Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

090051 SE Pannonien in der Spätantike: Siedlungen, Kulte und Alltag in einer Donauprovinz. (2025S)

8.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 9 - Altertumswissenschaften
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Details

max. 15 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 13.03. 17:00 - 18:30 Seminarraum d. Inst. f. Klassische Archäologie Franz-Klein-Gasse 1.OG
  • Donnerstag 20.03. 17:00 - 18:30 Seminarraum d. Inst. f. Klassische Archäologie Franz-Klein-Gasse 1.OG
  • Donnerstag 27.03. 17:00 - 18:30 Seminarraum d. Inst. f. Klassische Archäologie Franz-Klein-Gasse 1.OG
  • Donnerstag 03.04. 17:00 - 18:30 Seminarraum d. Inst. f. Klassische Archäologie Franz-Klein-Gasse 1.OG
  • Donnerstag 10.04. 17:00 - 18:30 Seminarraum d. Inst. f. Klassische Archäologie Franz-Klein-Gasse 1.OG
  • Donnerstag 08.05. 17:00 - 18:30 Seminarraum d. Inst. f. Klassische Archäologie Franz-Klein-Gasse 1.OG
  • Donnerstag 15.05. 17:00 - 18:30 Seminarraum d. Inst. f. Klassische Archäologie Franz-Klein-Gasse 1.OG
  • Donnerstag 22.05. 17:00 - 18:30 Seminarraum d. Inst. f. Klassische Archäologie Franz-Klein-Gasse 1.OG
  • Donnerstag 05.06. 17:00 - 18:30 Seminarraum d. Inst. f. Klassische Archäologie Franz-Klein-Gasse 1.OG
  • Donnerstag 12.06. 17:00 - 18:30 Seminarraum d. Inst. f. Klassische Archäologie Franz-Klein-Gasse 1.OG
  • Donnerstag 26.06. 17:00 - 18:30 Seminarraum d. Inst. f. Klassische Archäologie Franz-Klein-Gasse 1.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ziele
Das Seminar vermittelt ein fundiertes Verständnis der römischen Provinz Pannonien unter besonderer Berücksichtigung der spätantiken Periode. Die Teilnehmenden lernen, verschiedene archäologische Quellengruppen methodisch auszuwerten und die Zusammenhänge zwischen materieller Kultur, Gesellschaft und Religion zu analysieren.

Inhalte
Die Lehrveranstaltung widmet sich der historischen und archäologischen Entwicklung der Provinz Pannonien mit Schwerpunkt auf die Spätantike. Im Fokus steht die strategische Position dieser Donauprovinz, die durch den Limes als Grenzzone und die Bernsteinstraße als Handelsroute nach Italien geprägt wurde. Diese geopolitische Bedeutung spiegelt sich in der Entwicklung bedeutender urbaner Zentren wie Vindobona, Carnuntum, Savaria, Aquincum, Sopianae, Siscia und Sirmium wider.
Die Untersuchung erfolgt anhand zweier zentraler Forschungsachsen: Einerseits werden die religiösen Transformationsprozesse analysiert, die sich vom griechisch-römischen Pantheon über die Integration "orientalischer" Kulte bis zur Etablierung von Judentum und Christentum erstrecken. Andererseits wird die materielle Kultur der Provinz untersucht, wobei sowohl die Lebenswelt der privilegierten Schichten in den spätantiken Villenanlagen als auch die sozialen Praktiken der breiten Bevölkerung betrachtet werden. Die methodische Erschließung dieser Aspekte basiert auf der Analyse verschiedener Quellengruppen: Die architektonische Gestaltung der Villen wird dabei ebenso berücksichtigt wie die ikonographischen Programme ihrer Bodenmosaiken. Besondere Aufmerksamkeit gilt den Kleinfunden – von Alltagsgegenständen bis zu Luxusobjekten – die wichtige Einblicke in Handelsbeziehungen und soziale Distinktion gewähren. Die Nekropolen mit ihren Grabbeigaben werden als zentrale Quellen für Glaubensvorstellungen und gesellschaftliche Praktiken herangezogen. Diese materiellen Hinterlassenschaften ermöglichen eine differenzierte Rekonstruktion der pannonischen Gesellschaft in der Spätantike, ihrer religiösen Dynamiken und ihrer Alltagskultur.

