Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.
070287 KU Globalgeschichtliche Theorien, Quellen und Methoden (2014S)
Epigonen des Nationalismus und der afrikanischen Emanzipationsbewegungen: Ideologien der Unabhängigkeiten im globalen Kolonialkontext
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Sa 01.02.2014 00:00 bis Mi 19.02.2014 23:59
- Anmeldung von Mo 03.03.2014 00:00 bis Mi 05.03.2014 23:59
- Abmeldung bis So 30.03.2014 23:59
Details
max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Dienstag 11.03. 09:00 - 10:30 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
- Dienstag 18.03. 09:00 - 10:30 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
- Dienstag 25.03. 09:00 - 10:30 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
- Dienstag 01.04. 09:00 - 10:30 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
- Dienstag 08.04. 09:00 - 10:30 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
- Dienstag 29.04. 09:00 - 10:30 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
- Dienstag 06.05. 09:00 - 10:30 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
- Dienstag 13.05. 09:00 - 10:30 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
- Dienstag 20.05. 09:00 - 10:30 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
- Dienstag 27.05. 09:00 - 10:30 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
- Dienstag 03.06. 09:00 - 10:30 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
- Dienstag 17.06. 09:00 - 10:30 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
- Dienstag 24.06. 09:00 - 10:30 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Grundsätzlich gilt 1960 als Jahr der Unabhängigkeiten in Afrika. Folglich wird die Entstehung der afrikanischen Emanzipationsbewegungen meisten mit dem Jahr 1945 [dem Ende des Zweiten Weltkrieges] datiert. Dabei geht man von der Annahme aus, dass die Entwicklung nationalistischer Organisationen in Afrika durch die damals neue Politiker-Generation [Léopold Sédar Senghor, Félix Houphouët-Boigny, Sékou Touré, Modibo Keita und viele andere] dynamisiert und beschleunigt wurde. Leider wird aus dem Interessensfeld ein zentraler Faktor ausgeblendet: der Emanzipationsprozess hatte eigentlich schon nach dem Ersten Weltkrieg begonnen und wurde von Persönlichkeiten wie Lamine Senghor oder Thiémoko Garan Kouyaté nachhaltig geprägt. Dieser „alten“ Generation war es nämlich gelungen, wichtige Emanzipationskonzepte zu artikulieren bzw. Kolonialismuskritik mit Befreiungsideologien effizient zu kombinieren. Es waren afrikanische Nationalisten, die in den 1920er Jahren versucht hatten, die Kolonialfrage zu thematisieren und adäquate Antworten zu finden, um den militanten Kampf starten zu können. Zudem hatten die afrikanischen Soldaten während der Kriegsjahre und nach ihrer Demobilisierung die Möglichkeit, den Impact der Russischen Oktober Revolution auf Europa, die Geburt der Französischen Kommunistischen Partei [PCF: Parti Communiste Français] aber auch die Intensivierung der Klassenkämpfe in Frankreich genau zu beobachten. Faktisch bildeten sie als Hilfsarbeiter, Matrosen oder Hafenarbeiter [vor allem in Marseille und Bordeaux] ein enormes Proletariat-Reservoir für die Kommunistische Partei. Die PCF und Kommunistische Internationale [Komintern] waren im Grunde die einzigen politischen Organisationen, die sich mit der Kolonialfrage ernsthaft befasst haben: deshalb die enge Zusammenarbeit [trotz einiger Defizite] zwischen französischen Kommunisten und afrikanischen Militanten. Die Emanzipationsproblematik ist 60 Jahre nach 1960 aktueller denn je. Zudem muss heute festgestellt werden, dass die ex-Kolonien kaum in der Lage sind, sich sozial, politisch und wirtschaftlich zu stabilisieren. Braucht Afrika eine zweite Unabhängigkeit oder geht es lediglich darum, den Unabhängigkeitsprozess wiederzubeleben?
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
regelmäßige und aktive Teilnahme sowie das Verfassen einer Semesterarbeit.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Aufgabe der Lehrveranstaltung ist es, die Genese der afrikanischen Emanzipationsbewegungen historisch einzuordnen. Ferner werden die Natur der Verhältnisse zwischen Kolonialherren und Dominierten sowie die Auswirkungen der Kolonialideologie und Assimilationspolitik auf die kolonisierten Menschen dargestellt und diskutiert. Nicht zuletzt werden ideologische Gegensätze, unterschiedliche Varianten des Nationalismus, wie auch manche Defizite des Antikolonialismus bzw. das praktisch vorprogrammierte Scheitern der politischen Allianz zwischen afrikanischen Nationalisten und der Kommunistischen Partei Frankreichs [der man unter Umständen National-Chauvinismus vorwerfen kann] untersucht. Auch die These der Déconnexion [Abkoppelungsthese], die sich mit radikalen strukturellen Änderungen befasst, wird Gegenstand der LV sein.
Prüfungsstoff
Literatur
1. Suret-Canale, Jean: Afrique Noire: De la colonisation aux indépendances 1945-1960, Paris 1972
2. Said, Edward: Kultur und Imperialismus: Einbildungskraft und Politik im Zeitalter der Macht, Frankfurt am Main 1994
3. Samir, Amin: La Déconnexion, pour sortir du système mondial, Paris 1986
4. Sarr, Amadou Lamine: Lamine Senghor (1889-1927, Das Andere des senegalesischen Nationalismus, Wien 2011
5. Fanon, Frantz: Die Verdammten dieser Erde, Frankfurt am Main 1981
6. Moneta, Jakob: Die Kolonialpolitik der Französischen KP, Hannover 1968
2. Said, Edward: Kultur und Imperialismus: Einbildungskraft und Politik im Zeitalter der Macht, Frankfurt am Main 1994
3. Samir, Amin: La Déconnexion, pour sortir du système mondial, Paris 1986
4. Sarr, Amadou Lamine: Lamine Senghor (1889-1927, Das Andere des senegalesischen Nationalismus, Wien 2011
5. Fanon, Frantz: Die Verdammten dieser Erde, Frankfurt am Main 1981
6. Moneta, Jakob: Die Kolonialpolitik der Französischen KP, Hannover 1968
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:30