Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.
080023 SE Seminar: Malerei, Farbe und Schminke in der Kunst und Kunsttheorie des 16.-19. Jh. (n./nst.K.) (2018W)
(mit Übungen vor Originalen in Wiener Museen)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mi 12.09.2018 10:00 bis Mi 19.09.2018 10:00
- Abmeldung bis Di 09.10.2018 10:00
Details
max. 22 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Mittwoch 07.11. 10:45 - 12:45 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
- Mittwoch 14.11. 10:45 - 12:45 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
- Mittwoch 21.11. 10:45 - 12:45 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
- Samstag 24.11. 10:00 - 14:00 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
- Mittwoch 28.11. 10:45 - 12:45 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
- Mittwoch 05.12. 10:45 - 12:45 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
- Mittwoch 12.12. 10:45 - 12:45 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
- Mittwoch 09.01. 10:45 - 12:45 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
- Mittwoch 16.01. 10:45 - 12:45 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
- Mittwoch 23.01. 10:45 - 12:45 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
- Mittwoch 30.01. 10:45 - 12:45 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Die Lehrveranstaltung geht aus genderkritischer Perspektive der Metapher des Schminkens ("empiastrare" / "farder" / "le beau faire", etc.) für Malen in historischen Quellenschriften nach und untersucht die künstlerische Antwort darauf in ausgewählten Werken seit der Frühen Neuzeit.Neutral betrachtet bezeichnet Schminke jede Form von Farbe, mit der bestimmte Züge des Gesichts hervorgehoben oder aber verborgen werden. Als eine künstliche Schicht von Farbe, welche die ‚natürliche’ Erscheinung verändert, war Schminke allerdings seit jeher auch mit Trug und Täuschung, mit unlauterer Beschönigung und Verführung konnotiert. In diesem moralisierenden Sinne findet der Begriff des Schminkens erstmals Eingang in die kunsttheoretische Debatte der Frühen Neuzeit, und zwar überall dort, wo die sinnliche Farbmalerei, die Position des "colorito", kritisiert werden sollte. Galt das Primat im italienischen Kunstdiskurs des 16. Jahrhunderts noch der Position des "disegno", so ändert sich dies mit der französischen Akademiedebatte des späten 17. Jahrhunderts, in welcher der Farbe ein neuer Stellenwert eingeräumt wird ("querelle du coloris"). Der Kunstdiskurs des 18. und 19. Jahrhunderts feiert zum einen den offenen und farbkräftigen Pinselstrich, die affektive Wirkmacht und Beseelung durch Farbe, kennt allerdings auch zahlreiche Kritiker und Künstler, die sich mit dem Argument mangelnder Wahrheit und drohender Effeminierung gegen das "beau faire" wenden.Die ersten Stunden werden einer Diskussion historischer Quellentexte und exemplarisch dichter Bildanalysen aus der aktuellen Forschungsliteratur gewidmet sein. Sie bieten die Basis für die folgenden Analysen ausgewählter Kunstwerke, die von der Kunstkritik ihrer Zeit mit dem Vorwurf des „Schminkens“ belegt worden sind. Zudem werden wir solche Positionen in der Kunst und Kunsttheorie untersuchen, die sich mit dem Argument der „Wahrheit“ in der Malerei gegen die Verführungskraft und Sinnlichkeit der substanziellen Farbe (der "manière" der "touches") wenden.Die Lehrveranstaltung wird durch Studien vor Originalen im Kunsthistorischen Museum ergänzt (Samstagstermin). Weil die Kosten für den Eintritt nicht übernommen werden können, wird angeraten, eine Jahreskarte zu erwerben (ermäßigt für Studierende unter 25 Jahren).
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Laufende Anwesenheit (nicht mehr als zwei Fehlstunden), aktive Mitarbeit (15%), mündliches Referat mit Thesenpapier (30%); schriftliche Hausarbeit (55% - Umfang und Form lt. Studienplan Kunstgeschichte).Achtung: Abgabe der schriftlichen Seminararbeiten in der letzten LV-Einheit. Später nachgereichte Arbeiten werden nicht angenommen – in diesem Fall gibt es keinen positiven Leistungsnachweis!
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Siehe Leistungskontrolle.
Voraussetzung: Gute Französisch- und Englisch-Kenntnisse, Bereitschaft zu sehr genauer und intensiver Textlektüre.
