100119 PS Sprachwissenschaft: Ein Fichtenbaum steht einsam... Er träumt von einer Palme, die fern... (2014W)
Metaphern traditioneller Geschlechterordnung in Genussprachen und ihre Auflösungstendenzen
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Der Fichtenbaum und die Palme
Heinrich Heine
Ein Fichtenbaum steht einsam
Im Norden auf kahler Höh';
Ihn schläfert; mit weißer Decke
Umhüllen ihn Eis und Schnee.Er träumt von einer Palme,
Die, fern im Morgenland,
Einsam und schweigend trauert
Auf brennender Felsenwand.
Heinrich Heine
Ein Fichtenbaum steht einsam
Im Norden auf kahler Höh';
Ihn schläfert; mit weißer Decke
Umhüllen ihn Eis und Schnee.Er träumt von einer Palme,
Die, fern im Morgenland,
Einsam und schweigend trauert
Auf brennender Felsenwand.
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von So 14.09.2014 11:00 bis So 28.09.2014 23:00
- Abmeldung bis So 28.09.2014 23:00
Details
max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Donnerstag 02.10. 16:45 - 18:15 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
- Donnerstag 09.10. 16:45 - 18:15 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
- Donnerstag 16.10. 16:45 - 18:15 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
- Donnerstag 23.10. 16:45 - 18:15 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
- Donnerstag 30.10. 16:45 - 18:15 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
- Donnerstag 06.11. 16:45 - 18:15 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
- Donnerstag 13.11. 16:45 - 18:15 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
- Donnerstag 20.11. 16:45 - 18:15 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
- Donnerstag 27.11. 16:45 - 18:15 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
- Donnerstag 04.12. 16:45 - 18:15 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
- Donnerstag 11.12. 16:45 - 18:15 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
- Donnerstag 18.12. 16:45 - 18:15 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
- Freitag 19.12. 09:00 - 12:00 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
- Donnerstag 08.01. 16:45 - 18:15 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
- Donnerstag 15.01. 16:45 - 18:15 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
- Donnerstag 22.01. 16:45 - 18:15 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
- Donnerstag 29.01. 16:45 - 18:15 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Referat und schriftliche Seminararbeit im Umfang von 10-15 Seiten
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Prüfungsstoff
LV-Ziele und LV-Methoden
Die kritische Auseinandersetzung mit der Feministischen Linguistik/Sprachkritik und Genderlinguistik sowie
der internationalen Forschungsliteratur zum Thema Feminismus, Maskulinismus, Männerrechtsbewegung, Gendertheorie und Queer Studies in Bezug auf das Sprachsystem des Deutschen bzw. das anderer Sprachen bilden den methodischen Rahmen. SprachlicheAsymmetrien/Historismen werden in Bezug auf ihre Repräsentanz von Gender und Diversity und ihre Relevanz in der Gesellschaft allgemein und im Besonderen in ihrem Einfluss auf das Sprachsystem im Deutschen innerhalb der Grammatik, der Versprachlichung des Menschlichen und seiner Lexikalisierung/Normierung untersucht.
DieAnalyse und Dekonstruktion der androzentrischen und teilweise sexistischen Versprachlichung des
heterosexuell Männlichen als des Menschen/Menschlichen schlechthin steht im Mittelpunkt, da diese Konzeption des Menschseins weder die heterosexuelle Frau als Individuum, noch die bzw. den Homosexuellen oder Transgender/-sexeulle noch ethnisch Andere miteinschließt, sondern definitiv ausschließt. Dies betrifft im engeren Sinn das Maskulinum als Genus und die Grammatik allgemein, als Konzept des Männlich-Menschlichen im weiteren Sinn den morpho-semantischen und auch den lexikografischen Bereich, da das Männliche und Menschliche als bedeutungsgleich, das Weibliche und alle anderen Formen des Menschseins als nicht gleich gedacht, konzipiert und definiert waren und noch sind. Dies zeigt sich im heutigen grammatischen Regelsystem (Genus-Sexus-Kongruenz) und der Wortbildung. Beim generischen Maskulinum und seiner vorrangigen Position ist dies offensichtlich, weniger transparent ist dies in der Wortbildung und den semantischen Zuordnungen im Wortschatz.
