Universität Wien

100102 PS NdL: Wiener Stadtbeschreibungen im 18. und 19. Jahrhundert (2023S)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 10 - Deutsche Philologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 09.03. 09:45 - 11:15 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Donnerstag 16.03. 09:45 - 11:15 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Donnerstag 23.03. 09:45 - 11:15 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Donnerstag 30.03. 09:45 - 11:15 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Donnerstag 20.04. 09:45 - 11:15 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Donnerstag 27.04. 09:45 - 11:15 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Donnerstag 04.05. 09:45 - 11:15 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Donnerstag 11.05. 09:45 - 11:15 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Donnerstag 25.05. 09:45 - 11:15 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Donnerstag 01.06. 09:45 - 11:15 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Donnerstag 15.06. 09:45 - 11:15 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Donnerstag 22.06. 09:45 - 11:15 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Donnerstag 29.06. 09:45 - 11:15 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Wien ist bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, nach Paris und London, die drittgrößte Stadt Europas. Neben den zahlreichen Sprachen, Kulturen, Theaterbühnen, Handwerkern, Beamten und Prostituierten, die das offizielle Stadtbild prägen, ist in vielen Beschreibungen und Reiseberichten auch von der "Trinkfreudigkeit" und "Ausgelassenheit" der Wiener:innen die Rede. Die meisten europäischen Städte wurde bis ins 17. Jahrhundert durch eine solche lokale "Mentalität" beschrieben. Was in Wien die "Gemütlichkeit" war, war in Paris die "Raffinesse" - besonders in Krisenzeiten. Mit dem Aufkommen aufklärerischen Gedankenguts unter Maria Theresia und vor allem unter Joseph II verändern sich die Ansprüche an das, was man von einem Ort in Erfahrung bringen kann. Verschiedene Formen der Topographien kommen auf (de Luca), die Anforderung an die Informationsdichte der Prosa erhöht sich und es wird zusehends versucht, die Stadt auch quantitativ zu erfassen. Durch die Rezeption aufklärerischer Schriften werden internationale Vorbilder von Stadtbeschreibungen (Tableau de Paris) auf Wien übertragen (Pezzl). Zusätzlich kommt es unter Joseph II und der von ihm erlassenen "erweiterten Preßfreiheit" zu einem enormen Antstieg der Druckerzeugnisse ("Broschürenflut"). Unter diesen Broschüren finden sich einige zu einzelnen Berufsständen Wiens (Bäcker, Kaufmannsdiener, Grabennymphen, ...) aber auch neue großstädtische Typologien, in denen die tradierten Figuren lokaler Komödien (Hanswurstiaden) in ein Panorama von urbanen Charakteren verwandelt werden (Richter). Schließlich sind lesenswerte Reiseberichte von Besuchern aus Deutschland erhalten (Nicolai), in denen sich Selbstgewissheit und Befremden auf erhellende Weise abwechseln. Der Großteil des Seminars behandelt Texte der 1780er Jahre und versucht unterschiedliche Beschreibungsformen und -motive zu diskutieren. Abschließend werden Auszüge aus der Autobiographie von Karoline Pichler und "Wien und die Wiener" von Adalbert Stifter gelesen, um zu sehen, wie sich das josephinische Jahrzehnt aus der Retrospektive des 19. Jahrhunderts ausnahm.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen aus dem Angebot der SPL10 sind grundsätzlich anwesenheitspflichtig.

Schriftliche Beiträge aller Lehrveranstaltungstypen der SPL 10 können einer automatischen Plagiatsprüfung unterzogen werden; dazu zählen insbesondere Arbeiten der Pro-, Bachelor- und Masterseminarstufe, aber auch Lehrveranstaltungsprüfungen (z.B. Vorlesungsprüfung) und Teilprüfungen (z.B. Zwischentest, 'Hausübungen').

Umfang der Abschlussarbeiten: Proseminararbeiten 15 Seiten Haupttext

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

- wöchentliche Beantwortung von Lektürefragen und Mitarbeit (20%)
- Moderation einer Sitzung anhand eines Thesenpapiers (20%)
- Verfassen eines zweiseitigen Exposés bis 26.6. und einer darauf aufbauenden Seminarbeit (60%)

Prüfungsstoff

Literatur

Kai Kaufmann: »Es ist nur ein Wien!« Stadtbeschreibungen von Wien 1700 bis 1873: Geschichte eines literarischen Genres der Wiener Publizistik. Wien: Böhlau 1994.

Ernst Wangermann: Die Waffen der Publizität. Zum Funktionswandel der politischen Literatur unter Joseph II. Wien/München: Verlag für Geschichte und Politik/Oldenbourg 2004.

Leslie Bodi: Tauwetter in Wien. Zur Prosa der österreichischen Aufklärung 1781-1795. Wien/Köln/Weimar: Böhlau, 2. Aufl. 1995.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 06.03.2023 16:48