Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.
135822 SE Was wirklich (nicht) passiert ist - Poetiken des Ungewissen: (2024S)
Kleist, Die Marquise von O.. - Henry James, Turn of the Screw - Arthur Schnitzler, Traumnovelle
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Do 01.02.2024 00:01 bis Do 22.02.2024 23:59
- Abmeldung bis So 31.03.2024 23:59
Details
max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Mittwoch 06.03. 09:00 - 10:30 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
- Mittwoch 13.03. 09:00 - 10:30 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
- Mittwoch 20.03. 09:00 - 10:30 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
- Mittwoch 10.04. 09:00 - 10:30 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
- Mittwoch 17.04. 09:00 - 10:30 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
- Mittwoch 24.04. 09:00 - 10:30 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
- Mittwoch 08.05. 09:00 - 10:30 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
- Mittwoch 15.05. 09:00 - 10:30 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
- Mittwoch 22.05. 09:00 - 10:30 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
- Mittwoch 29.05. 09:00 - 10:30 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
- Mittwoch 05.06. 09:00 - 10:30 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
- Mittwoch 12.06. 09:00 - 10:30 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
- Mittwoch 19.06. 09:00 - 10:30 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
- Mittwoch 26.06. 09:00 - 10:30 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Mündlicher Vortrag des Referats mit vorheriger Versendung eines ausführlichen Handouts; Diskussion der angebotenen Referate und schriftliche Arbeit
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Lektüre des behandelten Textkorpus (Kleist, Jamers, Schnitzler) und der Sekundärliteratur zu Fragen der Erzählanalyse und zu den einzelnen Werken;
Erstellung eines ausführlichen Handout eine Woche vor dem Referatstermin;
Mündliches Referat (etwa 30') und Diskussion; schriftliche Arbeit (um 25 S.)
Beurteilungsmaßstab:
Mündliche Präsentation: 20%
Schriftliche Arbeit: 60 %
Mitarbeit und Diskussion: 20%
Erstellung eines ausführlichen Handout eine Woche vor dem Referatstermin;
Mündliches Referat (etwa 30') und Diskussion; schriftliche Arbeit (um 25 S.)
Beurteilungsmaßstab:
Mündliche Präsentation: 20%
Schriftliche Arbeit: 60 %
Mitarbeit und Diskussion: 20%
Prüfungsstoff
Beim Seminar gibt’s keine Prüfungen
Literatur
Dan Shen, "Unreliability", in: the living handbook of narratology, Interdisciplinary Center for Narratology, University of Hamburg 2011.
Elke D’hoker & Gunther Martens eds.,Narrative Unreliability in the Twentieth-Century First-Person Novel, Berlin: de Gruyter 2008.
Ansgar Nünning, "Unreliable, Compared to What? Towards a Cognitive Theory of Unreliable Narration: Prolegomena and Hypotheses" in: W. Grünzweig & A. Solbach (eds),Grenzüberschreitungen: Narratologie im Kontext / Transcending Boundaries: Narratology in Context, Tübingen: Narr 1999, 53-73
Peter von Matt, "Die Szene als Monster", in: ders.,Sieben Küsse. Glück und Unglück in der Literatur.Hanser, München 2017
Dirk Jürgens:Textanalyse und Interpretation zu Heinrich von Kleist: Die Marquise von O...Bange Verlag, Hollfeld 2014
Wolf Schmid, Narrative Motivierung, Berlin/Boston: de Gruyter 2020, 113-123.
Claire E. Bender, Todd K. Bender:A Concordance to Henry James’s The Turn of the Screw. Garland: New York 1988.
W.G. Sebald, "Das Schrecknis der Liebe Zu Schnitzlers Traumnovelle", in:Die Beschreibung des Unglücks, Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1994.
Aage Hansen-Löve, Romanverschwörung und Literaturparanoia, (im Druck) Kapitel zu den drei Novellen werden zur Verfügung gestellt.
Elke D’hoker & Gunther Martens eds.,Narrative Unreliability in the Twentieth-Century First-Person Novel, Berlin: de Gruyter 2008.
Ansgar Nünning, "Unreliable, Compared to What? Towards a Cognitive Theory of Unreliable Narration: Prolegomena and Hypotheses" in: W. Grünzweig & A. Solbach (eds),Grenzüberschreitungen: Narratologie im Kontext / Transcending Boundaries: Narratology in Context, Tübingen: Narr 1999, 53-73
Peter von Matt, "Die Szene als Monster", in: ders.,Sieben Küsse. Glück und Unglück in der Literatur.Hanser, München 2017
Dirk Jürgens:Textanalyse und Interpretation zu Heinrich von Kleist: Die Marquise von O...Bange Verlag, Hollfeld 2014
Wolf Schmid, Narrative Motivierung, Berlin/Boston: de Gruyter 2020, 113-123.
Claire E. Bender, Todd K. Bender:A Concordance to Henry James’s The Turn of the Screw. Garland: New York 1988.
W.G. Sebald, "Das Schrecknis der Liebe Zu Schnitzlers Traumnovelle", in:Die Beschreibung des Unglücks, Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1994.
Aage Hansen-Löve, Romanverschwörung und Literaturparanoia, (im Druck) Kapitel zu den drei Novellen werden zur Verfügung gestellt.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
MA M2
Letzte Änderung: Mi 03.07.2024 15:05
- Heinrich von Kleists Novelle Marquise von O... (1808) entfaltet sich aus der (jedenfalls zeitweisen) Unentscheidbarkeit des einer Schwangerschaft, dessen Hergang und Verursacher von der Heldin konsequent verleugnet bzw. verdrängt (?) wird. In gewisser Weise könnte man auch von einer Poetik der Verdrängung sprechen, die den Leser/die Leserin dazu zwingt, seine/ihre Einschätzung des 'wahren Hergangs' der Zeugung permanent zu revidieren. Mehr als ein halbes Dutzend relevanter Filmfassungen eröffnen zusätzliche Interpretationsprobleme.
- Henry James, The Turn of the Screw (1898) gehört zu den meistinterpretierten Erzählungen nicht nur des Autors. Das liegt vornehmlich an seiner hoch komplexen Inszenierung einer Geistererscheinung, die entweder realiter (?) oder als Halluzination der Erzählerin gedeutet werden kann. Letztlich bleibt die Entscheidung zwischen beiden Optionen völlig offen, was freilich kein Mangle ist, sondern den eigentlichen Witz des Werkes ausmacht.
- Arthur Schnitzler, Traumnovelle (1925) Die Unentscheidbarkeit in dieser Erzählung liegt in der paradoxalen Natur der Eifersucht bzw. der Treue, die sich auf beide Ehepartner bezieht. Dabei "sündigt" die Frau im Traum bzw. imaginär, während der Mann eine phantastische Geheimgesellschaft tatsächlich (?) aufsucht und dort in ein Maskenspiel hineingezogen wird, das Eros und Thanatos auf fatale Weise verknüpft. Das Ende der Novelle lässt letztlich die entscheidende Frage offen, was sich durch diese beiderseitige Untreue-Erfahrung die imaginäre und die phantastische für die Zukunft der Beziehung ableiten lässt.
In der berühmten Filmfassung Eyes Wide Shut (Kubrik) kommt es gerade im Finale zu einer durchaus anderen Deutung des Sujets, das auch eine alternative Relektüre der Novelle auszulösen vermag. Dies gilt auch für die zahlreiochen Filmfassungen der anderen Novellen.