Universität Wien
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090074 UE Lateinische Lektüre I / Gruppe A: Ovid, Exildichtung (2024S)

3.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 9 - Altertumswissenschaften
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Mittwoch 06.03. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 5 Hof 3
  • Mittwoch 13.03. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 5 Hof 3
  • Mittwoch 20.03. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 5 Hof 3
  • Mittwoch 10.04. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 5 Hof 3
  • Mittwoch 17.04. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 5 Hof 3
  • Mittwoch 24.04. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 5 Hof 3
  • Mittwoch 08.05. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 5 Hof 3
  • Mittwoch 15.05. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 5 Hof 3
  • Mittwoch 22.05. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 5 Hof 3
  • Mittwoch 29.05. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 5 Hof 3
  • Mittwoch 05.06. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 5 Hof 3
  • Mittwoch 12.06. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 5 Hof 3
  • Mittwoch 19.06. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 5 Hof 3
  • Mittwoch 26.06. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 5 Hof 3

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Im Zentrum dieser Lehrveranstaltung wird die Lektüre von ausgewählten Dichtungen aus dem umfassenden Corpus der ovidischen Exilliteratur stehen (5 Bücher „Tristia", 4 Bücher „Epistulae ex Ponto"), die während der Zeit seiner „relegatio" in Tomis entstanden sind. Ebenso wie in seinen "Amores" und seiner "Ars Amatoria" stilisiert Ovid auch hier die Situation des Verbannten zu einer literarischen Pose und lässt sein poetisches Ich diverse Erfahrungen, Alpträume und Sehnsüchte erleben, die nicht unbedingt autobiographisch zu deuten sind. Immer wieder betont Ovid, dass „eine Dichtung und ein Fehlverhalten“ („carmen et error") dafür verantwortlich gewesen seien, dass er in die Ungnade des Augustus gefallen sei, den er auf diverse Arten in seinen Gedichten zu beschwichtigen versucht, wobei er nicht auf Ironisierungen der vermeintlichen Milde des „princeps" verzichtet. Ein weiterer wichtiger Themenkomplex in Ovids Exildichtungen sind seine bestehenden Beziehungen zu seinen Freunden in Rom, die stets anonym angesprochen werden, und zu seiner Frau, der er in mehreren Gedichten ein literarisches Denkmal setzt. Schließlich sind sowohl die „Tristia" als auch die „Epistulae ex Ponto" in ein dichtes Netz inter- und intratextueller Anspielungen eingebettet, in denen Ovid einerseits zeitgenössische augusteische Dichter referenziert und andererseits auf sein eigenes Werk, das während und vor seiner Verbannung entstanden ist, (zurück)verweist. Diese komplexen Bezüge nachzuvollziehen und darüber hinaus zu verstehen, wie facettenreich Ovid auch in späteren Epochen (von der Renaissance bis ins 20. Jahrhundert) rezipiert und zu einem archetypischen Exilliteraten stilisiert wurde, soll ebenfalls einen Teil dieses Kurses bilden. Als Teilnehmer:innen dieser Lehrveranstaltung werden Sie durch die Auseinandersetzung mit der lateinischen Dichtersprache einerseits mehr Praxis im Übersetzen erhalten, andererseits werden Sie auch den Umgang mit wissenschaftlichen Kommentaren sowie die Benützung von kritischen Editionen erlernen (bzw. vertiefen).

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

• Mitarbeit (Übersetzen während des Kurses, Vorbereitung durch schriftliche Hausübungen)
• Präsentationen in Kleingruppen von ausgewählten Gedichten inklusive sprachlich-stilistischer Analyse und Interpretation (die Textstellen werden am Beginn des Semesters zugeteilt)
• Schriftliche Klausur in der letzten Sitzung des Semesters (ohne Hilfsmittel).

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Zusätzlich zu der regelmäßigen Mitarbeit (15%) und zu den Präsentationen (35%) wird von Ihnen erwartet, dass Sie eine schriftliche Klausur (50%) am Ende des Semesters absolvieren, in der Sie zwei lateinische Textstellen aus dem Corpus der ovidischen Exilliteratur übersetzen, interpretieren und sprachlich sowie stilistisch kommentieren. Diese Teilleistung muss positiv sein, um den Kurs insgesamt zu bestehen; bei Erhalt einer negativen Note haben Sie die Möglichkeit, an einer Nachklausur (voraussichtlich im September) teilzunehmen.

Prüfungsstoff

Ausgewählte Texte aus dem Corpus der ovidischen Exilliteratur („Tristia", „Epistulae ex Ponto"); die Texte werden rechtzeitig über die Lernplattform Moodle zur Verfügung gestellt.

Literatur

Primärliteratur:
Hall, John B. (ed.). P. Ovidi Nasonis Tristia. Stuttgart/Leipzig: Teubner, 1995.
Richmond, John A. (ed.). Ovidius Ex Ponto Libri Quattuor. Leipzig: Teubner, 1990.

Ausgewählte Sekundärliteratur:
Chwalek, Burkard. Die Verwandlung des Exils in die elegische Welt. Studien zu den Tristia und Epistulae ex Ponto Ovids. Frankfurt am Main: Peter Lang, 1996.
Claassen, Jo-Marie. Ovid Revisited. The Poet in Exile. London: Duckworth, 2008.
Fränkel, Hermann. Ovid. A Poet between Two Worlds. Berkeley/Los Angeles: University of California Press, 1956.
Ingleheart, Jennifer. A Commentary on Ovid, Tristia, Book 2. Oxford: Oxford University Press, 2010.
Möller, Melanie (ed.). Excessive Writing. Ovids Exildichtung. Heidelberg: Winter, 2020.
Volk, Katharina. Ovid. Malden, MA [u.a.]: Wiley-Blackwell, 2010.
Williams. Gareth D. Banished Voices. Readings in Ovid’s Exile Poetry. Cambridge: Cambridge University Press, 1994.
Wulfram, Hartmut. Das römische Versepistelbuch. Eine Gattungsanalyse. Berlin: Verlag Antike, 2008.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Do 25.01.2024 18:45