Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.
100104 PS NdL: Plan:Stadt:Literatur. Untersuchungen zum angewandten Utopismus (2022S)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mo 21.02.2022 09:00 bis So 27.02.2022 19:00
- Abmeldung bis So 27.02.2022 19:00
Details
max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
Die erste Einheit am 08.03.2022 wird digital stattfinden - alle weiteren Termine in Präsenz.
- Dienstag 08.03. 13:15 - 14:45 Digital
- Dienstag 15.03. 13:15 - 14:45 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
- Dienstag 22.03. 13:15 - 14:45 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
- Dienstag 29.03. 13:15 - 14:45 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
- Dienstag 05.04. 13:15 - 14:45 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
- Dienstag 26.04. 13:15 - 14:45 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
- Dienstag 03.05. 13:15 - 14:45 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
- Dienstag 10.05. 13:15 - 14:45 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
- Dienstag 17.05. 13:15 - 14:45 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
- Dienstag 24.05. 13:15 - 14:45 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
- Dienstag 31.05. 13:15 - 14:45 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
- Dienstag 14.06. 13:15 - 14:45 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
- Dienstag 21.06. 13:15 - 14:45 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
- Dienstag 28.06. 13:15 - 14:45 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
a) Wöchentliche Lektüre der Seminartexte (ca. 30 Seiten)
b) Fristgerechte Abgabe von 7 Lektürekarten
c) Vorbereitung einer Sitzung gemeinsam mit den LV-Leiter*innen
d) SeminararbeitSchriftliche Beiträge aller Lehrveranstaltungstypen der SPL 10 können einer automatischen Plagiatsprüfung unterzogen werden; dazu zählen insbesondere Arbeiten der Pro-, Bachelor- und Masterseminarstufe, aber auch Lehrveranstaltungsprüfungen (z.B. Vorlesungsprüfung) und Teilprüfungen (z.B. Zwischentest, 'Hausübungen').
b) Fristgerechte Abgabe von 7 Lektürekarten
c) Vorbereitung einer Sitzung gemeinsam mit den LV-Leiter*innen
d) SeminararbeitSchriftliche Beiträge aller Lehrveranstaltungstypen der SPL 10 können einer automatischen Plagiatsprüfung unterzogen werden; dazu zählen insbesondere Arbeiten der Pro-, Bachelor- und Masterseminarstufe, aber auch Lehrveranstaltungsprüfungen (z.B. Vorlesungsprüfung) und Teilprüfungen (z.B. Zwischentest, 'Hausübungen').
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
a) Die Studierenden müssen mindestens 7 Lektürekarten zu den Seminartexten verfassen, auf die die LV-Leiter*innen Feedback geben, sie jedoch nicht bewerten.b) Die Studierenden (je nach Auslastung auch in Gruppen) müssen an der inhaltlichen und methodischen Vorbereitung einer Sitzung mitarbeiten (Inputs entwerfen, zusätzliche Materialien besorgen und auswerten, Übungen entwerfen). Die Mitarbeit an der Vorbereitung wird nicht bewertet.c) Mitarbeit in den Seminarsitzungen (Fragen stellen, Gedanken, Querverbindungen formulieren, etc.) -- 50 % der Noted) Seminararbeit -- 50 % der Note.Prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen aus dem Angebot der SPL10 sind grundsätzlich anwesenheitspflichtig.Umfang der Abschlussarbeiten: Proseminararbeiten 15 Seiten Haupttext
Prüfungsstoff
