Universität Wien
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100019 VO Vorlesung Neuere deutsche Literatur (2024W)

Liebe in der Literatur 1774-1942

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 10 - Deutsche Philologie

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Details

Sprache: Deutsch

Prüfungstermine

Lehrende

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  • Montag 07.10. 11:30 - 13:00 Hörsaal 32 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
  • Montag 14.10. 11:30 - 13:00 Hörsaal 32 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
  • Montag 21.10. 11:30 - 13:00 Hörsaal 32 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
  • Montag 28.10. 11:30 - 13:00 Hörsaal 32 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
  • Montag 04.11. 11:30 - 13:00 Hörsaal 32 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
  • Montag 11.11. 11:30 - 13:00 Hörsaal 32 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
  • Montag 18.11. 11:30 - 13:00 Hörsaal 32 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
  • Montag 25.11. 11:30 - 13:00 Hörsaal 32 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
  • Montag 02.12. 11:30 - 13:00 Hörsaal 32 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
  • Montag 09.12. 11:30 - 13:00 Hörsaal 32 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
  • Montag 16.12. 11:30 - 13:00 Hörsaal 32 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
  • Montag 13.01. 11:30 - 13:00 Hörsaal 32 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
  • Montag 27.01. 11:30 - 13:00 Hörsaal 32 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Liebe und Verbrechen sind Hauptthemen der erzählenden und dramatischen Literatur, in der Lyrik steht die Liebe allein im Mittelpunkt. Die Literatur liefert Modelle für die Liebe, aus literarischen Texten kann der historische Charakter des Phänomens Liebe herausgelesen werden, das zu zeigen ist das wichtigste Lernziel der Vorlesung. Um sich dem unerschöpflichen Feld der Liebesliteratur wissenschaftlich strukturiert zu nähern, folgt die Vorlesung der Idee, Texte aus dem Kanon der deutschsprachigen Literatur sowohl mit den jeweils zeitgenössischen Regelsystemen als auch mit aktuellen philosophischen, soziologischen, kulturtheoretischen, psychologischen und psychoanalytischen sowie narratologischen Konzeptualisierungen von Liebe zu konfrontieren.

Die Zeitmarker 1774 bzw. 1942 beziehen sich auf das Erscheinungsdatum von Goethes Werther sowie auf das Ende von Musils Schreiben der letzten Liebesgeschichte im Mann ohne Eigenschaften. In historisch-chronologischer Abfolge werden Schlüsselstellen präsentiert, kontextualisiert und einlässlich kommentiert. Durch die Integration interaktiver Phasen in die Vorlesung schreiben sich die Kommentierungen des Vortragenden im Diskurs der Hörerinnen in deren subjektiver Filterung fort.

Dabei stehen folgende Werke im Fokus:
JW. Goethe: Die Leiden des jungen Werther (1774)
F. Schiller: Kabale und Liebe (1784)
H. v. Kleist: Die Marquise von O. (1808)
A. v. Varnhagen: Rahel – Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde (1833)
J. v. Eichendorff: Sehnsucht (1834)
A. Stifter: Brigitta (1843)
T. Fontane: Effi Briest (1895)
L. v. Sacher-Masoch: Venus im Pelz (1870)
F. Wedekind: Frühlingserwachen (1891)
A. Schnitzler: Reigen (1903)
Th. Mann: Tod in Venedig (1913)
Th. Mann: Joseph in Ägypten (1936)
J. Roth: Kapuzinergruft (1938)
R. Musil: Der Mann ohne Eigenschaften. Nachlass (1942)

