Universität Wien

135051 PS Sozialgeschichte der Literatur (PS): Intermedialität in Wien um 1900 (2018S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

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  • Montag 05.03. 16:45 - 18:15 Hörsaal 7 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 7
  • Montag 19.03. 16:45 - 18:15 Hörsaal 7 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 7
  • Montag 09.04. 16:45 - 18:15 Hörsaal 7 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 7
  • Montag 16.04. 16:45 - 18:15 Hörsaal 7 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 7
  • Montag 23.04. 16:45 - 18:15 Hörsaal 7 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 7
  • Montag 30.04. 16:45 - 18:15 Hörsaal 7 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 7
  • Montag 07.05. 16:45 - 18:15 Hörsaal 7 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 7
  • Montag 14.05. 16:45 - 18:15 Hörsaal 7 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 7
  • Montag 28.05. 16:45 - 18:15 Hörsaal 7 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 7
  • Montag 04.06. 16:45 - 18:15 Hörsaal 7 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 7
  • Montag 11.06. 16:45 - 18:15 Hörsaal 7 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 7
  • Montag 18.06. 16:45 - 18:15 Hörsaal 7 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 7
  • Montag 25.06. 16:45 - 18:15 Hörsaal 7 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 7

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Rückblickend werden die Jahre vor dem Ersten Weltkrieg oft als Ruhe vor dem Sturm dargestellt. Doch entgegen diesem Klischee durchlebte Österreich in jener Zeit eine erregte Phase, in der das Leben in allen Gebieten einen letzten großen Schritt in die Moderne machte: Sigmund Freud erforschte das Unbewusste unserer Existenz, Frauen begannen sich zu emanzipieren, Zionisten ersehnten einen Judenstaat, die Musik verließ die Fundamente der Harmonie, während die Malerei sich zügig von der Gegenständlichkeit befreite.

Die Bevölkerung Wiens war seit der Mitte des 19. Jahrhunderts von knapp einer halben Million um das Vierfache, auf über zwei Millionen, angewachsen. Aus allen Regionen und Provinzen der Donaumonarchie kamen die Zuwanderer, wobei es natürlich nicht nur Gewinner, sondern auch viele Verlierer dieses plötzlichen Wachstums gab. In Wien entstanden neben der einzigartigen Ringstraße und den großartigen Bürgerhäusern auch kaum zu überschauende Armenviertel. Der heutzutage bekannteste Bewohner eines der vielen Obdachlosenasyle war ein junger Mann aus Oberösterreich, der 1907 nach Wien gekommen war, wo er in der antisemitischen Atmosphäre entscheidende und verhängnisvolle Eindrücke empfing: Adolf Hitler.
Mit dem Erstarken der verschiedenen Nationalismen der Vielvölkermonarchie und den wachsenden antisemitischen Tendenzen entfremdeten sich liberal denkende Intellektuelle in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg von anderen Teilen der Bevölkerung. Es entstand eine immer isolierter schaffende kreative Subkultur, die sich von den politischen, moralischen und künstlerischen Wertvorstellungen der höheren Mittelschicht löste und nun bereit war, ihre modernen Ideen radikaler umzusetzen. „Wir wenigen“, schrieb Sigmund Freud an Karl Kraus im November 1906, „sollten zusammenhalten“. Dieser enge Zusammenhalt zwischen den Geistesmenschen gab dem schöpferischen Potential der Wiener Moderne einen weiteren Energieschub, der vor Ausbruch des „Großen Kriegs“ einen Höhepunkt fand.
In den Jahren vor 1914 wurden nochmals alle Vor- und Nachteile des alten und des neuen Europas gegeneinander ausgespielt und getestet: Überbrachte künstlerische, persönliche und soziale Grenzen wurden auf ihre Tauglichkeit abgeklopft, moralische und theoretische Fundamente überdacht und neue technische Möglichkeiten in Städtebau und Medizin erprobt - alles gleichzeitig in einer Stadt, in der man „an einem Tag hundert Jahre zurücklegen“ konnte, wie Robert Musil nach dem Ersten Weltkrieg rückblickend und etwas nostalgisch über Wien feststellte.

Diese faszinierende Zeit wird im Lauf des Proseminars durch Querverbindungen zwischen den Künsten möglichst vielfältig untersucht werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Anwesenheit, Referat, Mitarbeit, PS-Arbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Anwesenheit, Referat, Mitarbeit, PS-Arbeit

Prüfungsstoff

PS-Arbeit

Literatur

Leseliste wird in der ersten Einheit ausgeteilt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA M 5; BA M4

Letzte Änderung: Do 04.07.2024 00:13