Vorläufige Leseliste:Robert Musil: Die Amsel (1928); Ernst May: Standardstädte (Auswahl kleiner Schriften, 1930-33); Margarete Schütte-Lihotzky: Gefängnisbriefe (1941-1945); Arno Schmidt: Die Gelehrtenrepublik (1957); Stefan Heym: Die Architekten (1960); Helga Novak/Horst Karasek: Wohnhaft im Westend (1970); Rem Koohlhaas: Delirious New York (1978): Walter Benjamin: Das Passagenwerk (1982); Hubert Fichte: Explosion (1993); Thomas von Steinaecker: Schutzgebiet (2009); Thomas Ballhausen, Andrea Grill, Hanno Milesi: aspern. Reise in eine mögliche Stadt (2013); Robert Menasse: Die Hauptstadt (2017); Clemens Setz: Die Bienen und das Unsichtbare (2020)
Literatur
Beyer, Andreas/Simon, Ralf/Stierli, Martino (Hg.): Zwischen Architektur und literarischer Imagination, Fink 2013.Daston, Lorraine: Projection and Perfect Passivity, in: Natascha Adamovsky (Hg.): Affektive Dinge : Objektberührungen in Wissenschaft und Kunst, Wallenstein 2011.Foucault, Michel: Sicherheit, Territorium, Bevölkerung. Geschichte der Gouvernmentalität I, Suhrkamp: Frankfurt am Main 2006Nerdinger, Winfried (Hg.): Architektur wie sie im Buche steht: Fiktive Bauten und Städte in der Literatur. Anton Pustet Salzburg: 2006Löw, Martina: Soziologie der Städte, Suhrkamp 2012Steets, Silke: Der sinnhafte Aufbau der gebauten Welt. Eine Architektursoziologie. Suhrkamp 2015.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Do 11.05.2023 11:27
Planstädte liegen quer zu topographischen Leitdifferenzen wie Metropole und Provinz, Zentrum und Peripherie oder Stadt und Land. Das zeigt am deutlichsten die Vielfalt planstädtischer Ansätze: Sie kommen aus der Kunst wie Filaretes nie realisierte Idealstädte der Renaissance oder Albrecht Dürers Befestigungslehre; sie kommen aus der Architektur wie die Stadtutopien der 1920er Jahrhundert - die Gartenstadt nach Ebenezer Howard, die funktionale Stadt nach Le Corbusier oder die modernistische Stadt nach Frank Lloyd Wright; sie kommen aus der politischen Ökonomie wie die funktionelle Stadt Zlín nach den Ideen des tschechischen Schuhfabrikanten Baťa, aber auch sozialistische Planstädte; sie kommen aus einer Gegenkultur wie die ökokritische Experimentalstadt Arcosanti (Arizona), künstlerische Alternativstädte wie Drop City oder Schlingensiefs Operndorf in Burkina Faso.
Mit dem utopischen Roman haben Planstädte gemeinsam, Projektionen gesellschaftlichen Zusammenlebens zu sein. Planstädte kommen nicht zuletzt also auch aus der Literatur: Etwa in Romanen, Essays, Traktaten, Reiseberichten oder Reportagen werden Planstädte aus der Vogelperspektive erdacht und skizziert, aber auch, diesmal aus der Perspektive von unten, erbaut, belebt und auf ihre Idee hin erprobt. Die Literatur ist jenes Medium, in dem die auf dem Reißbrett entworfenen “Orte des lebendigen Todes” (László F. Földényi) ihre Brechung erfahren. Wie bereits zuvor anhand der Großstadt kommt sie zu dem ernüchternden, wenn nicht gar dystopischen Schluss, Planstädte seien den menschlichen Bedürfnissen feindlich gesinnt.
Ausgehend von der noch im Bau befindlichen Seestadt Aspern, das durch geschlechtergerechte Stadtplanung ein Modell sozialer Nachhaltigkeit erarbeitet und auch die Schriftsteller*innen Thomas Ballhaus, Andrea Grill und Hanno Millesi in den Planungs- und Realisierungsprozess einbezieht, fragt das Seminar nach dem Verhältnis von Plan, Stadt und Literatur. Nach Aspern ist eine Exkursion geplant. Von dort aus werden wir uns, jedoch wieder im Hörsaal, geographisch weiter weg von Wien und in die Vergangenheit bewegen.
Das Seminar wird geleitet von Christian Wimplinger, Universitätsassistent am Institut für Germanistik und Ana de Almeida, Künstlerin und Forscherin an der Akademie der bildenden Künste Wien.