Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

100188 SE (B) Verdichtete Erfahrung. Literatur als Laboratorium des Sprachunterrichts (2017S)

3.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 10 - Deutsche Philologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Nur für Masterstudierende: Für diese SE (B)-Lehrveranstaltung im Master (3 ECTS) ist eine zusätzliche Prüfungsleistung möglich (nicht verpflichtend), das Seminar wird dann zur SE (A)-Lehrveranstaltung (6 ECTS).

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 24.03. 16:45 - 20:00 (ehem.Übungsraum 2 Germanistik Hauptgebäude, 2. Stock, Stiege 9)
  • Samstag 25.03. 09:45 - 14:45 (ehem.Übungsraum 2 Germanistik Hauptgebäude, 2. Stock, Stiege 9)
  • Freitag 23.06. 16:45 - 20:00 (ehem.Übungsraum 2 Germanistik Hauptgebäude, 2. Stock, Stiege 9)
  • Samstag 24.06. 09:45 - 14:45 (ehem.Übungsraum 2 Germanistik Hauptgebäude, 2. Stock, Stiege 9)
  • Freitag 30.06. 16:45 - 20:00 (ehem.Übungsraum 2 Germanistik Hauptgebäude, 2. Stock, Stiege 9)
  • Samstag 01.07. 09:45 - 14:45 (ehem.Übungsraum 2 Germanistik Hauptgebäude, 2. Stock, Stiege 9)

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Galt in der humanistischen Fremdsprachendidaktik die Auseinandersetzung mit Literatur noch fraglos als zentraler Bestandteil des Unterrichts, wurde der Stellenwert literarischer Texte mit Ausbreitung kommunikativer Ansätze schrittweise zurückgedrängt. Gefragt war Alltagsnähe und pragmatische Anwendbarkeit des Sprachmaterials. Bis heute schlägt sich dieser Umstand in der spärlichen Verwendung von literarischen Texten in den meisten Lehrbüchern nieder. In jüngster Zeit hat Literatur im Sprachunterricht allerdings ein fulminantes Revival erlebt. Dies ist zum einen ihrem kulturvermittelnden und kulturkritischen Potential geschuldet, zum anderen aber auch den vielfältigen Anschlussmöglichkeiten für handlungs- und produktionsorientierte Aktivitäten. Literatur kann nicht nur Interesse wecken, Spannung erzeugen und Gefühle auslösen. Die Vielfalt, mit der wir uns literarischen Texten verstehend und interpretierend annhähern, birgt auch ein reichhaltiges Reservoire an Aktivitäten für den Unterricht, in denen Sprache aus einer ganzheitlichen Perspektive betrachtet und thematisiert wird. Nicht zuletzt spiegelt sich in der inhärenten Fremdheit der literarischen Sprache auch das Sprachenlernen selbst. Jene Qualität von Literatur, sich eindeutigen Interpretation stets zu entziehen und dennoch 'verstanden' und in der Lektüre genossen werden zu können, ist eng verbunden mit der Erfahrung des (Fremd-/Zweit-)Sprachenlernens als eines nie abgeschlossenen und dennoch gerade deshalb lustvollen Prozesses.
Anhand konkreter Didaktisierungsbeispiele und der Lektüre theoretischer Texte werden in diesem Seminar unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten von Literatur im DaF/DaZ-Unterricht vorgestellt. Von grundlegenden Fragen nach dem 'wie' und 'warum' der Verbindung von Sprachunterricht und Literatur werden weitere Schwerpunkte auf dem Einsatz in unterschiedlichen Niveaustufen, der Verbindung von Literatur- und Grammatikarbeit, der Bedeutung von Empathie im Spracherwerb und dem landeskundlichen bzw. kulturreflexiven Potential literarischer Texte liegen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Neben der aktiven Mitarbeit und Diskussion sind für den erfolgreichen Abschluss des Seminars folgende Leistungen zu erbringen:
1. Lektüre theoretischer Grundlagentexte (ca. 120 Seiten): Kontrolle im Rahmen einer schriftlichen Zwischenprüfung am Ende des zweiten Blocks (23./24. 6.). Die Texte sind ab dem ersten Block (24./25.3.) über Moodle verfügbar.
2. Präsentation einer Beispieldidaktisierung unter thematischer Vorgabe
3. Verfassen einer schriftlichen Abschlussarbeit bzw. Auseinandersetzung mit einem theoretischen Thema in einem alternativen Format (Website, Online-Video, Wikipedia-Eintrag, Text-/Lehrbuchrezension)
4. Feedback auf die Abschlussarbeit einer/s Mitstudierenden

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Reader ab dem 1. Termin über Moodle verfügbar.

Literatur

Michael Dobstadt, Renate Riedner: „Fremdsprache Literatur. Neue Konzepte zur Arbeit mit Literatur im Fremdsprachenunterricht.“ In: Fremdsprache Deutsch 44(2011), 5-14.

Ulrike Eder: „Die Komplexität der Einfachheit. Kinder- und Jugendliteratur im Unterricht Deutsch als Fremdsprache.“ In: Jahrbuch Deutsch als Fremdsprache 33 (2007), 285-306.

Lothar Bredella: „Fremdverstehen mit literarischen Texten.“ In: Lothar Bredella u.a. (Hg.): Wie ist Fremdverstehen lehr- und lernbar? Tübingen: Narr 2000, 133-163.

Irmgard Honnef-Becker: „Empathie und Reflexion: Überlegungen zu einer interkulturellen Literaturdidaktik.“ In: Irmgard Honnef-Becker (Hg.): Dialoge zwischen den Kulturen. Interkulturelle Literatur und ihre Didaktik. Baltmansweiter: Schneider 2007, 201-236.

Bernd Kast: „Literatur im Anfängerunterricht“. In: Fremdsprache Deutsch 11 (1994), 4-13.

Manfred Mittermayer: „Österreich-Szenen. Literarische Selbstdarstellungen eines Landes im Fremdsprachenunterricht“. In: Günther Bärnthaler, Ulrike Tanzer (Hg.): Fächerübergreifender Literaturunterricht. Reflexionen und Perspektiven für die Praxis. Wien: Studien-Verlag 1999, 109-122.

Carola Surkamp: „Handlungs- und Produktionsorientierung im fremdsprachlichen Literaturunterricht“. In: Wolfgang Hallet, Ansgar Nünning (Hg.): Neue Ansätze und Konzepte der Literatur- und Kulturdidaktik. Trier: WVT Trier 2007, 89-106.

Claire Kramsch: „Symbolische Kompetenz durch literarische Texte“. In: Fremdsprache Deutsch 44 (2011), 35-40.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

(I 2900)

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:32