Universität Wien
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140134 FS FM1 - Forschungsseminar (Teil 1) - Forschungsdesign (2015W)

Change! Transdisziplinäres Forschungsseminar (Teil 1) - szenische Forschung

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 20 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 05.10. 16:00 - 18:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)
  • Montag 12.10. 16:00 - 18:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)
  • Montag 19.10. 16:00 - 18:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)
  • Montag 09.11. 16:00 - 18:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)
  • Montag 16.11. 16:00 - 18:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)
  • Montag 23.11. 16:00 - 18:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)
  • Montag 30.11. 16:00 - 18:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)
  • Montag 07.12. 16:00 - 18:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)
  • Montag 14.12. 16:00 - 18:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)
  • Montag 11.01. 16:00 - 18:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)
  • Montag 18.01. 16:00 - 18:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)
  • Montag 25.01. 16:00 - 18:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Studierenden entwerfen eine szenische Forschung entsprechend gemeinsam entwickelter Interessensgebiete und bringen diese in ein durchführungsreifes Stadium. In diesem Prozess werden die spezifischen Möglichkeiten szenischer Forschung ebenso wie das Konzept der Transdisziplinarität reflektiert. Der Erarbeitungsprozess steht unter dem Motto ‘Change!’, da Themen und Prozesse sozialen Wandels aufgegriffen werden sollen.
Transdisziplinarität (Td) ist einer der Kernbegriffe des Studiums der Internationalen Entwicklung, die dahinter liegenden Aspekte werden in verschiedenen Zusammenhängen diskutiert, bleiben aber dennoch oft schwer greifbar, bestehen doch verschiedene Linien in der Interpretation dieses Konzeptes. So gilt es in diesem Seminar die verschiedenen Denkschulen der Transdisziplinarität zu erkunden, kritisch zu diskutieren und für die eigene forschende Praxis nutzbar zu machen und anzuwenden - in Kombination mit den Methoden des szenischen Forschens. Hier gilt es die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Transdisziplinarität und Aktionsforschung herauszuarbeiten.
Außerdem wird auf folgende Fragen eingegangen:
Wie beteiligen wir Beforschte an unseren Projekten? Welche Rolle können sie und ihr Wissen spielen? Welchen Wert hat dieses möglicherweise außerakademische Wissen? Welchen Wert hat verschriftlichtes Wissen? Welchen Wert hat verkörpertes Wissen?
Welche individuellen Fähigkeiten und welche Wünsche bringen die Studierenden in ihre Forschungsarbeit mit? Wie gehen wir als (Forschungs-)Gruppe miteinander um? Wie können wir eine gute und effektive Zusammenarbeit erreichen?
Wie politisch dürfen Forschende denn eigentlich sein? Darf Forschung politische Ziele explizit verfolgen? Welche Parallelen und Unterschiede gibt es in künstlerischen und wissenschaftlichen Forschungsprozessen? Wie wird jeweils unterschiedlich auf den Gegensatz Forschende-Beforschte; Schauspieler_innen- Zuschauer_innen reagiert?
Wie kann die Dokumentation eines szenischen Forschungsprojektes aussehen?
Die in der LV angestrebte szenische Forschung orientiert sich an den Grundsätzen des ‘Theaters der Unterdrückten’ (autopoietisches Theater) nach Augusto Boal und der Participatory Action Research des Globalen Südens nach Orlando Fals Borda.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

