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080113 VO-L Kulturtheorien: "Das Fremde und das Eigene". Rassismus seit der Aufklärung in Europa (2009S)
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Vorbesprechung am 10. 3.
Details
max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Dienstag 10.03. 18:00 - 20:00 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
- Freitag 17.04. 10:00 - 18:00 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
- Samstag 18.04. 10:00 - 16:00 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
- Freitag 08.05. 10:00 - 18:00 (ehem. Seminarraum 2)
- Samstag 09.05. 10:00 - 16:00 (ehem. Seminarraum 2)
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Prüfungsstoff
Literatur
Baader, Gerhard/Mayer, Thomas (Hg.): Eugenik in Österreich. Biopolitische Strukturen von 1900 bis 1945. Wien 2007
Bergmann, Anna: Die verhütete Sexualität. Die Anfänge der modernen Geburtenkontrolle. Hamburg 1992
Gilman, Sander L.: Rasse, Sexualität und Seuche. Stereotype aus der Innenwelt der westlichen Kultur. Reinbek bei Hamburg 1992
Mosse, George L.: Die Geschichte des Rassismus in Europa. Frankfurt/M. 1990
Bergmann, Anna: Die verhütete Sexualität. Die Anfänge der modernen Geburtenkontrolle. Hamburg 1992
Gilman, Sander L.: Rasse, Sexualität und Seuche. Stereotype aus der Innenwelt der westlichen Kultur. Reinbek bei Hamburg 1992
Mosse, George L.: Die Geschichte des Rassismus in Europa. Frankfurt/M. 1990
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
420
Letzte Änderung: Sa 12.10.2024 00:09
Im Zuge des Aufstiegs neuer naturwissenschaftlicher Disziplinen brachten seit Ende des 18. Jahrhunderts die Anthropologie und Psychiatrie Stereotypien des Schönen und Hässlichen hervor. In Anlehnung an das antike Schönheitsideal und die Lebensform des aufsteigenden Bürgertums wurden die Hautfarbe sowie bestimmte geschlechtliche und soziale Normen zu den zentralen Parametern für polarisierende Klassifikationen von Menschen. Im 19. Jahrhundert erlebten naturwissenschaftliche Forschungen anhand von Schädel- und Hirnmessungen zur Beweisführung einer "Minderwertigkeit" bzw. "Superiorität" bestimmter Bevölkerungsgruppen sowie des weiblichen bzw. männlichen Geschlechts einen Aufschwung. Dabei legte auch die Psychiatrie einen theoretischen Grundstein für ein Krankheitskonzept der "Degeneration", das durch die Einführung des Vererbungsparadigmas nicht nur die psychiatrische Lehre, sondern das vorherrschende Wahrnehmungsmuster bestimmter Armutsphänomene unter dem Begriff "Entartung" bis in das 20. Jahrhundert prägen sollte. "Degeneration" avancierte seit der Jahrhundertwende zu einer Schlüsselkategorie der biopolitischen Forderungen nach Legalisierung der medizinischen Indikation für die Kastration und Sterilisation und wurde schließlich instruktiv für die Durchführung der Zwangssterilisation sowie den organisierten Mord von Patientinnen und Patienten ("Euthanasie") im Nationalsozialismus.
Die historische Analyse soll zum Verständnis aktueller Entwicklungen und bioethischer Debatten (z.B. "Euthanasie", Sterbehilfe, pränatale Diagnostik) beitragen.