Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

080072 SE B610 Gesellschaft: Antifeminismen (2025S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

    Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

    • Donnerstag 13.03. 11:00 - 12:30 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
    • Donnerstag 20.03. 11:00 - 12:30 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
    • Donnerstag 27.03. 11:00 - 12:30 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
    • Donnerstag 03.04. 11:00 - 12:30 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
    • Donnerstag 10.04. 11:00 - 12:30 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
    • Donnerstag 08.05. 11:00 - 12:30 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
    • Donnerstag 15.05. 11:00 - 12:30 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
    • Donnerstag 22.05. 11:00 - 12:30 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
    • Donnerstag 05.06. 11:00 - 12:30 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
    • Donnerstag 12.06. 11:00 - 12:30 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
    • Donnerstag 26.06. 11:00 - 12:30 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse

    Information

    Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

    "Die Frauenfrage in der Gegenwart ist eine akute geworden. Auf der einen Seite werden die Ansprüche immer radikaler, auf der anderen die Abwehr immer energischer."
    Hedwig Dohm: Die Antifeministen Ein Buch der Verteidigung, 1902

    Was Feministin Hedwig Dohm 1902 konstatierte, scheint auch heute relevant. Feministische Bewegungen und ihre Gegner:innen stellen ein besonders aktuelles und dringliches Thema für europäisch ethnologische Forschung dar.
    Doch so wie es nicht die eine feministische Theorie gibt, oder gar eine homogene feministische Bewegung, hat auch Antifeminismus viele Gesichter. Feministische Bemühungen erfahren Gegenwind in Form von Dämonisierung, aber auch durch Vereinnahmung feministischer Argumente und Sprache für politisch konservative Zwecke oder für neoliberale Logiken der Selbstoptimierung und Individualisierung.
    Ziel diese Lehrveranstaltung ist es, zu einem Verständnis verschiedener Formen antifeministischer Positionierungen zu verhelfen, sowie sich der Frage zu nähern, was denselben zu Konjunkturen verhilft. Durch die eigenständige Recherche zu selbstgewählten Beispielen sollen Studierende lernen, wie diese unterschiedlichen Positionierungen alltagskulturwissenschaftlich verstanden und erforscht werden können.

    Ausgewählte inhaltliche Schwerpunkte:
    Geschichte antifeministischer Bewegungen
    Rechtspopulistischer und rechtsextremer Antifeminismus
    Anti-Genderismus, Angriffe auf und Versuche der Delegitimation von Gender Studies an Universitäten
    Postfeminismen
    Gender-critical und transmisogyne Feminismen

    Ziele
    Studierende gewinnen einen Überblick über historische und aktuelle antifeministische Bewegungen und Positionen. Sie verstehen die Hintergründe des aktuellen (erneuten) Erstarkens antifeministischer Ressentiments. Ferner lernen Studierende die Europäische Ethnologie als gesellschaftskritisches Fach kennen, dass sich zu aktuellen gesellschaftlichen und politischen Thematiken verhält.

    Methoden der Wissensvermittlung
    Studierende wählen im Laufe des Semesters ein Beispiel, zu dem sie recherchieren. Ergebnis soll eine Seminararbeit im Umfang von ca. 15 Seiten sein. Möglich ist der Zugang via Medien- und Diskursanalyse (z.B. Analyse einer Rede, eines Parteiprogramms, eines Video-Essays) oder durch ethnographische Methoden (z.B. Autoethnografische Reflexion einer Alltagserfahrung, teilnehmende Beobachtung, Interview mit Aktivist:innen). Sie werden bei dem Entwickeln eines Forschungsinteresses und methodischen Zugangs betreut.
    Durch diese Übung sollen die Kompetenzen der Studierenden im eigenständigen Forschen gestärkt werden, mit dem Ziel sie auf die Bachelor-Arbeit vorzubereiten.
    Ein weiteres Ziel ist es, methodische Kompetenzen im Umgang mit belastenden Themen in der Forschung zu stärken. Dafür wird Raum geschaffen um über Verunsicherungen, forschungsethische Verantwortung, Strategien zu Resilienz und dem Umgang mit Nähe und Distanz zu Forschungsfeldern zu sprechen. Die Seminarliteratur zu Antifeminismus wird um Texte ergänzt, die sich mit der Reflexion der Forscher:innenrolle und dem verarbeiten belastender Forschungssituationen auseinandersetzen (Behar 2006, Näser-Lather/Beck/Lenz/Grenz 2023).
    Um Studierenden die Forschungspraxis näherzubringen, ist (wenn die nötigen Mittel bereitgestellt werden können) ein Gastvortrag der Soziologin und Gender-Forscherin Brigitte Temel angedacht, die qualitativ und quantitativ zu den Themen Extremismus, Femizide und Antifeminismus forscht.

    Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

    Prüfungsimmanente LV - maximal 2 Fehleinheiten erlaubt!

    Punktevergabe:
    20 Punkte Aktive Mitarbeit
    20 Punkte Zwischenabgabe: Forschungsdesign
    60 Punkte Seminararbeit

    Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

    Für den erfolgreichen Abschluss der LV sind mindestens 51 von 100 möglichen Punkten zu erreichen.

    Notenskala:
    > = 92 sehr gut (1)
    > = 80 gut (2)
    > = 65 befriedigend (3)
    > = 51 genügend (4)
    < 51 nicht genügend (5)

    Bei Feststellung einer erschlichenen Leistung (z.B.: Abschreiben, Plagiieren, Ghostwriting etc.) wird die gesamte Lehrveranstaltung als geschummelt gewertet, als Prüfungsantritt gezählt und in u:Space mit "X" = "nicht beurteilt" eingetragen. Ihre Arbeit wird Mittels der Software Turnitin überprüft. Weitere Informationen dazu erhalten Sie in der ersten Lehrveranstaltungseinheit.

    Prüfungsstoff

    Literatur

    Behar, Ruth. The Vulnerable Observer: Anthropology That Breaks Your Heart. Boston, 2006.

    Binder, Beate, Sabine Hess, Anika Keinz, Pawel Lewicki, Agnieszka Balcerzak, Beatrice Odierna, Miriam Gutekunst, u.a. "Troubling Gender: Anthropological Perspectives on Gender Politics in/of Europe". Berliner Blätter 88, 2023.

    Dohm, Hedwig. Die Antifeministen. Berlin, 1902.

    Goetz, Judith, und Stefanie Mayer (Hg.)Global Perspectives on Anti-Feminism: Far-Right and Religious Attacks on Equality and Diversity. Edinburgh, 2023.

    Näser-Lather, Marion. "Wissenschaftler*innen vs. Gender Studies". In Antifeminismen: "Krisen"-Diskurse mit gesellschaftsspaltendem Potential? Bielefeld, 2020.

    Temel, Brigitte. "Incels zu Ideologie, Radikalisierung und Intervention in ein radikales Milieu". Graz, 2022.

    Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

    Letzte Änderung: Mi 15.01.2025 14:46