Universität Wien

090058 SE Die Spätantike definieren (2015W)

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 9 - Altertumswissenschaften
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 15 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

MI wtl von 14.10.2015 bis 31.01.2016 09:30 - 11:00 Ort: Abguss-Sammlung d. Inst. f. Klassische Archäologie Franz-Klein-Gasse/Philippovichgasse


Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Auf dem Wiener Zentralfriedhof liegt Alois Riegl begraben. Der Wiener Kunsthistoriker war es, der in seinem Werk "Die spätrömische Kunst-Industrie" 1901 die Spätantike rehabilitierte und sie, statt wie seine Zeitgenossen als Zeit des Verfalls, als Kunstperiode mit eigenem "Kunstwollen" erkannte. Seither ist die Spätantike eine vieldiskutierte Epoche geblieben. Wann beginnt sie - mit den Severern, der Tetrarchie oder dem Christentum als Staatsreligion? Und wann endet sie - mit der Teilung in Ost- und Westrom, dem Aufkommen des Islam oder, wie Riegl vorschlug, mit dem Regierungsantritt Karls des Großen? Und vor allem was macht diese Epoche zwischen Antike und Mittelalter und ihre visuellen Zeugnisse aus? Diesen Fragen möchte das Seminar nachgehen. Wir werden uns mit Phänomenen der Spätantike wie urbanem Wandel, neuen Darstellungs- und Bauformen, Spolienverwendung und Ikonoklasmus, dem Fortleben paganer mythologischer Darstellungen in christlicher Zeit oder christlicher Bilder im Islam, dem Ideal des spätantiken Herrschers und Kulturtransfer zwischen den spätantiken Großmächten Rom/Byzanz und Persien, ebenso wie mit Periodisierung und Wissenschaftsgeschichte beschäftigen.
Die erste Sitzung findet am 14.10.2015 statt!

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Regelmäßige, aktive Teilnahme, Referat und schriftliche Seminararbeit/Bachelorarbeit unter Berücksichtigung der Diskussion im Anschluss an das Referat

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Aneignen von Kenntnissen zu zentralen Themen der visuellen Kultur der Spätantike;
selbstständiger Umgang mit archäologischen Zeugnissen und kulturwissenschaftlichen Fragestellungen;
kritischer Umgang mit Forschungsgeschichte sowie verschiedenen Forschungsansätzen und -diskursen

Prüfungsstoff

Je nach Thema werden verschiedene Methoden angewendet, wie z. B. Quellenkritik, Typologie, Stilanalyse, Ikonografie, wissenschaftshistorische Fragestellungen.

Literatur

F. A. Bauer - N. Zimmermann (Hrsg.), Epochenwandel? Kunst und Kultur zwischen Antike und Mittelalter (Mainz 2001).
P. Brown, The World of Late Antiquity AD 150-750 (London 1971; Neuauflage 1997).

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Anrechenbar für: Frühchristliche/Spätantike Arch.//
im BA (APM früh, Gr. Vertiefung, BM)

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:31