Auf Textpassagen in folgende Werken - zum Teil aus der Weltliteratur - wird kontextuell bzw. intertextuell Bezug genommen:
CF. Nicolai: Freuden des jungen Werthers (1775)
JW. Goethe: Aus meinem Leben. Dichtung u. Wahrheit (1811)
Th. Mann: Lotte in Weimar (1939)
JMR. Lenz: Die Soldaten (1776)
F. Hebel: Maria Magdalene (1843)
A. Schnitzler: Liebelei (1894)
Hölderlin: Hyperion (1797(1799)
J.W. Goethe: Wahlverwandtschaften (1809)
J. Austin: Pride and Prejudice (1813)
K. v. Günderrode: Gedichte und Phantasien (1805)
M. Shelley: Mathilda (1819)
B. v. Arnim: Goethes Briefwechsel mit einem Kinde (1835)
C. Brentano: Der Spinnerin Nachtlied (1818)
H. Heine: Lore-Ley (1827)
N. Lenau: An die Entfernte (1850)
E.T.A. Hoffmann: Der Sandmann (1816)
Grillparzer: Der arme Spielmann (1848)
Th. Storm: Immensee (1849)
L. Tolstoi: Anna Karenina (1877/1878)
G. Flaubert: Madame Bovary (1857)
R. Musil: Die Vollendung der Liebe (1911)
J.J. Rousseau: Les Confessions (1782/1789)
M. de Sade: Les 120 Journées de Sodome (1785)
H. v. Doderer: Die Dämonen (Version von 1936)
D.H. Lawrence: Sons and Lovers (1913)
Marcel Proust: À l’ombre des jeunes filles en fleurs (1919)
Hermann Hesse: Demian (1919)
M-L. Fleißer: Fegefeuer in Ingolstadt (1924)
B. Brecht: Die Dreigroschenoper (1928)
Ö. v. Horváth: Kasimir und Karoline (1932)
Marcel Proust: Sodome et Gomorrhe (1921/22)
A. Bronnen: Die Septembernovelle (1923)
Jean Genet: Notre-Dame-des-Fleurs (1944)
D.H. Lawrence: Lady Chatterley’s Lover (1928)
A. Nin: The House of Incest (1936)
Simone de Beauvoir: L’Invitée (1943)
Arthur Schnitzler: Der Weg ins Freie (1908)
Stefan Zweig: Ungeduld des Herzens (1939)
Franz Werfel: Eine blassblaue Frauenschrift (1940)
H. Broch: Methodisch konstruiert (1918)
Th. Mann: Wälsungenblut (1921)
J. Joyce: Ullyses (1922)

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Integriert in die Vorlesung werden im Gespräch mit dem Auditorium Möglichkeiten des Verstehens erörtert. Diskussionsforen auf der E-Learning-Plattform vertiefen diese interaktiven Ansätze, welche der Prüfungsvorbereitung dienen. Die schriftliche Klausurprüfung im Hörsaal findet als Online-Test statt. Ausdrücklich erlaubt ist die Verwendung von künstlicher Intelligenz und anderen Internetquellen sowie persönlicher Mitschriften und Ausarbeitungen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die Aufgabe bei der schriftlichen Klausur besteht darin, in 90 Minuten aus einem Pool von vorher bekanntgegebenen, in der Vorlesung behandelten Textausschnitten jeweils 6 zugeloste in einem Textfeld von maximal je 250 Wörtern zu kommentieren. Pro Antwort werden maximal 12 Punkte vergeben. Kriterien: a) Kontext mit zeitgenössischen Regelsystemen, b) Kontext mit theoretischen Liebeskonzepten; Notenschlüssel: 72-63 Punkte = sehr gut, 62-54 Punkte = gut, 53-45 Punkte = befriedigend, 44-36 Punkte = genügend, weniger als 36 Punkte = nicht genügend.

Prüfungsstoff

Für die Prüfungsvorbereitung werden nach der wöchentlichen Vorlesung die Präsentationsfolien des Vortragenden und ab den Weihnachtsferien das Vorlesungsmanuskript zur Verfügung gestellt. Die Anwesenheit in der Vorlesung ist also nicht unbedingt erforderlich, um das Minimalziel einer positiven Beurteilung zu erreichen. Studierende, die am Thema, am Diskurs, interessiert sind - das sollten eigentlich alle sein! - werden die Möglichkeit nutzen, sich bereits während des Semesters Woche für Woche durch den Besuch der Vorlesung beeindrucken, inspirieren und unterhalten zu lassen.

Literatur

Walter Fanta: Liebe in der Literatur 1774-1942. Skriptum zur Vorlesung im Wintersemester 2024 an der Universität Wien [steht ab 1.1.2025 als Download im Moodle-Kurs der Vorlesung unentgeltlich zur Verfügung].

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 15.11.2024 16:45