133633 SE Masterseminar aus Altnordistik (2023S)

Neben die altnordische literarische (und runen-epigrafische) Überlieferung tritt im Norden eine reiche bildliche Überlieferung als authentisches Quellenmaterial, das weit in vorchristliche Epochen zurückreicht und somit einen einmaligen Zugang zur Vorstellungswelt der frühgeschichtlichen, weitgehend illiteraten Kulturen des Nordens bietet. Es handelt sich um autochthone Originaldokumente, deren Zeugniswert weder durch zeitliche Ferne, noch durch Fremdsicht getrübt ist. Mitunter lassen sich die Bildinhalte dieser Denkmäler, bei aller gebotener Vorsicht, auf Grundlage der späteren schriftlichen Quellen rekonstruieren. Ikonografische Zeugnisse liefern wichtige Informationen zur frühgeschichtlichen Kultur Nordeuropas, insb. zur vor-christlichen Religion, Götter- und Heldensage. Der zeitliche Rahmen reicht von der Spätantike/Völkerwanderungszeit, über das frühe Mittelalter (Merowinger-/Vendelzeit) bis zur ausgehenden Wikingerzeit. Folgende Objektgruppen sind zu behandeln: Goldbrakteaten der Völkerwanderungszeit, Goldblechfiguren der Merowingerzeit, vendelzeitliche Pressbleche, bebilderte Runensteine, gotländische Bildsteine, anglo-skandinavische Steinkreuze und Stabkirchenportale.
Die Studierenden sollen grundlegende Kenntnisse über dieses Material und die Forschung gewinnen, den richtigen interdisziplinären Umgang mit bildlichem (archäologischem) Material im Kontext der altnordischen Literatur erlernen. Dies wird in Form einer Einführungsvorlesung, der Vorbereitung und Diskussion von Sekundärliteratur und Referaten geschehen.

1. Erste Sitzung: Einführungsvorlesung mit Themenvergabe (obligatorisch)
2. Zweite Sitzung: Vorbesprechungen für die Referatvorbereitung (obligatorisch)
3. Block