Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.
070374 SE Seminar - Kunst und Kommentar (2020S)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mo 03.02.2020 09:00 bis Mo 17.02.2020 12:00
- Anmeldung von Fr 21.02.2020 09:00 bis Fr 28.02.2020 12:00
- Abmeldung bis Di 31.03.2020 23:59
Details
max. 20 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine
Beginn: Mi, 11. März 2020, Unterlagen bzw. Kontaktaufnahme per E-Mail;
Aktualisierte Durchführungsmodalitäten:Die Lehrveranstaltung findet aus den bekannten Gründen der COVID-19-Pandemie mit den geplanten inhaltlichen Schwerpunkten, aber mit modifizierten Abläufen statt. Im Zentrum des Diskussions- und Kommunikationsgeschehens steht die Auseinandersetzung mit und die Arbeit an Texten - Textkritik, Verfassen eigener Texte, Auseinandersetzung mit den Texten der Kolleg*innen im Seminar; das Lernen in der schriftlichen wissenschaftlichen Kommunikation wird bei diesem Seminar einen klaren Primat vor der rhetorischen Kommunikation bei der Analyse und Bewertung des Themas haben.Der erste Teil der Lehrveranstaltung ist der Analyse und Diskussion der aktuellen Positionen in der Fachliteratur gewidmet. Die von den Seminarteilnehmer*innen thesenhaft vorgestellten Texte werden in einem zweiten Arbeitsschritt von den Teilnehmer*innen thematisch und nach Prioritäten geordnet. Ergebnis dieses Arbeitsganges ist eine erste von den Teilnehmer*innen erstellte Liste von Arbeitshypothesen zum Verhältnis von Kunst und Kommentar und von Forschungsfragen zum Thema. Diese Arbeitsschritte finden unter Anleitung des LV-Leiters von 24. April bis 8. Mai 2020 statt.Die nächsten Arbeitsschritte betreffen die Wahl eines den Arbeitshypothesen und Forschungsfragen entsprechenden Themas für die Abschlussarbeit und das Verfassen eines Exposés für diese Arbeit. Für diese Arbeitsschritte ist die Zeit von 11. Mai bis 20. Mai 2020 vorgesehen.In einer dritten Arbeitsphase wird die Seminararbeit recherchiert, konzipiert und verfasst. Bis 19. Juni 2020 ist jedenfalls ein aussagekräftiges Thesenblatt zu den Arbeitsfortschritten bzw. Ergebnissen der Arbeit im Umfang von 8.000 Zeichen vorzulegen.Die Präsentation der Seminararbeiten findet am 25. und 26. Juni 2020, jeweils 15:00 - 18:00 Uhr - entweder bei einem universitären Ort oder per Videokonferenz - statt.Die Seminararbeit ist bis 18. September 2020 fertigzustellen.
Übermittlung sämtlicher Unterlagen an: christian-hubert.ehalt@univie.ac.atEine präzisierende Unterlage erhalten die Teilnehmer*innen bis 17. April 2020 per E-Mail.
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Referat eines themenbezogenen Buches (Thesenblatt 3.000 - 4.000 Zeichen)
Seminararbeit zu einem Thema, das mit dem Buchreferat zu tun haben kann, aber nicht zu tun haben muss (ca. 25.000 Zeichen)
Seminararbeit zu einem Thema, das mit dem Buchreferat zu tun haben kann, aber nicht zu tun haben muss (ca. 25.000 Zeichen)
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Regelmäßige Teilnahme an den LV-Terminen; Präsentation und kritische Beurteilung eines Textes aus dem Bereich der Fachliteratur zum Thema;
60 % eigene Präsentationen
40 % aktive Mitarbeit an den Plenardiskussionen
60 % eigene Präsentationen
40 % aktive Mitarbeit an den Plenardiskussionen
Prüfungsstoff
theoretische und inhaltliche Kompetenz zum Seminarthema und zu den eigenen Beiträgen; aktive Mitwirkung an den Brainstormings; Auseinandersetzung mit den in der Lehrveranstaltung besprochenen Inhalten
Literatur
Literatur und Materialien werden am Beginn der LV zur Verfügung gestellt.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
MA Geschichte 14: SE aus Geschichte im Pflichtmodul 4 (6 ECTS)
MEd Lehramt: UF MA GSP 1, SE Vertiefung 1
MEd Lehramt: UF MA GSP 1, SE Vertiefung 1
Letzte Änderung: So 05.04.2020 14:08
Kunst als Gestaltungsprozess und Kunstwissenschaft als Erklärungs- und Vermittlungsinstanz gingen lange Zeit von definitiven Parametern der Qualität aus. KünstlerInnen wollten ästhetisch bedeutende Produkte herstellen, die Kunstgeschichte hat sich auf die Beschreibung ästhetisch hochwertiger Gegenstände beschränkt. „Im Reich der Kunst“ herrschte die Auffassung, dass die Qualitätskriterien klare und „endgültige“ Maßstäbe darstellen.
In den Diskursen wurde von einer fiktiven, aber klaren Grenze zwischen Kunst und Nichtkunst ausgegangen. Dabei kamen in der wissenschaftlichen Analyse vielfältige Praktiken, Prozesse und Gegenstände, die der kulturellen und künstlerischen Arbeit zuzuordnen sind, nicht in den Fokus.
In den Kulturwissenschaften und in den wissenschaftlichen Institutionen, in denen sie gepflegt werden, ist man in den letzten Jahrzehnten dieser Tatsache begegnet, indem man von einer normativen Betrachtungsweise (Kunstgeschichte) zu einer analytisch-beschreibenden (empirische Kulturwissenschaft) übergegangen ist.
In der Betrachtungsweise der Kunst und in der Entwicklung, in der Texte – Kommentare, Erklärungen, Analysen, Essays – eine größere Rolle zu spielen begannen, änderte bzw. ändert sich das Verhältnis von künstlerischem Bildwerk und erklärendem Textwerk. Das Normative im Umgang mit den Künsten verlor an Bedeutung. In den Texten und Diskursen wurde deutlich, dass künstlerische Qualitäten keine feststehenden Größen sind. Aber auch die Grenzen zwischen Kunst und Kommentar wurden/werden fließender. Die künstlerische Arbeit selbst, aber auch die Kunst- und Kulturwissenschaft wurden theoretischer. Der
Medienaspekt des Künstlerischen und Kulturellen wurde/wird immer deutlicher.
Kunst und Kunstwissenschaft sind aus einem Gegensatz herausgewachsen und haben sich einander angenähert; sie sind dadurch aber nicht kompatibler geworden. Häufig verschwimmen die Grenzen zwischen dem „Werk“ und seiner „kulturwissenschaftlichen Thematisierung und Erklärung“. In der künstlerischen Arbeit geht es weiterhin vor allem um persönliche Positionen und Ausdrucksweisen, die Kulturwissenschaft muss Analyse und Verallgemeinerung anstreben und tut dies vor allem empirisch und (diskurs-)analytisch.
Das ist das Themenfeld unseres Seminars, das wir aus künstlerischer und aus kulturwissenschaftlicher Perspektive thematisieren und bearbeiten. Aktuelle Diskurse werden fokussiert und weiterentwickelt, aktuelle Fachliteratur besprochen. Das Seminar richtet sich an Studierende der Kultur- und Kunstwissenschaften und der künstlerischen Fächer und wurde von VertreterInnen beider Gruppierungen inskribiert, sodass der erfahrungsgemäß befruchtende Austausch zwischen diesen beiden Gruppen stattfinden wird.