Universität Wien
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080101 SE B710 Berufsfelder: Sammeln, Ordnen, Scannen - Praxis des Archivs (2016S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Dienstag 01.03. 16:15 - 19:30 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
  • Dienstag 05.04. 16:15 - 19:30 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
  • Dienstag 19.04. 16:15 - 19:30 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
  • Dienstag 03.05. 16:15 - 19:30 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
  • Dienstag 10.05. 16:15 - 19:30 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
  • Dienstag 24.05. 16:15 - 19:30 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
  • Dienstag 07.06. 16:15 - 19:30 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
  • Dienstag 21.06. 16:15 - 19:30 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ausgehend von der einführenden Lektüre theoretischer Grundlagentexte (Foucault, Derrida, etc.) werden in einem ersten Schritt die konzeptionellen Konstrukte zweier wesentlicher österreichischer Sammlungen besprochen.
Der zweite, praktische Teil gibt Einblicke in die internen Aufgaben und Arbeitsvorgänge der Archive und bietet den Studierenden damit einen Leitfaden zur kompetenten Benützung der oft komplex aufgebauten Ordnungssysteme im Hinblick auf ihr Fach. Erklärt werden sowohl die Richtlinien, die der Ordnung von Archivbeständen zugrunde liegen (RNA) als auch jene, denen die Benützenden zu folgen haben. Die Lehrveranstaltungsteilnehmenden gelangen zu einem vertieften Verständnis von Archivstrukturen und erhalten Wegeweiser zu jenen Orten, an denen sie für ihre eigene Arbeit relevantes Material finden können (etwa die Ordnungskategorien "Lebensdokumente" oder "Sammlungen"). Reflektiert werden in diesem Zusammenhang auch die Praktiken der Archive selbst und die Herausforderungen, mit denen Archivbedienstete konfrontiert sind. Anhand konkreter Beispiele wird zum Beispiel der Frage nachgegangen, ob ein Einkaufszettel ein Lebensdokument ist oder auch ein erster Entwurf zu einem Gedicht sein kann - und jener, was es bedeuten kann, wenn dieser Einkaufszettel im Archiv gar nicht zu finden ist. Die Studierenden erlangen so ein reflektiertes Verhältnis zu vorgefundenen Ordnungen und ein Bewusstsein der "Lücken" des Archivs.
In einem dritten Teil soll es schließlich um die Strategien in der digitalen Verarbeitung und Aufbereitung von Bestandsteilen gehen exemplarisch werden einige Projekte (Karl Kraus, Ernst Jandl, Peter Handke) im Umkreis der Institutionen vorgestellt. Den Teilnehmenden werden einerseits verschiedene Möglichkeiten demonstriert, Archivalien digital aufzubereiten, andererseits erlangen sie Kenntnis bereits digital verfügbarer Materialien und Kompetenz in digitaler wissenschaftlicher Recherche.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Prüfungsimmante Lehrveranstaltung: aktive Mitarbeit und regelmäßige Teilnahme (2x Fehlen erlaubt); Referat; Protokoll einer Exkursion; im Rahmen des Seminars wird die praxisorientierte Bachelor-Arbeit A verfasst (insg. 20.000 Zeichen, inkl. Leerzeichen).
Für den erfolgreichen Abschluss der LV sind zumindest 50 von 100 möglichen Punkten zu erreichen.
Notenschlüssel:
30 Punkte für die schriftliche Abschlussarbeit (Bachelor-Arbeit A - insg. 20.000 Zeichen, inkl. Leerzeichen)
20 Punkte für die Mitarbeit
25 Punkte für das Referat
15 Punkte für das Protokoll
10 Punkte für die Zusatzaufgaben

Notenskala:
> = 87,5 sehr gut (1)
> = 75 gut (2)
> = 62,5 befriedigend (3)
> = 50 genügend (4)
< 50 nicht genügend (5)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Diese Übung ist als Einführung in das Arbeiten im und am "Archiv" gedacht. Ausgangspunkt sind die Sammlungen der Wienbibliothek im Rathaus und der Österreichischen Nationalbibliothek, deren Sammlungskonzeptionen, Praxis und Digitalisierungsstrategien vorgestellt und praktisch erprobt werden.

Prüfungsstoff

Vortrag, Lektüre, Diskussion; Erarbeiten der Grundlagen in Theoriesitzungen (Referate); Einblicke in die Praxis durch Exkursionen (Protokolle); Umsetzung der Lernergebnisse an ausgewählten Beispielen in der Abschlussarbeit

Literatur

Literatur (Auswahl):
Jacques Derrida: Dem Archiv verschrieben. Berlin: Brinkmann + Rose 1997.
Wilhelm Dilthey: Archive für Literatur, in: Ders.: Gesammelte Schriften, Bd. 15, hg. v. Ulrich Herrmann. Gottingen: Vandenhoek & Ruprecht 1973, S. 4-6.
Arlette Farge: Der Geschmack des Archivs. Aus dem Französischen von Jörn Etzold in Zusammenarbeit mit Alf Lüdtke. Mit einem Nachwort von Alf Lüdtke. Göttingen: Wallstein 2011.
Michel Foucault: Das historische Apriori und das Archiv, in: Knut Ebeling/Stephan Günzel (Hg.): Archivologie. Theorien des Archivs in Philosophie, Medien und Künsten. Berlin: Kadmos 2009, S. 107-112.
Klaus Kastberger: Nachlassbewusstsein, Vorlass-Chaos und die Gesetze des Archivs, in: Recherche 1/2014, S. 22-26.
Cornelia Vissmann: Akten. Medientechnik und Recht. Frankfurt/M.: Fischer 2011.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:31