Die Vergabe der Referate erfolgt in der ersten Sitzung am 6. März 2025.

Methoden
Der Schwerpunkt liegt auf dem Erkennen und der Interpretation verschiedener archäologischer Quellen (materielle Kultur, Ikonografie, Architektur). In wöchentlichen Sitzungen werden Referate zu ausgewählten Themen gehalten und anschließend gemeinsam diskutiert.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- Regelmäßige Teilnahme und aktive Mitarbeit
- Mündliches Referat mit Gliederung und Handout
- Schriftliche Hausarbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

30% Regelmäßige Teilnahme und aktive Mitarbeit der Studierenden (max. zweimal unentschuldigtes Fehlen; bei dreimaligem Fehlen muss eine Zusatzleistung erbracht werden)
30% Mündliches Referat (30–45 min.)
40% Hausarbeit (mind. 20 Seiten Text, einschließlich Fußnoten, ohne Abbildungen und Literatur). Im Falle des Verfassens einer Bachelorarbeit beträgt die Mindestlänge der schriftlichen Arbeit 30 Seiten Text (ohne Abbildungen und Literatur).
Zur erfolgreichen Absolvierung müssen alle Teilleistungen positiv ausfallen.

Prüfungsstoff

Es handelt sich um eine prüfungsimmanente LV.

Literatur

- M. Bíró, Roman Villas in Pannonia, Acta Archaeologica Academiae Scientiarum Hungaricae 26, 1974, 23–57
- N. Dávid, Juden in Pannonien, in: R. Gross – S. Hansen – M. Lenarz – P. Rahemipour (Hrsg.), Im Licht der Menora: jüdisches Leben in der römischen Provinz [eine Ausstellung des Jüdischen Museums Frankfurt in Kooperation mit der Römisch-Germanischen Kommission in Frankfurt am Main; Jüdisches Museum Frankfurt, 11. Dezember 2014 bis 10. Mai 2015] (Frankfurt am Main 2014) 131–140
- D. Gáspár, Christianity in Roman Pannonia. An Evaluation of Early Christian Finds and Sites from Hungary (Oxford 2002)
- P. Kovács, Die antiken Quellen zu Pannonien in der Spätantike. Teil I: 284–337 n. Chr. (Wien 2014)
- P. Kovács, A History of Pannonia in the Late Roman Period I (284–363 AD) (Antiquitas Reihe 1, Abhandlungen zur Alten Geschichte Band 67) (Bonn 2016)
- G. Kremer, Götterdarstellungen, Kult- und Weihedenkmäler aus Carnuntum, CSIR Österreich, Carnuntum Suppl. 1. Mit Beiträgen von Ch. Gugl, Ch. Uhlir und M. Unterwurzacher (Wien 2012)
- A. Mócsy, Pannonia and Upper Moesia. A History of the Middle Danube Provinces of the Roman Empire (London 1974)
- P. Scherrer (Hrsg.), Domus, das Haus in den Städten der römischen Donauprovinzen. Akten des 3. internationalen Symposiums über römische Städte in Noricum und Pannonien (Sonderschriften/Österreichisches Archäologisches Institut. Band 44) (Wien 2008)
- E. Tóth, Das Christentum in Pannonien bis zum 7. Jahrhundert nach den archäologischen Zeugnissen, in: E. Boshof – H. Wolff (Hrsg.), Das Christentum im Bairischen Raum. Von den Anfängen bis ins 11. Jahrhundert (Köln 1994), 241–272
- I. Vilogorac Brčić – G. Kremer – A. Nikoloska (eds.), Contextualizing “Oriental” Cults. New Lights on the Evidence between the Danube and the Adriatic (Zagreb 2024)

Weitere Angaben zu relevanter Literatur werden auf Moodle zur Verfügung gestellt.


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Anrechenbar: im Fachbereich Provinzialrömische Archäologie und Spätantike/Frühchristliche Archäologie:
im BA: M14;
im MA: PM3, PM4, PM5;

Letzte Änderung: Do 30.01.2025 09:05