Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

080052 SE Seminar: Macht - Gewalt - Gender in den visuellen Medien der frühen Neuzeit (n.K.) (2020S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 22 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Zusatztermine: 09.04.2020, 14.00-16.00
ACHTUNG: ALLE EINHEITEN SIND BIS AUF WEITERES AUF HOME-LEARNING UMGESTELLT. Näheres auf Moodle.

  • Dienstag 03.03. 11:30 - 13:00 Seminarraum 5 d.Inst.f.Kunstg. (1.Stock) Uni-Campus Hof 9 3F-O1-22.A
  • Freitag 20.03. 09:30 - 13:00 Seminarraum 5 d.Inst.f.Kunstg. (1.Stock) Uni-Campus Hof 9 3F-O1-22.A
  • Samstag 21.03. 09:30 - 13:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
  • Mittwoch 08.04. 09:30 - 13:00 Seminarraum 3 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-25
  • Donnerstag 09.04. 09:30 - 13:00 Seminarraum 3 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-25
  • Freitag 01.05. 09:30 - 13:00 Seminarraum 5 d.Inst.f.Kunstg. (1.Stock) Uni-Campus Hof 9 3F-O1-22.A
  • Samstag 02.05. 09:30 - 13:00 Seminarraum 5 d.Inst.f.Kunstg. (1.Stock) Uni-Campus Hof 9 3F-O1-22.A
  • Samstag 27.06. 11:00 - 12:30 Seminarraum 3 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-25

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ausgehend von der anhaltenden Debatte in den sozialen Medien über sexuelle Übergriffe, sexualisierte Gewalt und Machtmissbrauch (#MeToo) geht das Seminar Bildern aus der Frühen Neuzeit nach, die diese Thematik bereits explizit reflektiert haben. Die griechische Mythologie und biblischen Legenden sind – genau betrachtet – voll davon, und so auch die europäische Bildkultur der Vormoderne. In dieser Lehrveranstaltung werden wir uns auf vier zentrale Themen konzentrieren: Susanna und die Alten, Bathseba im Bade, Tarquinius und Lucretia und – als Beispiel für den Übergriff einer Frau auf einen Mann – Joseph und Potiphars Weib.

In einem ersten Schritt sollen jeweils die schriftlichen Legenden einer kritischen Analyse der geschilderten Strukturen von Macht und Gewalt, von Männlichkeit und Weiblichkeit unterzogen werden. In einem zweiten Schritt wird es um die Darstellung dieser Legenden in den visuellen Medien des 16. und 17. Jahrhunderts gehen. Neben gender-spezifischen und materialen Aspekten, der Frage, wie Bilder Bedeutung generieren und welche Macht sie entwickeln, gilt das besondere Augenmerk der jeweiligen Erzählweise: Wie haben Maler*innen der Frühen Neuzeit versucht, in einem ‚unbewegten Bild’ die Ereignisse des zeitlichen Davor (die Ursache für das Gezeigte) und Danach (der Ausgang der Geschichte) einzuholen? Gegenstand der Analyse sind ausgewählte Bilder von Tizian, Tintoretto, Artemisia Gentileschi, Rubens, van Dyck, Murillo und Rembrandt, die in dieser Hinsicht besonders interessante Lösungen bergen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- aktive Beteiligung an Diskussionen
- Referat und Präsentation
- Vertiefung in Form einer schriftlichen Hausarbeit (etwa 40.000 Zeichen Fließtext)
- Mit der Anmeldung zu dieser LV stimmen Sie zu, dass die automatisierte Plagiatsprüfungs-Software Turnitin alle von Ihnen in moodle eingereichten schriftlichen Teilleistungen prüft.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderung:
- Anwesenheitspflicht. Bei Absenz wegen Krankheit oder familiärer Ausnahmesituation ist ein schriftlicher Nachweis vorzulegen.
- Für einen positiven Abschluss der Lehrveranstaltung müssen alle Teilleistungen erbracht werden.
- Seminararbeit: Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann der/die Lehrveranstaltungsleiter/in Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch nach Abgabe der Arbeit einladen, welches positiv zu absolvieren ist.
Beurteilungsmaßstab:
- aktive Beteiligung an Diskussionen 15%
- Referat und Präsentation 30 %
- Vertiefung in Form einer schriftlichen Hausarbeit 55%

Prüfungsstoff

Der ursprüngliche Abgabetermin für die schriftlichen Seminararbeiten wird aufgrund der gegebenen Umstände über den 27.06.2020 hinaus verlängert. Nähere Angaben dazu auf Moodle.

Literatur

Zur Einführung:
Bohde, Daniela, Haut, Fleisch und Farbe. Körperlichkeit und Materialität in den Gemälden Tizians, Emsdetten und Berlin 2002.

Hammer-Tugendhat, Daniela, “Erotik und Geschlechterdifferenz. Aspekte zur Aktmalerei Tizians“, in: Daniela Erlach, Markus Reisenleitner, Karl Vocelka (Hg.), Privatisierung der Triebe? Sexualität in der Frühen Neuzeit, (= Frühneuzeit-Studien; 1), Frankfurt a. M. u. a. 1994, S. 367-446.

Hammer-Tugendhat, Daniela, Das Sichtbare und das Unsichtbare. Zur holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts, Köln, Weimar und Wien 2009.

Gludovatz, Karin, Fährten legen – Spuren lesen. Die Künstlersignatur als poietische Referenz, Paderborn 2011.

Simons, Patricia, „Artemisia Gentileschi’s ‚Susanna and the Elders’ (1610) in the context of Counter-Reformation Rome“, in: Sheila Barker (Hg.), Artemisia Gentileschi in a changing light, London 2017, S. 41-57.

Ullrich, Elke, Das Laszive der Keuschheit in der europäischen Kunst: Die Frau des Potiphar und Joseph von Ägypten: eine Kulturgeschichte der versuchten Verführung, Kassel 2009.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:20