Universität Wien
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080248 SE Through the Looking Glass. (2008S)

Kultur und Gedächtnis im Medium Glas - eine museale Erkundung

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Exkursion: 26.-29.5.2008

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 10.03. 15:00 - 18:00 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
  • Montag 21.04. 15:00 - 21:00 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
  • Montag 05.05. 15:00 - 21:00 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
  • Montag 09.06. 15:00 - 21:00 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
  • Montag 23.06. 15:00 - 21:00 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die deutsch-tschechische Grenzregion des Bayer- und Böhmerwaldes ist typisch für viele Glaslandschaften Europas: In wald- bzw. rohstoffreichen Gebieten bildeten sich ab dem Mittelalter gewerblich-industrielle Produktionszentren heraus, die sich durch die kunsthandwerklichen Dimensionen, den Wert und die Repräsentations- und Symbolkraft des Werkstoffs Glas immer auch auf die europäischen Metropolen und Konsumzentren bezogen. Im Austausch der Menschen durch Handel und Migration, im Kontakt der Peripherien und Metropolen, von Hochkultur und Produktionsbasis manifestierte sich europäische Zivilisationsgeschichte im Glas, wurden Innovationen in Technologie, Geschmack und Stil entwickelt.
In Frauenau im Bayerischen Wald produzieren heute noch drei Glasbetriebe, gleichzeitig ist die Gemeinde ein regionales und internationales Zentrum für künstlerisches Glas. Unter diesen Ausgangsvoraussetzungen und auf der Grundlage einer bedeutenden Sammlung dekorativer Hohlgläser aus allen Kulturepochen wurde 1999 - 2005 das Glasmuseum Frauenau neu konzipiert. Sowohl der Bau als auch die Dauerausstellung konnten aus einer Konzeption abgeleitet werden, die die arbeitenden, gestaltenden und geschäftlich handelnden Menschen in Beziehung zu ihrer Zeit und zu den repräsentativen Glasprodukten setzt. Dabei wurden die ästhetischen und expressiven Möglichkeiten des Materials Glas auch in der Ausstellungsinszenierung und Innenarchitektur genutzt.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Verbindliche Anmeldung zur Exkursion: Eisch.Angus@gmx.net
Anfahrt und Rückfahrt per Bahn
Exkursionstreffpunkt in Frauenau: Akademie- und Tagungsgebäude Bild-Werk Frauenau (Selbstversorgung sowie Übernachtung im Seminarraum auf Isomatten möglich)
Kosten pro Person: ca. 100 ¿ für Anfahrt, Raummiete und Eintrittsgelder

Prüfungsstoff

Im Seminar, zentral jedoch im Glasmuseum Frauenau und in Glasbetrieben im Bayerischen Wald wollen wir Fragen wie den folgenden nachgehen:
Wie lässt sich ein Ausstellungskonzept aus einem spezifischen Material- und Objektbestand ableiten? Wie geht man mit einem Werkstoff um, der in seiner Gestaltung per se repräsentieren und den Alltag ästhetisch übersteigen soll, der also nicht erst im Museum seinen Schaucharakter erhält?
Wie lassen sich über das Medium Glas Regionalität und Internationalität, Kultur und Wirtschaft, Kulturkontakt und Kulturwandel verbinden und darstellen?
Welche Rolle spielen Konzepte von Geschichte und Gedächtnis, wie wurden sie topografisch und didaktisch strukturiert und umgesetzt? Und: Wie lässt sich die Rolle des volkskundlichen Totengräbers vermeiden, wie kann man Geschichte und Gedächtnis in ihren Bezügen auf die Gegenwart und aktuelle Wandlungsprozesse darstellen, anstatt sie als museale Vergangenheit still zu stellen? Wie gehen die betroffenen Menschen mit dem Glasmuseum um, welche Bedeutung erhält es im Kontext von Globalisierung und Niedergang?

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

510, 550

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:31