Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

110347 PS Aufbaumodul Literaturwissenschaftliches Proseminar - Italienisch (2011S)

Italienisches Theater des 18. bis 20. Jahrhunderts im europäischen Kontext

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 11 - Romanistik
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Voraussetzungen lt. Studienplan: BA: Absolvierung des Grundmoduls Literaturwissenschaft; Diplom/Lehramt: Absolvierung von 310-S dringend empfohlen

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch, Italienisch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Dienstag 08.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 8 (3B-O1-17) UniCampus Hof 8
  • Dienstag 15.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 8 (3B-O1-17) UniCampus Hof 8
  • Dienstag 22.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 8 (3B-O1-17) UniCampus Hof 8
  • Dienstag 29.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 8 (3B-O1-17) UniCampus Hof 8
  • Dienstag 05.04. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 8 (3B-O1-17) UniCampus Hof 8
  • Dienstag 12.04. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 8 (3B-O1-17) UniCampus Hof 8
  • Dienstag 03.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 8 (3B-O1-17) UniCampus Hof 8
  • Dienstag 10.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 8 (3B-O1-17) UniCampus Hof 8
  • Dienstag 17.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 8 (3B-O1-17) UniCampus Hof 8
  • Dienstag 24.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 8 (3B-O1-17) UniCampus Hof 8
  • Dienstag 31.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 8 (3B-O1-17) UniCampus Hof 8
  • Dienstag 07.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 8 (3B-O1-17) UniCampus Hof 8
  • Dienstag 21.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 8 (3B-O1-17) UniCampus Hof 8
  • Dienstag 28.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 8 (3B-O1-17) UniCampus Hof 8

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Diese LV bietet eine fundierte Einführung zum einen in die Methoden der Analyse dramatischer Texte, zum anderen in die Geschichte des italienischen Theaters vom 18. bis ins 20. Jahrhundert (mit Ausblicken auf das 21. Jahrhundert) im europäischen Kontext. Im Zentrum der gemeinsamen Lektüre, Textanalyse und Textinterpretation werden folgende Werke stehen: zunächst Carlo Goldonis "Il teatro comico" (1750), eine Meta-Komödie in drei Akten (bzw., mit den Worten des Autors, "una poetica in azione e divisa in tre parti"), in der Goldoni sein Programm für eine (poetologische, schauspieltechnische, sozioökonomische) Reform der traditionellen Commedia dell'arte auf die Bühne - und damit einem möglichst breiten Publikum zur Kenntnis - bringt. Eine wichtige Inspirationsquelle Goldonis, der nicht umsonst der 'venezianische Molière' genannt wurde, war das Schaffen des französischen klassischen Komödiendichters Molière; mit der Relation Goldoni - Molière werden wir uns ausgehend von Goldonis "Il Moliere" (1751) ausführlicher beschäftigen. Das 19. Jahrhundert wird in dieser LV durch einen Klassiker des Musiktheaters repräsentiert: wir lesen und analysieren gemeinsam das von Francesco Maria Piave / Andrea Maffei auf Basis des Shakespeare-Dramas verfasste Libretto zu Giuseppe Verdis Oper "Macbeth" (Uraufführung 1847). Unsere Wanderung durch die italienische Theatergeschichte setzen wir mit einem (meta-)theatralischen Klassiker des 20. Jahrhunderts fort: Luigi Pirandellos "Sei personaggi in cerca d'autore" (1921), der erste Teil der sogenannten "trilogia del teatro nel teatro", ein literarisch-philosophisches Verwirrspiel rund um die titelgebenden 'Sechs Personen auf der Suche nach einem Autor'. Abschließend beschäftigen wir uns mit Pier Paolo Pasolinis "Calderón" (1973, Uraufführung 1977), der nicht nur schon im Titel die intertextuelle Relation zur Welttheater- und Traumdichtung des spanischen Dramatikers Pedro Calderón de la Barca herstellt, sondern auch die Frage nach der gesellschaftlichen Relevanz des Theaters aufwirft.
Die genannten Werke sollen u. a. unter folgenden Aspekten analysiert werden: da die italienische Theatergeschichte hier vor allem auch im europäischen Kontext betrachtet werden soll, werden wir nach einer Einführung in die Theorie(n) der Intertextualität ausgehend von den hier analysierten Werken relevante intertextuelle Relationen auch zur englischen, französischen und spanischen Literatur untersuchen, aber auch die Rezeptionsgeschichten der jeweiligen Autoren und Texte in verschiedenen europäischen Ländern kritisch beleuchten; dabei wird es nicht zuletzt darum gehen, das Bewusstsein für Literatur als transnationales / transkulturelles Phänomen zu schärfen. Ebenso wird es darum gehen, die politischen und ideologischen Implikationen von (Theater)Literatur zu reflektieren, d. h. die einzelnen Werke in ihrem gesellschaftlichen / politischen / kulturhistorischen Kontext zu verorten. Ausgehend von den Texten vor allem Goldonis und Pirandellos werden wir uns überdies mit der Problematik des sogenannten 'Metatheaters' ('teatro nel teatro' oder 'teatro sul teatro') befassen, über 'metatheatralische' Formen und ihre Funktion im Wandel der Zeiten nachdenken. Bei der Analyse von Theatertexten stellt sich, da es sich bei Theater um eine plurimediale Kunstform handelt, stets auch die Frage nach der Relation von Text und Inszenierung: die hier analysierten Werke sollen auch im Hinblick auf ihre Inszenierungsgeschichte betrachtet werden; die Auseinandersetzung mit dem Libretto zur Verdi-Oper wirft überdies auch intermediale Fragestellungen auf (Strategien der 'Übersetzung' eines Sprechtheaterstückes in Musiktheater etc.). Soweit es der zeitliche Rahmen der LV erlaubt, werden wir diese Fragen auch ausgehend von konkreten Inszenierungen / Verfilmungen der jeweiligen Werke diskutieren.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Referat und Handout (Dt. oder Ital.), schriftliche Proseminararbeit (Dt. oder Ital., 10-15 Seiten), vorbereitete und reflektierte Mitarbeit.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Erweiterung und Vertiefung der im Grundmodul Literaturwissenschaft erworbenen Kenntnisse der Literaturtheorie und der Techniken wissenschaftlichen Arbeitens; Erwerb einer literaturwissenschaftlichen Terminologie (dt. / ital.) mit Schwerpunkt Dramenanalyse; Überblick über die italienische Theaterliteratur des 18. bis 20. Jahrhunderts und der Gegenwart im literar- und kulturhistorischen Kontext; Einführung in die Methoden der Dramenanalyse; ausführliche Kenntnis einiger wichtiger Autoren der italienischen Literaturgeschichte sowie Überblick über die relevante Sekundärliteratur; Fähigkeit zur kritischen Auseinandersetzung mit literaturwissenschaftlichen Theorien und zur reflektierten Anwendung von literaturwissenschaftlichen Methoden; Fähigkeit zur selbständigen Ausarbeitung und Präsentation eines literaturwissenschaftlichen Themas in mündlicher und schriftlicher Form.

