080127 SE M310 Kultur - Geschichte - Gesellschaft: Stadt in der Revolte (2013S)

Queer-feministische Wohnprojekte, Wagenplätze, Hausbesetzungen, Guerilla Guardening, Critical Mass, Kämpfe gegen Mieterhöhung - das Seminar wird sich mit kollektiven Auseinandersetzungen, deren Ziele und Aktionen auf die Stadt als Lebensraum und dort relevante Entscheidungsprozesse bezogen sind, auseinandersetzen.

Im Fokus stehen folgende Fragen: Wie bedingen und formen urbane Räume dissidente Formen und Praktiken des Protests? Wie wirken sich die spezifischen kulturellen und sozioökonomischen Formen und Entwicklungsprozesse der Stadt auf Inhalte und Formen von kollektiven Protesten aus? Wie gestalten gegenkulturelle und dissidente Praktiken die Stadt »von unten« mit? Wie nehmen sie Einfluss auf die Lebensweisen wie auch architektonischen Figurationen der Sadt? Auf welche Weise wird der Stadtraum im Protest aushandelnd erzeugt?

Hierbei soll auch eine historische Perspektive eingenommen werden, die den neuzeitlichen Wandel der kulturellen und sozioökonomischen Bedeutung von Stadt vom Fordismus hin zum Postfordismus und der damit verbundenen Auseinandersetzungen berücksichtigt.

Die Spannweite der Zugänge zu den Leitfragen des Seminars umfasst neben volkskundlich-kulturwissenschaftlichen Ansätzen der Stadtforschung »Klassiker« wie Henri Lefébvre und Manuel Castells bis hin zu aktuelleren Arbeiten aus der kritischen Geographie, der soziologischen und politikwissenschaftlichen Stadtforschung wie auch der Erforschung sozialer Bewegungen.

Das Seminar wird voraussichtlich pro thematischer Einheit aus einer Lektüre-Sitzung und einer kleinen Exkursion an Schauplätze des Protests bestehen, um das Thema vor Ort und auch aus Sicht von AkteurInnen und ExpertInnen zu behandeln und zu diskutieren.

Von den TeilnehmerInnen wird deshalb erwartet, dass sie für die Exkursionen Zeit für An- und Abreise zu den Orten in Wien mit einplanen und zusätzlich zur Sitzungszeit aufbringen.