Universität Wien

070798 KU Kritische Öffentlichkeit in einer Diktatur? Die Eingaben an das Fernsehen in der DDR (2008S)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Dienstag 11.03. 11:00 - 13:00 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Dienstag 01.04. 11:00 - 13:00 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Dienstag 08.04. 11:00 - 13:00 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Dienstag 15.04. 11:00 - 13:00 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Dienstag 22.04. 11:00 - 13:00 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Dienstag 29.04. 11:00 - 13:00 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Dienstag 06.05. 11:00 - 13:00 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Dienstag 20.05. 11:00 - 13:00 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Dienstag 27.05. 11:00 - 13:00 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Dienstag 03.06. 11:00 - 13:00 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Dienstag 10.06. 11:00 - 13:00 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Dienstag 17.06. 11:00 - 13:00 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Dienstag 24.06. 11:00 - 13:00 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Eines der erstaunlichsten Phänomene der DDR war die Möglichkeit der ostdeutschen Bürger, sich mit schriftlichen Beschwerden direkt an das Staatsoberhaupt wenden zu können, in diesen Briefen auf Mißstände in der Republik hinzuweisen und selbstbewusst individuelle Forderungen zu formulieren - ohne hierfür Repressionen fürchten zu müssen. Diese Praxis der "Eingaben" wurde nach Verbreitung des Fernsehens auch in der Sendung Prisma aufgegriffen und einer medialen Öffentlichkeit (nahezu) unzensiert vorgestellt. Juristisch waren die Briefe an das Fernsehen der DDR denen an den Präsidenten (bzw. nach 1960 an den Staatsrat) gleichgestellt und wurden von den gleichen staatlichen Instanzen bearbeitet.
Das Eingabewesen zeigt exemplarisch, wie der Alltag in der DDR von den ostdeutschen Bürgern erlebt und überlebt wurde. Zugleich offenbaren die Briefe an den Fernsehsender das grundsätzliche Defizit an Vertrauen in die Funktion der scheindemokratischen Herrschaftsstrukturen des Staates ebenso wie die mediale Konkurrenz zwischen ost- und westdeutschem Fernsehen. Die öffentliche Kritik an der DDR, wie sie in den im Fernsehen vorgestellten Briefen deutlich wird, war auch von bundesrepublikanischen Zuschauern zu empfangen. Zugleich konnten DDR-Bürger die wirtschaftlichen Erfolge der BRD in den Sendungen westdeutscher Programme verfolgen.
Die Übung soll einen Einblick in die Fernsehgeschichte einer Diktatur ermöglichen, die Fähigkeit von Studierenden schulen, eigenständig Quellen zu bearbeiten und hinsichtlich ihrer Rhetorik und ihres Bezuges auf die Alltagskultur der DDR zu bestimmen. Die Briefe an das DDR-Fernsehen liegen in einer Quellensammlung vor und eignen sich für Analysen in kleinen Studierendengruppen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

M2; LAGM5

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:31