Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

090102 SE Die Bibliothek des Photios (2023W)

8.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 9 - Altertumswissenschaften
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 20 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 09.10. 16:45 - 18:15 Hörsaal d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postgasse 9, 2.Stock
  • Montag 16.10. 16:45 - 18:15 Hörsaal d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postgasse 9, 2.Stock
  • Montag 23.10. 16:45 - 18:15 Hörsaal d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postgasse 9, 2.Stock
  • Montag 30.10. 16:45 - 18:15 Hörsaal d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postgasse 9, 2.Stock
  • Montag 06.11. 16:45 - 18:15 Hörsaal d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postgasse 9, 2.Stock
  • Montag 13.11. 16:45 - 18:15 Hörsaal d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postgasse 9, 2.Stock
  • Montag 20.11. 16:45 - 18:15 Hörsaal d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postgasse 9, 2.Stock
  • Montag 27.11. 16:45 - 18:15 Hörsaal d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postgasse 9, 2.Stock
  • Montag 04.12. 16:45 - 18:15 Hörsaal d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postgasse 9, 2.Stock
  • Montag 11.12. 16:45 - 18:15 Hörsaal d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postgasse 9, 2.Stock
  • Montag 08.01. 16:45 - 18:15 Hörsaal d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postgasse 9, 2.Stock
  • Montag 15.01. 16:45 - 18:15 Hörsaal d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postgasse 9, 2.Stock
  • Montag 22.01. 16:45 - 18:15 Hörsaal d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postgasse 9, 2.Stock
  • Montag 29.01. 16:45 - 18:15 Hörsaal d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postgasse 9, 2.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Photius ist einer der bedeutendsten byzantinischen Intellektuellen des 9. Jahrhunderts. Als Gelehrter und Vorsteher der Kaiserkanzlei, der dann zum Patriarchen von Konstantinopel gewählt, vom Kaiser wieder abgesetzt und dann erneut als Patriarch eingesetzt wurde, trug er mit seinem großen Interesse an dem antiken und patristischen Schrifttum zur Entwicklung des byzantinischen philosophischen und theologischen Denkens und generell des Studiums der griechischen Literatur bei, sein ungeheures Wissen eignete er sich im Rahmen eines organisierten Lesezirkels an, dem wir ein einzigartiges Werk der byzantinischen Literatur verdanken, die so genannte "Bibliothek" oder das "Myriobiblion", eine Sammlung von 279 kritischen Lesenotizen - man kann fast von Rezensionen oder kritischen Studien sprechen - zu Werken der heidnischen antiken und der christlich-theologischen Literatur. Diese Beschreibungen thematisieren sowohl vorherrschende Ansichten als auch Meinungen von Minderheiten (als Häresien bezeichnet).

Dieser persönliche "Literaturüberblick" ist zunächst eine einzigartige Informationsquelle, denn viele der von Photius beschriebenen und kommentierten Bücher sind heute verloren und seine Lektürenotizen sind die einzige Quelle zu deren Inhalt. Darüber hinaus haben wir dank dieses Textes die Möglichkeit, ein Verständnis dafür zu gewinnen, welche Beziehung ein führender byzantinischer Gelehrter in Konstantinopel zum geschriebenen Text, zum Buch, zum überlieferten Literaturbestand und zum Literaturkanon hatte. Dieses Werk eröffnet daher mehr Möglichkeiten als die reine Erfassung von vorhandener (vergleichbarer) und verlorener Literatur, sondern es bietet die Basis, um eine Sozialgeschichte der byzantinischen Literatur zu schreiben.

Die persönlichen Reflexionen und schon die Auswahl der erinnerungswürdigen Inhaltangabes zeigt, wie der Gelehrte Photius reminisziert, exzerpiert und wertet; so lassen sich aus seinen Bemerkungen das intellektuelle Porträt des Patriarchen, seine literarischen Vorlieben und seine Überzeugungen herauslesen.
In diesem Seminar werden wir versuchen, die Lesepraxis eines byzantinischen Gelehrten zu verstehen, die Konturen seiner philosophischen, theologischen, wissenschaftlichen, historischen und literarischen Interessen zu präzisieren und vor allem zu sehen, wie die "Bibliothek" nicht nur eine Informationsquelle für antike und spätantike Literatur ist, sondern auch ein großartiges Tor zum intellektuellen Leben des neunten Jahrhunderts in Konstantinopel.
Damit wir das Werk mit den Augen der Byzantiner lesen, werden die behandelten Texte stets auch an einer der Haupthandschriften, dem Codex Marcianus graecus Z 450 aus der Zeit des Photios, gelesen. Dies soll auch dazu dienen, Texte im Verständnis der byzantinischen LeserInnen zu verstehen (inklusive Textgliederung, Probleme mit Fehlern etc.).

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Von den TeilnehmerInnen wird Folgendes erwartet: Die Qualifikationsarbeit soll den behandelten Text kritisch erörtern und neue Aspekte in der Beschreibungsweise des Photios erarbeiten. Es geht nicht darum, die Meinung der scientific community zu wiederholen, sondern um einen eigenen Zugang, der auch durch neue Ideen glänzt, selbst wenn bisherige Meinungen berechtigt hinterfragt oder korrigiert werden. Das Seminar dient auch der kritischen Textanalyse mit der bewussten Aufforderung zu komparatistischer Reflexion und zu dem Mut, neue Ideen auf die Texte anzuwenden.

Prüfungsstoff

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 06.10.2023 15:07