Voraussetzung: Gute Französisch- und Englisch-Kenntnisse, Bereitschaft zu sehr genauer und intensiver Textlektüre.
Prüfungsstoff
Gegenstand des Seminars und der Exkursion vor die Originale;
Grundlagenliteratur zu jeder LV-Einheit wird über Moodle zur Verfügung gestellt
Grundlagenliteratur zu jeder LV-Einheit wird über Moodle zur Verfügung gestellt
Literatur
Garb, Tamar, The Painted Face. Portraits of Women in France 1814-1914, New Haven/London 2007.
Hyde, Melissa, „The ‚Makeup’ of the Marquise: Boucher’s Portrait of Pompadour at Her Toilette“, in: The Art Bulletin 82 (2000), H. 3, S. 453-475.
Lanoë, Catherine, La poudre et le fard. Une histoire des cosmétiques de la Renaissance aux Lumières, Seyssel 2008.
Lebensztejn, Jean-Claude „Au beauty parlour”, in: Travers 7 (1977), S. 74-94.
Liechtenstein, Jacqueline, „Making Up Representation: The Risks of Femininity“, in: representations 20 (1987), S. 77-87.
Löhr, Wolf-Dietrich, Romana Sammern, Julia Saviello, (Hg.), Themenheft „Gemachte Menschen“, kritische berichte 45 (2017), H. 1.
Palmer, Caroline, „Brazen Cheek: Face-Painters in Late Eighteenth-Century England“, in: The Oxford Art Journal 31 (2008), H. 2, S. 195-213.
Pichler, Wolfram, „Schmutz und Schminke. Über Goyas Malerei“, in: Neue Rundschau 110 (1999), H. 4, 112-130.
Phillippy, Patricia, Painting Women. Cosmetics, Canvases, and Early Modern Culture, Baltimore 2006.
Reilly, Patricia L., „The Taming of the Blue. Writing Out Color in Italian Renaissance Theory“, in: Mary D. Garrard u.a. (Hg.), The Expanding Discourse. Feminism and Art History, New York 1992, S. 87-99.
Ribeiro, Aileen, Facing Beauty: Painted Women & Cosmetic Art, New Haven 2011.
Sammern, Romana, „Red, White and Black: Colors of Beauty, Tints of Health and Cosmetic Materials in Early Modern English Art Writing“, in: Early Science and Medicine 20 (2015), S. 397-427.
Hyde, Melissa, „The ‚Makeup’ of the Marquise: Boucher’s Portrait of Pompadour at Her Toilette“, in: The Art Bulletin 82 (2000), H. 3, S. 453-475.
Lanoë, Catherine, La poudre et le fard. Une histoire des cosmétiques de la Renaissance aux Lumières, Seyssel 2008.
Lebensztejn, Jean-Claude „Au beauty parlour”, in: Travers 7 (1977), S. 74-94.
Liechtenstein, Jacqueline, „Making Up Representation: The Risks of Femininity“, in: representations 20 (1987), S. 77-87.
Löhr, Wolf-Dietrich, Romana Sammern, Julia Saviello, (Hg.), Themenheft „Gemachte Menschen“, kritische berichte 45 (2017), H. 1.
Palmer, Caroline, „Brazen Cheek: Face-Painters in Late Eighteenth-Century England“, in: The Oxford Art Journal 31 (2008), H. 2, S. 195-213.
Pichler, Wolfram, „Schmutz und Schminke. Über Goyas Malerei“, in: Neue Rundschau 110 (1999), H. 4, 112-130.
Phillippy, Patricia, Painting Women. Cosmetics, Canvases, and Early Modern Culture, Baltimore 2006.
Reilly, Patricia L., „The Taming of the Blue. Writing Out Color in Italian Renaissance Theory“, in: Mary D. Garrard u.a. (Hg.), The Expanding Discourse. Feminism and Art History, New York 1992, S. 87-99.
Ribeiro, Aileen, Facing Beauty: Painted Women & Cosmetic Art, New Haven 2011.
Sammern, Romana, „Red, White and Black: Colors of Beauty, Tints of Health and Cosmetic Materials in Early Modern English Art Writing“, in: Early Science and Medicine 20 (2015), S. 397-427.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:31