1. Anwesenheitspflicht
2. Vorbereitung und gemeinsame Diskussion der kollektiven Grundlagenlektüre
3. Führung eines Forschungstagebuchs
4. Erfahrungstag bei dem/der PraxispartnerIn und Protokolleintrag dazu im Forschungstagebuch
5. Präsentation und Diskussion der Gruppenarbeitsprozesse in der Lehrveranstaltung
6. Entwicklung und schriftliche Ausarbeitung des Forschungsdesigns, das in Gruppenarbeit und in Zusammenarbeit mit den PraxispartnerInnen im Verlauf des WS 2015/16 erstellt wurde. Abgabe: Ende Jänner 2016
Das Forschungsdesign wird in der weiterführenden Lehrveranstaltung im SoSe 2016 als FM2 im Masterprogramm umgesetzt.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Entwurf eines Forschungsprojektes, Stärkung der Fähigkeit zur Konzipierung eigener Forschungsvorhaben, Reflexionsfähigkeit zu Projekten mit partizipatorischem und emanzipatorischem Anspruch, selbstreflektiertes Lernen der Studierenden.
Weiters soll das Forschungsseminar die Konzeptdebatte rund um den Begriff der Transdisziplinarität greifbar machen und gleichzeitig ein Reflektieren entlang und entgegen der verschiedenen Zugänge ermöglichen.

Prüfungsstoff

Partizipatorische Aktionsforschung mittels Methoden aus der autopoietischen Theaterarbeit nach Augusto Boal, Siegfried Essen und Enrique Buenaventura. regelmäßige Reflexionssitzungen, Forschungstagebuch, individuelle Literaturlektüre und Recherche, Inputs und Präsentationen der Studierenden.

Literatur

Bergmann, Matthias et al. (2010): Methoden transdisziplinärer Forschung: Ein Überblick mit Anwendungsbeispielen. Frankfurt am Main [u.a.]: Campus.
Boal, Augusto (1989): Theater der Unterdrückten. Übungen und Spiele für Schauspieler und Nicht-Schauspieler. Herausgegeben und aus dem Brasilianischen übersetzt von Martina Spinu und Henry Thorau. Frankfurt/Main.
Fals Borda, Orlando (2001): Participatory (Action) Research in Social Theory: Origins and Challenges, in: Reason, Peter; Bradbury, Hilary (2001): Handbook of Action Research: Participative Inquiry and Practice. SAGE Publications: London, S. 27-37
Freire, Paulo (1971): Pädagogik der Unterdrückten. Bildung als Praxis der Freiheit. Vom Verfasser autorisierte deutsche Übertragung von Werner Simpfendörfer. Stuttgart: Kreuz-Verlag [später: Reinbeck/Hamburg: Rowohlt, 1973].
Fritz, Birgit (2013): Auf den Spuren des revolutionären Theaters von Augusto Boal zur autopoietischen Theaterarbeit ins 21. Jahrhundert. Dissertation. Ibidem: Stuttgart
Nicolescu, Basarab (2002): Manifesto of Transdisciplinarity. Albany, State University of New York Press
Novy, Andreas; Beinstein, Barbara; Voßemer, Christiane (2008): Methodologie transdisziplinärer Entwicklungsforschung. Aktion & Reflexion Heft 2. Herausgegeben vom Paulo Freire Zentrum. Wien, Oktober 2008. http://ungleichevielfalt.at/documents/AR/Aktion&Reflexion_Heft-2.pdf (11.4.2015)
Novy, Andreas; Howorka, Sebastian (2014): Transdisziplinarität und Wissensallianzen. In: Dannecker, Petra; Englert, Birgit (Hg., 2014): Qualitative Methoden der Entwicklungsforschung. Mandelbaum: Wien. S. 20-37
Peters, Sibylle (2013, Hg.): Das Forschen aller. Artistic Research als Wissensproduktion zwischen Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft. Transcript: Bielefeld
Pühretmayer, Hans (2005): Über das Politische des Wissenschaftlichen. Interventionen des Critical Realism in verschiedenen Ökonomietheorien. In: Kurswechsel 4/2005, S. 28-44
Weitzel, Julia (2014): Verantwortung für die Zukunftsgestaltung. Ein szenisches Lehrforschungsprojekt als Beitrag zum Forschenden Lernen. In: Magazin erwachsenenbildung.at. Das Fachmedium für Forschung, Praxis und Diskurs. Vol. 22. http://erwachsenenbildung.at/magazin/14-22/07_weitzel.pdf (11.4.2015)

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

FM1

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:34