Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

080237 AG Stadt- und Landschaftswahrnehmung (2008S)

Symbole, Images, Diskurse von Ort und Raum

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

pünktlicher Beginn

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 03.03. 17:00 - 18:30 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Montag 17.03. 17:00 - 18:30 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Montag 31.03. 17:00 - 18:30 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Montag 07.04. 17:00 - 18:30 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Montag 14.04. 17:00 - 18:30 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Montag 21.04. 17:00 - 18:30 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Montag 28.04. 17:00 - 18:30 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Montag 05.05. 17:00 - 18:30 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Montag 19.05. 17:00 - 18:30 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Montag 26.05. 17:00 - 18:30 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Montag 02.06. 17:00 - 18:30 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Montag 09.06. 17:00 - 18:30 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Montag 16.06. 17:00 - 18:30 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Montag 23.06. 17:00 - 18:30 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Montag 30.06. 17:00 - 18:30 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Wahrnehmung wird hier als die Art und Weise verstanden, wie Menschen ihrer Umwelt Sinn verleihen; als ein Prozeß, im Zuge dessen raum- und ortsbezogene Bedeutungen konstruiert und kommuniziert werden. Wenn wir davon ausgehen, daß Wahrnehmung im Handeln wirksam ist, dann wird Handeln erst durch die Sichtbarmachung der ihm zugrundeliegenden Wahrnehmungsweisen und Bedeutungszuschreibungen verständlich. Dieser Erkundung liegt ein Kulturbegriff zugrunde, der immaterielle Kultur vor allem als die Ausverhandlung und Zirkulation, sprich Diskurs, von Symbolen, Zeichen und Bedeutungen sieht. Seit dem sog. spatial turn widmen die Kultur- und Geschichtswissenschaften Raum als Konstitut von Kultur und Gesellschaft - neben Zeit - vermehrt Aufmerksamkeit. Geschichte und Kultur werden (wieder) im Raum verortet.
An dieser Stelle interessieren vor allem Repräsentationen, Medien und Diskurse der Raumwahrnehmung und ihr historischer Wandel. Dabei soll jedoch sowohl die positivistische wie die kulturalistische Falle vermieden werden. Beide Wirklichkeiten, die eine Realität der physisch-materiellen Umwelt und die andere Realität kultureller Bedeutungen und Repräsentationen wollen stets aufeinander bezogen werden. Aus dem wirklichkeitsgenerierenden Potential der Symbol- und Sinnproduktion ist keine konstruktivistische Vormachtstellung abzuleiten; Wahrnehmung ist stets auch im Zusammenhang mit gesellschaftlichen Praktiken, Interessen und Macht zu sehen. Ihre Untersuchung soll daher jeweils mit Rückbindung an konkrete räumliche Bedingungen, weiters an sozio-ökonomische, politische und kulturelle Rahmenbedingungen erfolgen.
In der Lehrveranstaltung soll Raumwahrnehmung anhand von zwei großen Themenkomplexen behandelt werden: der ländlichen, (noch) agrarisch geprägten oder "Natur"-Landschaft einerseits und der urbanen Landschaft, der Stadt andererseits. Das Spektrum reicht also von den anthropogen am wenigsten überformten bis zu den am stärksten überformten Räumen. Wahrnehmung und Darstellung von Stadt und Land(schaft) hatten sich im Laufe des 19. Jahrhundert aufgrund der Entstehung der Großstadt voneinander nachhaltig gelöst. Diese Trennung durchzieht nicht ohne Grund weitgehend auch die wissenschaftliche Behandlung des Themas. Doch stellt sich die Frage nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden beider räumlicher Wahrnehmungsmodi, die selten zusammen behandelt werden. Zudem relativiert die allmähliche Verwischung der Grenzen zwischen Stadt und Land in Folge der Suburbanisierung (Stichwort "Zwischen-Stadt") die Gültigkeiten einer voneinander losgelösten Betrachtung zunehmend.
Die Lehrveranstaltung wendet sich in Form einer Arbeitsgemeinschaft an Studierende des 2. Studienabschnitts und hat zum Ziel, einen Überblick über Muster, Entstehungsmechanismen und Repräsentationen von Raumwahrnehmung zu geben. Es soll ein theoretisches und methodisches Grundinstrumentarium vermittelt werden, mit dem die Studierenden selbstgewählte Fragestellungen und Themenbeispiele kulturwissenschaftlich bearbeiten und in Kurzbeiträgen präsentieren können. Thematisiert werden die Unterschiede u.a. zwischen Raum und Ort, Planung und Erinnerung/Gedächtnis, Fremd- und Selbstwahrnehmung, populärer und elitärer Imagination, zwischen kurz- und langfristigen Raumbildern bzw. Images. Die Lehrveranstaltung greift Ansätze der Kulturwissenschaften, der Neuen Kulturgeschichte, der Historischen Anthropologie, der Mentalitäts- und Umweltgeschichte auf, um diese anhand konkreter Beispiele vor allem aus Wien und Österreich zu veranschaulichen und zu diskutieren. Punktuell sollen auch internationale Beispiel als Vergleichsfolie einfließen. Der Veranschaulichung und Konkretisierung sollen weiters zwei Exkursionen dienen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

230, 420, 550

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:31