Die kritische Auseinandersetzung mit der Feministischen Linguistik/Sprachkritik und Genderlinguistik sowie
der internationalen Forschungsliteratur zum Thema Feminismus, Maskulinismus, Männerrechtsbewegung, Gendertheorie und Queer Studies in Bezug auf das Sprachsystem des Deutschen bzw. das anderer Sprachen bilden den methodischen Rahmen. SprachlicheAsymmetrien/Historismen werden in Bezug auf ihre Repräsentanz von Gender und Diversity und ihre Relevanz in der Gesellschaft allgemein und im Besonderen in ihrem Einfluss auf das Sprachsystem im Deutschen innerhalb der Grammatik, der Versprachlichung des Menschlichen und seiner Lexikalisierung/Normierung untersucht.
DieAnalyse und Dekonstruktion der androzentrischen und teilweise sexistischen Versprachlichung des
heterosexuell Männlichen als des Menschen/Menschlichen schlechthin steht im Mittelpunkt, da diese Konzeption des Menschseins weder die heterosexuelle Frau als Individuum, noch die bzw. den Homosexuellen oder Transgender/-sexeulle noch ethnisch Andere miteinschließt, sondern definitiv ausschließt. Dies betrifft im engeren Sinn das Maskulinum als Genus und die Grammatik allgemein, als Konzept des Männlich-Menschlichen im weiteren Sinn den morpho-semantischen und auch den lexikografischen Bereich, da das Männliche und Menschliche als bedeutungsgleich, das Weibliche und alle anderen Formen des Menschseins als nicht gleich gedacht, konzipiert und definiert waren und noch sind. Dies zeigt sich im heutigen grammatischen Regelsystem (Genus-Sexus-Kongruenz) und der Wortbildung. Beim generischen Maskulinum und seiner vorrangigen Position ist dies offensichtlich, weniger transparent ist dies in der Wortbildung und den semantischen Zuordnungen im Wortschatz.
Literatur
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
(I 1233, I 2900)
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:32
Die Zufälligkeit des grammatischen Geschlechts (Arbitraritätsthese) eines Nomens hat nach wie vor
Gültigkeit in der Linguistik. Was sollte auch eine Tür weiblicher als einen Tisch machen? Was die
Sachbezeichnungen betrifft, so ist an der These, dass das grammatische nichts mit dem sogenannten
natürlichen Geschlecht zu tun habe, nichts auszusetzen. Handelt es sich um Nomen, die auf Personen
referieren, so zeigt sich, dass auf eine männliche immer mit dem entsprechenden Genus Bezug genommen
wird, handelt es sich aber um eine weibliche Person, so ist das feminine Genus weit weniger
selbstverständlich.
So ist die Frau auch als Neutrum wie bei „Weib“ lexikalisiert oder morphologisch durch
einen Diminutiv wie „Mädchen“ oder „Fräulein“ repräsentiert und wird somit sächlich. Belebtheit und
Unbelebtheit sind grundlegende Kategorien vieler Sprachen, auch der deutschen. So kommt eine
Versächlichung des weiblichen Menschen einer Degradierung des weiblichen Menschseins gleich
(Merkmale „weiblich-menschlich“ und „belebt“ fehlen), während bei männlichen Personenbezeichnungen
eine durchgehende Genus-Sexus-Kongruenz nicht nur bei der Genuszuweisung, sondern auch in der Syntax
(Merkmale „männlich-menschlich“ und „belebt“ bleiben) festgestellt werden kann.
Auch geschlechtergerechte bzw. -repräsentative Sprachverwendung und ihre neu aufgeflammte Kritik daran, Stichwort „Wider das Binnen-I“ oder „die Töchter in der Bundeshymne neu“ sowie insgesamt die Gegenbewegungen zum Aufbrechen der androzentrischen heterosexuellen Geschlechterordnung sollen in die Fragestellungen miteinfließen.