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070191 VO Vertiefungsmodul 2: Themen, Probleme und Methoden der Wirtschafts- und Sozialgeschichte (2011W)
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Die Vorlesung behandelt Frontera-Gesellschaften und andere "außerordentliche" Gemeinschaften im Gravitationsfeld des Mittelmeerraums. Gemeinsamkeiten zwischen den Fronteras auf der Iberischen Halbinsel, dem Balkan, Kleinasiens und des Schwarzen Meeres werden herausgearbeitet und in ihrer Ähnlichkeit als strukturell vergleichbare Phänomene gezeigt.
Details
max. 999 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Prüfungstermine
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Freitag 14.10. 14:00 - 15:30 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
- Freitag 21.10. 14:00 - 15:30 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
- Freitag 28.10. 14:00 - 15:30 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
- Freitag 04.11. 14:00 - 15:30 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
- Freitag 11.11. 14:00 - 15:30 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
- Freitag 18.11. 14:00 - 15:30 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
- Freitag 25.11. 14:00 - 15:30 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
- Freitag 02.12. 14:00 - 15:30 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
- Freitag 09.12. 14:00 - 15:30 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
- Freitag 16.12. 14:00 - 15:30 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
- Freitag 13.01. 14:00 - 15:30 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
- Freitag 20.01. 14:00 - 15:30 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
- Freitag 27.01. 14:00 - 15:30 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Schriftliche Prüfung am Ende des Semesters im Open Book-Modus.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Im Zentrum der Vorlesung steht die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte von Frontera-Gesellschaften: soziale Durchlässigkeit und die Aufstiegsmöglichkeiten in den Grenzergesellschaften waren und sind das Geheimnis ihrer gesellschaftspolitischen Attraktivität. Es erhebt sich die Frage, ob Frontera-Gesellschaften auch in der Wahrnehmung ihrer Zeitgenossen als eigenständige und besondere Institution wahrgenommen wurden - oder bloß als "abweichender Rand". Hier gilt es auch einen Blick auf den Mythos der Grenze zu werfen, von der Verklärung des "heldenhaften Widerstands" bis zur abschätzigen Rede von der gesetzlosen "Grenzlandfauna". Die Vorlesung nimmt sich der strukturellen Rahmenbedingungen von "Grenzergesellschaften" an, möchte aber auch die Rezeptionsgeschichte späterer Zeiten aufnehmen und behandeln.
Prüfungsstoff
Medien-unterstützte Vortragseinheiten zu jeweils klar strukturierten und abgegrenzten Themenbereichen.
Literatur
Begleitende Lektüreempfehlung bzw. Pflichtlektüre wird noch bekannt gegeben.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
MA Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Vertiefung 2 (4ECTS); Diplom: A4/A5, MATILDA
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:30
Solche "Frontera-Gesellschaften", wie man sie in Anlehnung an die berühmte christlich-islamische Institution auf der Iberischen Halbinsel nennen kann, haben Jahrhunderte lang auf verschiedensten räumlich getrennten Arealen, verstreut über den gesamten Mittelmeerraum und auch darüber hinaus, existiert. Dabei haben sie zum Teil sehr ähnliche Ansätze eines "Mit- und Gegeneinander" erarbeitet. Die Vorlesung widmet sich diesen Gemeinsamkeiten zwischen den Fronteras auf der Iberischen Halbinsel, des Balkans, Kleinasiens und des Schwarzen Meeres. Sei es die Situation von Granada in der Zeit der Reconquista, der Korsaren auf muslimischer und christlicher Seite im Mittelmeerraum und an den angrenzenden Küsten des Atlantiks, sei es die Phase des byzantinischen Abwehrkampfes in Kleinasien gegen die Araber, die Situation der Osmanen auf dem Balkan oder die der Kosaken am Schwarzen Meer - stets lassen sich strukturelle Ähnlichkeiten und Homologien aufzeigen, wie sie aus einer prinzipiell vergleichbaren Geographie und Lebenswelt resultieren.