft". Hamburg 1997
Ulrike Weckel und Edgar Wolfrum (Hg.), "Bestien" und "Befehlsempfänger". Frauen und Männer in NS-Prozessen nach 1945. Göttingen 2003

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

P2 (D530)

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:30