Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

080077 EX B520 EX Raum: Museumsarbeit. (2025S)

Zwischen ethnografischer Forschung, gesellschaftlicher Verantwortung und Publikumsorientierung

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Achtung: Studierende, die einen Zuschuss erhalten wollen, müssen unbedingt die entsprechenden Nachweise bis spätesens 21.03.2025 abgeben

- Nachweis der Fakultätszugehörigkeit/eines ordentlichen Studiums an der Hist.-Kulturw. Fakultät mit Studienkennzahl

- Nachweis des Bedarfs dieser Exkursion als Pflichtlehrveranstaltung (ev. mittels aktuellem Studienbuchblatt, Sammelzeugnis, Auszug des Studienplanes und schriftlicher Erklärung die Exkursion als Pflichtexkursion anrechnen zu lassen)

- Bestätigung des Bezuges von Familienbeihilfe und/oder Stipendium im Semester der Exkursion von genehmigender Stelle (Finanzamt, Studienbeihilfestelle).

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

    Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

    Die Exkursion nach Salzburg findet zwischen Montag, 12.05.2025 (Anreise und erste Besichtigung) und Freitag, 16.05.2025 (letzte Besichtigung und Rückreise) statt.

    • Montag 05.05. 12:45 - 14:15 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
    • Dienstag 10.06. 16:15 - 17:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
    • Dienstag 10.06. 18:00 - 19:30 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse

    Information

    Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

    Ziele, Inhalte und Methoden der Lehrveranstaltung:
    Die Gedächtnisinstitution Museum hat heute Konjunktur: Neue Häuser werden gegründet, bereits bestehende vielfach einem Relaunch und damit gleichzeitig auch einer Neupositionierung unterzogen. Museumssammlungen werden erweitert, andere deakzessioniert. Kunstausstellungen ziehen in den Städten jährlich viele Millionen Menschen an und lokale, kulturgeschichtliche Museen müssen nicht selten schließen. Stadtmuseen stellen sich vor den Folien von Urbanisierung, Globalisierung, Migration und Integration neuen Fragen und eine wachsende Vielfalt von Regionalmuseen im ländlichen Raum wendet sich längst nicht mehr rückwärts, sondern begreift sich zunehmend als kulturelle Nahversorger. Museen sind also keine abgeschiedene Inseln der Seligen, sie sind ständig in Bewegung und sie bewegen. Um ihren gegenwärtigen wie auch ihren zukünftigen Aufgaben möglichst gerecht zu werden, müssen sie aktuelle Entwicklungen stets im Blick haben.
    Aber was bedeutet Museumsarbeit eigentlich? Wie gestaltet sich Museumsarbeit in der Gemengelage zwischen ethnografischer Forschung, gesellschaftlicher Verantwortung und Publikumsorientierung? Wie ist sie gesellschaftlich, politisch und wirtschaftlich eingebettet? Wie sehen Theorie und Praxis des Sammelns im Museum aus? Warum werden heute partizipative Modelle im Museum gefordert, und warum machen Netzwerkarbeit, Kollaborationen und Ko-Produktionen (z.B. mit künstlerischen Positionen) Sinn?
    Ethnografinnen und Ethnografen werden heute an vielen Häusern und für unterschiedlichste Aufgaben dringend gesucht, doch vielfach fehlen die Grundkenntnisse professioneller Museumsarbeit. Entscheidend ist hierbei das Wissen über die Kernaufgaben Sammeln, Dokumentieren, Forschen, Bewahren, Ausstellen und Vermitteln. Und die Lust, neue Horizonte zu erobern. Die Lehrveranstaltung wird Einblicke hinter die Kulissen geben und Einsteiger*innen in die Museumsberufe wichtige und sinnvolle Orientierung offerieren.