Prüfungsstoff

Präsentation und Diskussion literaturtheoretischer Ansätze mit Schwerpunkt Theaterliteratur und Dramenanalyse; Einführung in relevante Fachliteratur, Anleitung zu weiterführender selbständiger Recherche; Referate, einzeln oder in Kleingruppen, je nach Wunsch und Teilnehmerzahl (eine Themenliste zur Auswahl wird angeboten, eigene Vorschläge im Rahmen der LV-Thematik sind willkommen); selbständiges Verfassen einer schriftlichen Arbeit.

Literatur

Sämtlich in der LV behandelte Texte sind in der Bibliothek des Instituts für Romanistik verfügbar; Carlo Goldonis "Il teatro comico" und "Il Moliere", Francesco Maria Piaves / Andrea Maffeis Libretto zu Verdis "Macbeth" sowie Luigi Pirandellos "Sei personaggi in cerca d'autore" werden außerdem zu Semesterbeginn in elektronischer Form (E-Learning-Plattform Moodle) zur Verfügung gestellt; Pasolinis "Calderón" wird in der Institutsbibliothek zusätzlich in Form einer Kopiervorlage verfügbar sein (und ist ansonsten bei Wunsch unproblematisch überall im (Internet-)Buchhandel zu beziehen). In der Institutsbibliothek wird ein Handapparat eingerichtet, der relevante Literatur zu den behandelten Autoren und Werken sowie zur Dramenanalyse enthält. Eine themenspezifische Bibliographie wird ebenfalls zu Semesterbeginn zur Verfügung gestellt. Zur Vorbereitung auf die LV empfehle ich Ihnen, möglichst bald mit der Lektüre der Primärtexte zu beginnen.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Bachelor: AM 34 I; Diplom/Lehramt: 330-I

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:33