Universität Wien

100142 SE-B ÄdL: Aderlasstraktate: Versuch einer Systematik und Aufbau einer Datenbank (2019W)

10.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 10 - Deutsche Philologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

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  • Dienstag 01.10. 13:15 - 14:45 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Dienstag 08.10. 13:15 - 14:45 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Dienstag 15.10. 13:15 - 14:45 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Dienstag 22.10. 13:15 - 14:45 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Dienstag 29.10. 13:15 - 14:45 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Dienstag 05.11. 13:15 - 14:45 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Dienstag 12.11. 13:15 - 14:45 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Dienstag 19.11. 13:15 - 14:45 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Dienstag 26.11. 13:15 - 14:45 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Dienstag 03.12. 13:15 - 14:45 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Dienstag 10.12. 13:15 - 14:45 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Dienstag 17.12. 13:15 - 14:45 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Dienstag 07.01. 13:15 - 14:45 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Dienstag 14.01. 13:15 - 14:45 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Dienstag 21.01. 13:15 - 14:45 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Dienstag 28.01. 13:15 - 14:45 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Der Aderlass gehört in der mittelalterlichen Medizin zu den am häufigsten angewendeten Verfahren, sowohl in der Prophylaxe als auch zur Behandlung von Leiden, deren Ursachen gemäß den Prinzipien der Humoralpathologie in einem aus dem Gleichgewicht geratenen Verhältnis der vier 'Säfte' im Körper gesehen wurde. In der medizinischen Fachliteratur der Zeit wird er in vielerlei Textsorten thematisiert, von ausführlichen lateinischen Kompendien bis hin zu volkssprachigen Wandkalendern, die angeben, an welchen Tagen an welcher Stelle wogegen zur Ader gelassen werden soll.
Innerhalb der deutschen Fachprosa sind Texte namentlich bekannter Autoren und häufig überlieferte Texte gut erforscht; vernachlässigt wurden (vor allem in den modernen Katalogbeschreibungen der medizinischen Sammelhandschriften) anonyme Texte, die meist als 'Aderlasstraktat' abgehandelt werden. Viele dieser Texte entziehen sich den groben literaturwissenschaftlichen Kategorien ('Werk', 'Bearbeitung', 'Redaktion' etc.), da sie immer neue Zusammenstellungen und Variationen von Text(baustein)en bieten, etwa zur Zahl der anzuzapfenden Venen, zu Zahl und Art der Krankheiten, die sich durch Aderlass an einer bestimmten Körperstelle behandeln lassen, zu astrologischen Verhaltensregeln etc.
Im Seminar soll versucht werden, vor allem die Überlieferung in österreichischen Bibliotheken möglichst vollständig zu erfassen und die Texte innerhalb eines zu erstellenden Systems zu verorten. Der sozialgeschichtliche Aspekt wird eine wichtige Rolle spielen, da zu untersuchen ist, ob die Texte primär der Ausbildung der Stadt- und Leibärzte dienten oder eher den nicht-studierten Badern, die in der Regel den Aderlass ausführten, bzw. der populärwissenschaftlichen Information der Behandelten.
Im Seminar machen wir uns zunächst mit den wichtigsten Prinzipien und Texten der mittelalterlichen Medizin vertraut und lernen, Bibliotheksbestände zu durchforsten; durch Exkursionen in Handschriftenabteilungen von Bibliotheken lernen wir die Materialität der Überlieferung zu verstehen.
Nachdem die Themenfindung und erste Recherchen abgeschlossen sind, werden erste Ergebnisse in einer Präsentation und einem Exposé vorgestellt. Gemeinsam versuchen wir, die Texte zu klassifizieren und adäquate Suchkriterien für eine Datenbankabfrage zu entwickeln. In der Bachelorarbeit beschreiben Sie die handschriftlichen Aderlasstexte in einem Bibliotheksbestand oder analysieren einen bis dahin unerforschten Aderlasstraktat.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Grundlage der Leistungsbeurteilung sind mündliche (Präsentation, Mitarbeit) und schriftliche (Exposé, Seminararbeit) Teilleistungen. Die Bachelorarbeit mit 30 Seiten Haupttext nach den Vorgaben des Instituts unter https://spl10.univie.ac.at/studium/hinweise-zu-schriftlichen-arbeiten/ ist bis spätestens 31. März 2020 abzugeben.
Verspätungen oder vorzeitiges Gehen werden als Abwesenheit gewertet.
Erlaubt sind alle zitierbaren, wissenschaftlichen Ansprüchen genügenden Hilfsmittel; diese werden im Seminar vorgestellt.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Notenanteil: Bachelorarbeit 60%. Kurzreferat und Exposé mit ersten Forschungsergebnissen je 10%. Mitarbeit 20%. Alle im Bereich Leistungskontrolle genannten Teilleistungen müssen für einen positiven Abschluss des Seminars erbracht werden.

Prüfungsstoff

Literatur

'Klassiker' der Aderlassliteratur und wichtige Forschungsbeiträge werden in einem Reader und in Moodle zur Verfügung gestellt.
Grundlegend: Ortrun Riha, Der Aderlaß in der mittelalterlichen Medizin, in: Medizin, Gesellschaft und Geschichte 8 (1989), S. 93-118.
Zum Einlesen die Texte dieser Hs.:
https://www.e-codices.unifr.ch/de/zbz/C0054//36r

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mi 15.12.2021 00:18