Universität Wien

090139 UE Neugriechische Nationsbildung und Byzanz (2015S)

Rekonstruktions- und Anpassungsprozess einer vormodernen Vergangenheit

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 9 - Altertumswissenschaften
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 12 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

DI von 19.05.2015 bis 30.06.2015 16.00-19.00, weitere Termine nach Übereinkunft, Ort: Seminarraum d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postg. 7/1/3


Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Block-LV widmet sich dem historischen Integrationsprozess der Geschichte des Byzantinischen Reiches in die neugriechische nationale Geschichtserzählung während des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Wir werden den Versuch zeitgenössischer griechischer Intellektueller, insbesondere der so genannten Nationalhistoriker, das Bild einer vormodernen, nicht-nationalen Gesellschaft, wie es die byzantinische ist, zu rekonstruieren bzw. es den Bedürfnissen der Vergangenheit einer noch zu gestaltenden, nationalen Identität anzupassen, unter die Lupe nehmen. Vergleichend werden Einblicke in das Selbstverständnis der Byzantiner aufgrund von Informationen aus der byzantinischen Geschichtsschreibung angeboten werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Das Ziel der LV ist, dass die Studierenden anhand einer vergleichenden Betrachtung der neuzeitlichen und der mittelalterlichen Geschichtsschreibung im Rahmen des griechischen Beispiels in die historische Prozesse moderner Nationsbildung vertiefen und über die aktuell wieder angefachte, soziologische und historische Debatte zu den vormodernen Wurzeln nationalistischer Bewegungen und moderner ethnonationalen Identitäten informiert werden.

Prüfungsstoff

Im ersten Teil der Block-LV werden die Studierenden mit dem Verlauf der ideologischen Aufnahme von Byzanz in die neugriechische Geschichtserzählung sowie den verschiedenen Interpretationsversuchen der byzantinischen Identität als Teil einer über die Zeit währenden griechischen Nationalidentität vertraut gemacht. Für die Teilnahme an der Diskussion über die vom Lehrenden präsentierten Hauptthemen müssen sich die Studierenden durch die Lektüre ausgewählter Sekundärliteratur zur byzantinischen und neugriechischen Identität vorbereiten. Im zweiten Teil der Block-LV werden die Studierenden Präsentationen zu verschiedenen historischen oder theoretischen Aspekten der Thematik halten, die als Basis für eine Vertiefung in die Diskussion über byzantinische und neugriechische Identität und Geschichtsschreibung sowie über die diversen Theorien zu Nationalismus und kollektiver Identitätsbildung dienen werden.
Neugriechisch Kenntnisse sind willkommen, aber nicht erforderlich. Englischkenntnisse sind für Lektüre hingegen notwendig.
Benotung: 40% Teilnahme an der Diskussion, 20% Präsentation, 40% schriftliche Arbeit (bis 5.000 Wörter)

Literatur

Die ausgewählte Literatur zur Vorbereitung auf die erste Block-LV wird nach Besprechung mit dem Lehrenden bekannt werden. Zur Einleitung in die Problematik siehe:
Antonis Liakos, "Hellenism and the Making of Modern Greece: Time, Language, Space", in: K. Zacharia (ed.), Hellenisms. Culture, Identity and Ethnicity from Antiquity to Modernity. Aldershot 2008
Claudia Rapp, "Hellenic Identity, Romanitas, and Christianity in Byzantium", in: K. Zacharia (ed.), Hellenisms. Culture, Identity and Ethnicity from Antiquity to Modernity. Aldershot 2008

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:31