Universität Wien
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070547 SE Seminar Vertiefung 2 (2010W)

Instutionalisierte Praktiken von Entwicklung: "Entwicklungshilfe" und "sozialistische Hilfe"

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

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  • Montag 11.10. 18:00 - 20:00 Seminarraum WISO 1 (ZG1O2.28) Hauptgebäude, Stiege 6 Zwischengeschoß
  • Montag 18.10. 18:00 - 20:00 Seminarraum WISO 1 (ZG1O2.28) Hauptgebäude, Stiege 6 Zwischengeschoß
  • Montag 25.10. 18:00 - 20:00 Seminarraum WISO 1 (ZG1O2.28) Hauptgebäude, Stiege 6 Zwischengeschoß
  • Montag 08.11. 18:00 - 20:00 Seminarraum WISO 1 (ZG1O2.28) Hauptgebäude, Stiege 6 Zwischengeschoß
  • Montag 15.11. 18:00 - 20:00 Seminarraum WISO 1 (ZG1O2.28) Hauptgebäude, Stiege 6 Zwischengeschoß
  • Montag 22.11. 18:00 - 20:00 Seminarraum WISO 1 (ZG1O2.28) Hauptgebäude, Stiege 6 Zwischengeschoß
  • Montag 29.11. 18:00 - 20:00 Seminarraum WISO 1 (ZG1O2.28) Hauptgebäude, Stiege 6 Zwischengeschoß
  • Montag 06.12. 18:00 - 20:00 Seminarraum WISO 1 (ZG1O2.28) Hauptgebäude, Stiege 6 Zwischengeschoß
  • Montag 13.12. 18:00 - 20:00 Seminarraum WISO 1 (ZG1O2.28) Hauptgebäude, Stiege 6 Zwischengeschoß
  • Montag 10.01. 18:00 - 20:00 Seminarraum WISO 1 (ZG1O2.28) Hauptgebäude, Stiege 6 Zwischengeschoß
  • Montag 17.01. 18:00 - 20:00 Seminarraum WISO 1 (ZG1O2.28) Hauptgebäude, Stiege 6 Zwischengeschoß
  • Montag 24.01. 18:00 - 20:00 Seminarraum WISO 1 (ZG1O2.28) Hauptgebäude, Stiege 6 Zwischengeschoß
  • Montag 31.01. 18:00 - 20:00 Seminarraum WISO 1 (ZG1O2.28) Hauptgebäude, Stiege 6 Zwischengeschoß

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die "Entwicklungshilfe" (heute: "Entwicklungszusammenarbeit") lässt sich zu den großen Unternehmungen zählen, Einstellungen und Praktiken über die Welt zu verbreiten. Wenn man heute von Entwicklung, Entwicklungspolitik, Entwicklungshilfe, und Entwicklungsforschung spricht, dann meint man wie selbstverständlich Begriffe, Modelle und Praktiken, die zwar universelle Gültigkeit beanspruchen, sich aber auf eine "westlich"-kapitalistische Entwicklung beziehen. Zu Zeiten der Systemkonkurrenz hat es auch konkurrierende Modelle von "Entwicklung" und entsprechende Formen von "Entwicklungshilfe" gegeben. Das Modell in den Systemen sowjetischen Typs wurde "sozialistische Hilfe" oder "internationale Solidarität" genannt. Es war Nachfahre des Anspruchs kommunistischer Bewegungen, die Welt revolutionär zu verändern, auf staatlicher Ebene. Auf "westlicher" Seite löste die "Entwicklungshilfe" Praktiken der kolonialen Epoche ab. Beide Ausprägungen von "Entwicklungshilfe" können als Ausdruck des Bestrebens gesehen werden, das jeweilige Wirtschafts- und Gesellschaftssystem und die ihm eigene Vorstellung von "Entwicklung" in die "Dritte Welt" hin auszubreiten.
In der LV soll der "Entwicklungshilfe"sektor der beiden Konkurrenzsysteme auf der Ebene der Personalentsendung von "Entwicklungshelfer/inne/n" verglichen werden. Durch die Entsendung von Expert/inn/en sollte ein Wissenstransfer erfolgen und dadurch Entwicklungshemmnisse beseitigt werden. Gemeinsamkeiten und Unterschiede sollen herausgearbeitet werden: auf der einen Seite der nicht primär gewinnorientierte und wenig marktförmige, stark von Staatsintervention, Planungsvorgaben, moralischen Ansprüchen und "guten Absichten" geprägte Sektor von Wirtschafts- und Gesellschaftssystemen, die nach ganz anderen Logiken funktionieren; auf der anderen Seite der Sektor des "sozialistischen" Weltsystems, in dem wenig von Hilfe, aber viel vom "gegenseitigen Nutzen" die Rede ist. Im Blickpunkt soll insbesondere Transfers von Wissen und Lebensweisen stehen, der über den Einsatz von Experten, Beratern und Spezialisten erfolgte. Welche Typen von "Entwicklungshelfern" kamen zum Einsatz und zu welchen Aufgaben wurden sie eingesetzt? Was sollten sie vermitteln und welche Probleme des Transfers und der interkulturellen Kommunikation ergaben sich? Wie kamen diese Pioniere der "Globalisierung" mit den Lebensumständen in den Einsatzländern zurecht?

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Erfassung der wesentlichen Strömungen des Stands der Forschung auf dem gewählten Teilgebiet; Originalität und Durchführbarkeit der ausgearbeiteten Fragestellungen und Hypothesen; Qualität der schriftlichen Seminararbeit; Beteiligung an der Debatte

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Es handelt sich um ein Forschungsfeld, auf dem sich viel tut, aber noch wenige verfestigte Ergebnisse vorhanden sind. Wir wollen versuchen, unterschiedliche interdisziplinäre Zugänge zur Geschichte der Entwicklungspolitik in der postkolonialen Epoche zu finden.

Prüfungsstoff

Inhaltliche Einführung, Präsentation übergeordneter Fragestellungen und Literatur, Skizzierung bearbeitbarer Einzelthemen durch LV-Leiter (3E);
Hypothesen-Workshop (1E);
Präsentation schriftlicher Arbeiten durch die Studierenden mit anschließender Diskussion (10E).

Literatur

Büschel Hubertus/Daniel Speich (Hg.), Entwicklungswelten. Globalgeschichte der Entwicklungszusammenarbeit, Frankfurt/New York 2009

Nolan Riall, Development Anthropology. Encounters in the Real World, Boulder-Oxford 2002 (Kap. zu "development industry")

Nuscheler Franz, Lern- und Arbeitsbuch Entwicklungspolitik, 6.Aufl. Bonn 2005

Riddell Roger, Does foreign aid really work? Oxford 2007

Schulz Brigitte, Development Policy in the Cold War Era. The Two Germanies and Sub-Saharan Africa, 1960-1985, Münster 1995

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

MA Globalgeschichte und Global Studies, Vertiefung 2; MWG11 (2-stündig), MWG12; MA Geschichte, Modul Wissenschaftsgeschichte, Vertiefung 1; MA Historisch-Kulturwissenschaftliche Europafg., Vertiefung 2; Dipl. Studium:P2; Lehramt neu, Vertief. 1; BA-Modul 2 (10 ECTS);

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:31