Universität Wien
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100012 VO NdL: Antikriegsliteratur (2023W)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 10 - Deutsche Philologie

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Details

Sprache: Deutsch

Prüfungstermine

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Dienstag 03.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal 7 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 7
  • Dienstag 10.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal 7 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 7
  • Dienstag 17.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal 7 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 7
  • Dienstag 24.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal 7 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 7
  • Dienstag 31.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal 7 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 7
  • Dienstag 07.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal 7 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 7
  • Dienstag 14.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal 7 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 7
  • Dienstag 21.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal 7 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 7
  • Dienstag 28.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal 7 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 7
  • Dienstag 05.12. 13:15 - 14:45 Hörsaal 7 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 7
  • Dienstag 12.12. 13:15 - 14:45 Hörsaal 7 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 7
  • Dienstag 09.01. 13:15 - 14:45 Hörsaal 7 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 7
  • Dienstag 16.01. 13:15 - 14:45 Hörsaal 7 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 7
  • Dienstag 23.01. 13:15 - 14:45 Hörsaal 7 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 7
  • Dienstag 30.01. 13:15 - 14:45 Hörsaal 7 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 7

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Aktualität des Themas muss angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine nicht eigens betont werden. Es stellt sich aber die Frage, was die Literatur zu Krieg und Vernichtung zu sagen hat, inwiefern sie eine Kultur der Gewalt sichtbar und verstehbar machen kann, die lange vor dem Schlachtfeld begonnen hat. Zu fragen ist, ob die Literatur nicht ein anderes Sprechen, einen anderen Blick auf die Zerstörungen, das Leid und die davon betroffenen oder für sie verantwortlichen Menschen, auf Opfer und Täter, entwickeln kann, als wir es von den Militärstrateg:innen und Kriegsberichterstatter:innen in den Medien gewohnt sind. „Ungeheuer ist viel, und nichts ist ungeheurer als der Mensch“, heißt es (in Friedrich Hölderlins Übersetzung) in der Antigone des Sophokles, einem der frühesten Texte der abendländischen Literatur, der die moralischen Verwüstungen in Kriegszeiten thematisiert und die Spaltung der Menschen in Freunde und Feinde kritisiert.
In der Vorlesung werden wir uns sowohl mit klassischen als auch mit wenig bekannten Texten der deutschsprachigen Literatur vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart beschäftigen, die sich gegen Krieg und Kriegspropaganda, gegen Heldenmythen und Manipulation gewendet haben. Gastvorträge des Friedensforschers und Germanisten Werner Wintersteiner („Wir sind die Angst der Welt, die keiner in seinem Haus haben will“. Hiroshima und Nagasaki in der literarischen Erinnerung.) und des Bachmann-Experten Hans Höller ("Ingeborg Bachmann. Schreiben gegen den Krieg") werden das Vorlesungsprogramm bereichern.

In ihrer illusionslosen, tieftraurigen „Klagenfurter Rede zur Literatur 2023“ sagte die ukrainische Autorin Tanja Maljartschuk: „Und so treffen sie sich: die Literatur und die Realität. Und die Realität gewinnt jedes Mal, und die Literatur verliert, denn sie bietet die Rettung für einzelne, aber nie für alle zusammen. Sie ist schön, aber hilflos wie ein Wald der blühenden Bäume. Was sie vielleicht kann: Den Opfern in dunklen Tälern eine Stimme geben, beim Schreien und beim Schweigen zuhören, sie stärker machen, damit die Umbringer, Auslöscher, Verbrecher und Gauner, all jene, die überzeugt sind, mehr Recht zu haben und besser zu sein als die anderen, endlich nicht mehr die Oberhand behalten. Damit, wie Ingeborg [Bachmann] sagt, ein Tag komme, an dem die Hände der Menschen »begabt sein werden für die Liebe und […] für die Güte«.“

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mündliche Prüfung am Ende des Semesters

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Schriftliche Beiträge aller Lehrveranstaltungstypen der SPL 10 können einer automatischen Plagiatsprüfung unterzogen werden; dazu zählen insbesondere Arbeiten der Pro-, Bachelor- und Masterseminarstufe, aber auch Lehrveranstaltungsprüfungen (z.B. Vorlesungsprüfung) und Teilprüfungen (z.B. Zwischentest, 'Hausübungen').

Prüfungsstoff

Lektüre von mindestens sieben Büchern aus der Literaturliste
Genaue Kenntnis des vorgetragenen Vorlesungsstoffs

Literatur

Vorläufige Liste - Änderungen vorbehalten:
1. Bertha von Suttner: Die Waffen nieder! (1889)
2. Andreas Latzko: Menschen im Krieg (1917)
3. Erich Maria Remarque: Im Westen nichts Neues (1929)

4. Bertolt Brecht: Mutter Courage und ihre Kinder (UA 1941)
5. Wolfgang Borchert: Draußen vor der Tür (1947)
6. Heinrich Böll: Wanderer, kommst du nach Spa… (1950) (das gesamte Buch!)
7. Theodor Plivier: Stalingrad (1945)
8. Gert Ledig: Vergeltung (1956)

9. Erich Fried: und vietnam und (1966)
10. Christa Wolf: Kassandra (1983)
11. Susanne Fritz: Wie kommt der Krieg ins Kind (2018)
12. Arno Geiger: Unter der Drachenwand (2018)

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 04.10.2024 08:25