    Vorgehensweise:
    Die Lehrveranstaltung reflektiert im ersten Teil des Seminars das breit gefächerte Spektrum museums-, sammlungs- und ausstellungstypischer Arbeitsfelder in Theorie und Praxis. Entscheidend ist es, die enge Verzahnung wissenschaftlicher Forschung und praktischer Museumsarbeit in Kombination mit dem Erwerb materialkundlicher Kompetenzen kennenzulernen.
    In weiteren Seminareinheiten begeben wir uns hinter die Kulissen von Museen. Bei Erkundungen in Museen und Sammlungen werden unterschiedliche Gesichtspunkte beleuchtet: Aktuelle Forschungsansätze, Leitbilder und Außendarstellung, Gesellschaftliche Verantwortung und kulturelle Teilhabe, Prinzipien des Sammelns und Dokumentierens, Methoden der Vermittlung und Präsentation von Objekten. Die Unterrichtseinheiten in Museen werden vielfältige Praxisbezüge bieten, um eine aktuelle Wissensvermittlung sowie den Erwerb zentraler museumsbezogener Kompetenzen sicherstellen. Die damit verbundenen Kontakte zu Museumspraktiker*innen wollen eine frühzeitige Vernetzung im Museums- und Kultursektor ermöglichen.
    Ziel der Lehrveranstaltung ist es, sich als Generalist*in mit den Kernaufgaben der Museumsarbeit (Sammeln, Bewahren, Erforschen, Vermitteln, Ausstellen) vertraut zu machen und sowohl theoretisches Wissen wie auch berufspraktische Kompetenzen kennenzulernen, um sich für eine verantwortungsvolle Position in einem Museum oder in einer vergleichbaren Kultureinrichtung zu qualifizieren.

    Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

    Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung. Anwesenheitspflicht (2x Fehlen erlaubt)

    Schriftliche Reflexion zu einem Ausstellungsbesuch (1 Seite).

    Aktive Teilnahme an Diskussionen im Seminar sowie bei den Erkundungen in den Museen und Sammlungen.

    Verfassung einer Seminararbeit im Umfang von 15 Seiten zu einer der Kernaufgaben von Museen. Grundlage dieser Arbeit bilden die besprochene Literatur, die Exkursionen sowie weiterführende Nachforschungen der Studierenden.

    Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

    Für den erfolgreichen Abschluss der LV sind zumindest 51 von 100 möglichen Punkten zu erreichen.

    Notenskala:
    > = 92 sehr gut (1)
    > = 80 gut (2)
    > = 65 befriedigend (3)
    > = 51 genügend (4)
    < 51 nicht genügend (5)

    Prüfungsstoff

    Literatur

    Groys, Boris: Logik der Sammlung. Am Ende des musealen Zeitalters. München 1997.

    Henkel, Matthias: "Museum. macht. Identität". Eine Agenda für Stadtmuseen im 21. Jahrhundert. In: Die Stellwand. Zeitschrift für Museen und Sammlungen 22. Jg., 3 (2014), 8-14.

    Holfelder, Ute/ Schöneberger, Klaus/ Hengartner, Thomas/ Schenker, Christoph (Hg.): Kunst und Ethnografie zwischen Kooperation und Ko-Produktion. Zürich 2018.

    Iglar, Rainer/ Mauracher, Michael/ Weese, Michael (Hg.): Salzburg Bilder. Fotoarchive als Quelle für zeitgenössische Fotografie. Salzburg 2020.

    Johler, Reinhard: Ethnisierte Materialien materialisierte Ethnien. Zur Nationalisierung von Volkskunst und Bauernhaus in Österreich. In: Akos Moravansky (Hg.): Das entfernte Dorf. Moderne Kunst und ethnischer Artefakt. Wien u.a. 2002, 61-94.

    Korff, Gottfried/ Eberspächer, Martina: Museumsdinge deponieren exponieren. Köln 2002.

    Tyradellis, Daniel: Müde Museen. Oder: Wie Ausstellungen unser Denken verändern können. Hamburg 2014.

    Waidacher, Friedrich: Museologie knapp gefasst. Mit einem Beitrag von Marlies Raffler. Wien 2005

    Walz, Markus (Hg.): Handbuch Museum: Geschichte, Aufgaben, Perspektiven. Stuttgart 2016.

    Weese, Michael (Hg.): Das behauste Leben. Erinnerungsort Salzburger Freilichtmuseum. Salzburg 2023.

    Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

    Letzte Änderung: Fr 17.01.2025 12:25