Universität Wien
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070169 SE Forschungsseminar - Namen und Nummern: Die Adressierung von Raum und Subjekten (2024W)

10.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Start am 8.10., weitere vorbereitende Termine 15., 22., 29.10., danach Beginn der Mentoringphase mit Einzelterminen und etwaigen Exkursionen, Zwischentermin 3.12., Abschlussblock im Jänner

  • Dienstag 08.10. 15:00 - 16:30 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Dienstag 15.10. 15:00 - 16:30 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Dienstag 22.10. 15:00 - 16:30 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Dienstag 29.10. 15:00 - 16:30 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Dienstag 05.11. 15:00 - 16:30 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Dienstag 12.11. 15:00 - 16:30 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Dienstag 19.11. 15:00 - 16:30 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Dienstag 26.11. 15:00 - 16:30 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Dienstag 03.12. 15:00 - 16:30 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Dienstag 10.12. 15:00 - 16:30 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Dienstag 17.12. 15:00 - 16:30 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Dienstag 07.01. 15:00 - 16:30 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Dienstag 14.01. 15:00 - 16:30 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Dienstag 28.01. 15:00 - 16:30 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Während in der öffentlichen Debatte um Adressen vor allem die – mittlerweile breit aufgearbeiteten – Auseinandersetzungen um politisch umstrittene Straßennamen im Zentrum stehen, setzt das Seminar den Schwerpunkt auf die Motive, Techniken, Herausforderungen und Widerstände, die bei der Einführung und Verwendung von Adressierungssystemen ab dem Spätmittelalter auftraten: Welche Interessen sollten damit durchgesetzt, welche Erfordernisse und Bedürfnisse sollten damit bedient werden? Mögliche Themen beinhalten beispielsweise die Geschichte der Vereinheitlichung, Kenntlichmachung und Verwendung von Straßen- und Ortsnamen, die Rolle der Post bei der Durchsetzung von Adresssystemen, die Untersuchung der Geschichte der Vornamengebung in Anschluss an die Arbeiten von Michael Mitterauer genauso wie die Einführung regulierter Personennamen durch die neuzeitlichen Staaten.
Des weiteren können der Einsatz der Kulturtechnik der Nummerierung zur Adressierung und Identifizierung von Objekten und Personen sowie Personengruppen untersucht werden - als konkrete Themen seien zum Beispiel das Verschwinden der "jüdischen Hausnummern" in Böhmen und Mähren, die Auseinandersetzungen um die Kennzeichnungspflicht für Polizisten und Polizistinnen, Nummern für InsassInnen geschlossener Anstalten ("Wäsch-" und Zellennummern) oder Debatten um die Einführung von Matrikel- und Sozialversicherungsnummern genannt, aber auch die Einführung von Regimentsnummern im Militär.

Das Seminar kombiniert Präsenzeinheiten in der Gruppe, persönliches Mentoring und E-Learning. Ab dem Ende der Einführungsphase sollen die Studierenden im Rahmen der E-Learning-Plattform Moodle ein Forschungsjournal führen, in dem sie die Fortschritte ihrer Erkenntnisse präsentieren; in der daran anschließenden Mentoringphase werden in persön-lichen Beratungsgesprächen Probleme der Arbeit besprochen und zu Beginn der zweiten Halbzeit des Semesters ist in einem in die E-Learningplattform integrierten Wiki eine Bibliographie zu erstellen, die darauf zusammen mit einem Zwischenbericht in der Gesamtgruppe präsentiert wird. Am Schluss des Semesters wird in Form von Referaten die Seminararbeit präsentiert.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Es handelt sich um eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung, Ihre Beteiligung an den Diskussionen sowie an den Online-Aktivitäten ist erforderlich. Im Seminar wird viel Augenmerk auf die kritische Einschätzung digitaler Angebote gelegt, weswegen verpflichtender Teil der Abschlussarbeit auch eine Bewertung derjenigen Informationen ist, die die Wikipedia zu dem von Ihnen selbstgewählten Thema zur Verfügung stellt; sollten Sie Unterstützung durch KI-Angebote in Anspruch nehmen, so ist zusätzlich die Beantwortung eines nach den Vorgaben des CTL gestalteten Fragenkatalogs nötig.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Beteiligung an Vorbereitung und mündliche Präsentation (je 15%), Verfassen einer Seminararbeit im Umfang von ca. 65.000 Zeichen (70%).

Prüfungsstoff

Siehe Mindestanforderungen

Literatur

Auswahl aus der Literatur:

Czakai, Johannes: Nochems neue Namen. Die Juden Galiziens und der Bukowina und die Einführung deutscher Vor- und Familiennamen 1772-1820. (=Hamburger Beiträge zur Geschichte der deutschen Juden; 55). Göttingen: Wallstein, 2021. doi 10.5771/9783835347335 - direkter Zugriff unter: https://www-nomos-elibrary-de.uaccess.univie.ac.at/10.5771/9783835347335/nochems-neue-namen?page=1
Mask, Deirdre: The Address Book. What Street Addresses Reveal About Identity, Race, Wealth, and Power. London: Profile Books, 2020.
Mitterauer, Michael: Ahnen und Heilige: Namengebung in der europäischen Geschichte. München: Beck, 1993.
Passig, Kathrin/Scholz, Aleks: Verirren. Eine Anleitung für Anfänger und Fortgeschrittene. Berlin: Rowohlt, 2010.
Sasse, Cristina: Die Stadt lesen. Englische "Directories" als Wissens- und Orientierungsmedien, 1760-1830. Berlin/Boston: De Gruyter/Oldenbourg, 2021. Open Access: https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110718263/html
Smail, Daniel Lord: Imaginary Cartographies. Possession and Identity in Late Medieval Marseille. Ithaca/London: Cornell University Press, 2000.
Tantner, Anton: Lemmata "Adressieren" sowie "Nummerieren", in: Christians, Heiko/Bickenbach, Matthias/Wegmann, Nikolaus (Hg.): Historisches Wörterbuch des Mediengebrauchs, Bd.1. Wien/Köln/Weimar: Böhlau, 2015, S. 47–54, sowie Bd.3, 2022, 278–288 doi 10.7788/boehlau.9783412217280.47 - direkter Zugriff unter https://www-vr-elibrary-de.uaccess.univie.ac.at/doi/10.7788/boehlau.9783412217280.47 sowie https://www-vr-elibrary-de.uaccess.univie.ac.at/doi/10.7788/9783412514327.278

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Schwerpunkte: Österreichische Geschichte, Mittelalter, Neuzeit, Zeitgeschichte, Globalgeschichte, Osteuropäische Geschichte, Frauen- und Geschlechtergeschichte, Wissenschaftsgeschichte, Historisch-kulturwissenschaftliche Europaforschung, Wirtschafts- und Sozialgeschichte, MATILDA: Europäische Frauen- und Geschlechtergeschichte

MA Geschichte (Version 2019): PM 2 und PM 3: Forschungsseminar (10 ECTS)

Letzte Änderung: Do 14.11.2024 08:45