Universität Wien
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135053 PS Evolution oder Revolution? Literatur und Politik in Mitteleuropa (2021S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
DIGITAL

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Beginn: 11.3.2021 (Einführungssitzung)

  • Donnerstag 11.03. 10:30 - 12:00 Digital
  • Donnerstag 18.03. 10:30 - 12:00 Digital
  • Freitag 19.03. 10:30 - 12:00 Digital
  • Donnerstag 25.03. 10:30 - 12:00 Digital
  • Freitag 26.03. 10:30 - 12:00 Digital
  • Freitag 16.04. 10:30 - 12:00 Digital
  • Freitag 23.04. 10:30 - 12:00 Digital
  • Freitag 30.04. 10:30 - 12:00 Digital
  • Donnerstag 06.05. 10:30 - 12:00 Digital
  • Freitag 07.05. 10:30 - 12:00 Digital
  • Freitag 14.05. 10:30 - 12:00 Digital
  • Freitag 21.05. 10:30 - 12:00 Digital
  • Freitag 28.05. 10:30 - 12:00 Digital
  • Donnerstag 10.06. 10:30 - 12:00 Digital
  • Freitag 11.06. 10:30 - 12:00 Digital

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Gegenüber dem möglichen pauschalen Urteil, jede parteilich liierte Kunst sei unumgänglich heteronormiert und keine Kunst im eigentlichen Sinne, vermag die Lektüre von ausgewählten, teils vergessenen Romanen und Zeitschriften der Zwischenkriegszeit aufzeigen, dass das Bekenntnis zur Partei oder einer Weltanschauung keineswegs eine banale Instrumentalisierung der Kunst zwecks Vermittlung politischer Programme voraussetzte.

Die Lehrveranstaltung fokussiert Werke aus vier mitteleuropäischen Schauplätzen der politischen Literatur – Berlin, Prag, Wien und Budapest – die den damals vorherrschenden und in diesen Städten teils auch politisch d.h. institutionell umgesetzten Bewegungen nahestanden: Kommunismus und Sozialdemokratie verhandelten linke Kulturpolitiken in der Spannweite zwischen ‚Evolution‘ (langsamer Anbahnung einer umfassenden gesellschaftlichen Neuerung) und ‚Revolution‘ (die die politische Neugründung und ökonomischen Neubeginn forderte).

Mit dem Fokus auf die 1960er und 1970er Projekte einer erneuten Politisierung der Literatur werden daraufhin die Nachleben dieser r/evolutionären Kontroverse untersucht.
Das Ziel der Veranstaltung ist es, jenseits des nationalphilologischen Ansatzes den Kulturtransfer zwischen den genannten Schauplätzen der politischen Literatur zu untersuchen und dabei insbesondere die teils verwandten, teils wesentlich divergierenden sozialen Umstände zu berücksichtigen, die diese Literatur bedingten.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- eine Moderation (statt des Referats)
- Seminararbeit (mind. 10 S.)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Erwartet wird regelmäßige Anwesenheit und aktive Mitarbeit sowie die Bereitschaft, die Mitverantwortung für eine Sitzung zu übernehmen.

- aktive Diskussionsbeteiligung (20% der Gesamtnote)
- regelmäßige Teilnahme
- mind. zehnseitige Seminararbeit (80%)

Prüfungsstoff

Die unter "Literatur" aufgelisteten Texte dienen als Grundlage für die Seminararbeit. Im Laufe des Semesters werden sie mit weiterführender Sekundärliteratur erweitert.
Die in den Sitzungen besprochenen Romane werden in Auszügen vorbereitet.

Literatur

Literatur nach Einheiten:

1) 11. März, 10:30-12:00 (Donnerstag), Einführungssitzung

2) 18. März, 10:30-12:00 (Donnerstag)
Gabriel Rockhill: „For a Radical Historicist Analytic of Aesthetic and Political Practices.“ Radical history & the politics of art. New York: Columbia UP 2014. 15-55.
Menke, Christoph. „Die Möglichkeit der Revolution.“ Merkur 69.794 (Juli 2015): 53-60.
Menke, Christoph: „Das Paradox der Fähigkeit und der Wert des Schönen.“ In: Leonhard Emmerling/Ines Kleesattel (Hgg.): Politik der Kunst: Über Möglichkeiten, das Ästhetische politisch zu denken. Bielefeld 2016, 85-100.

3) 19. März, 10:30-12:00 (Freitag)

A. V. Lunatscharski: Die Kulturaufgaben der Arbeiterklasse: Allgemeinmenschliche Kultur und Klassen-Kultur. Berlin: Aktion, 1919.
Alternativ/erweiternd: Ausgewählte Texte aus den Zeitschriften Die Linkskurve (Berlin, 1929–1932) und Kunst und Volk (Wien, 1926–1931)

4) 25. März, 10:30-12:00 (Donnerstag)

Bertolt Brecht: Die Maßnahme (1930/1931)

5) 26. März, 10:30-12:00 (Freitag)

Ernst Fischer: Lenin (1927/1928) und/oder Der große Verrat (1950)

6) 16. April, 10:30-12:00 (Donnerstag)

Ivan Olbracht: Anna (1928)

7) 23. April, 10:30-12:00 (Freitag)

Ervin Sinko: Roman eines Romans: Moskauer Tagebuch 1935–1937 (1962)

8) 30. April, 10:30-12:00 (Freitag)

Herbert Marcuse: „Cultural Revolution.” 1970. Towards a Critical Theory of Society. Collected Papers of Herbert Marcuse. Ed. Douglas Kellner. Vol. 2. Routledge, 2001. 121–162.
Lütticken, Sven. „Cultural Revolution: From Punk to the New Provotariat.” New Left Review 87 (2014): 115–131.

9) 6. Mai, 10:30-12:00 (Donnerstag)

Peter Weiss: Die Ästhetik des Widerstands (1971–1981)

10) 7. Mai, 10:30-12:00 (Freitag)

Peter Weiss: Die Ästhetik des Widerstands (1971–1981)

11) 14. Mai, 10:30-12:00 (Freitag)

Karin Struck: Klassenliebe: Roman (1973)

12) 21. Mai, 10:30-12:00 (Freitag)

Michael Scharang: Charly Traktor (1973)

13) 28. Mai, 10:30-12:00 (Freitag)

Tschechische Literaturproduktion um 1968

14) 10. Juni, 10:30-12:00 (Freitag), Abschlussdiskussion

15) 11. Juni, 10:30-12:00 (Freitag), Besprechung der Themen für die Seminararbeiten

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA M 5; BA M4; MA M3

Letzte Änderung: Do 04.07.2024 00:13