Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

140226 VO+UE T I - TIV - VM4 - VM8 - AsylwerberInnen als Rights-Claimants?! (2013S)

Eine transdisziplinäre Annäherung an Asylwirklichkeiten und die Rolle von Rechten, Würde und Empowerment

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Dienstag 12.03. 14:30 - 16:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Montag 18.03. 12:00 - 16:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Montag 15.04. 12:00 - 16:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Montag 29.04. 12:00 - 16:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Montag 13.05. 12:00 - 16:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Montag 27.05. 12:00 - 16:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Montag 10.06. 12:00 - 16:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Asyl kann als eine Grundvoraussetzung der effektiven Geltung von Menschenrechten verstanden werden: Nur durch die Ausfallshaftung für Menschenrechtsverpflichtungen des Nationalstaats ist eine universelle Gültigkeit definierter Rechte denkbar. Wird ein Asylantrag im Sinne Hannah Arendts als Beanspruchung eines "Rechts auf Rechte" verstanden, sind Begriffe wie menschliche Würde und Nicht-Diskriminierung und Empowerment durch Rechtsansprüche bzw. -beanspruchung von zentraler Bedeutung. Recht und Gesetz werden in dieser Logik als Werkzeuge des Schutzes, des Empowerments bzw. sogar der Emanzipation (durch Anrufung individueller Freiheiten) verstanden. Der Flüchtling kann, dieser Logik folgend, (auch) als TrägerIn von Rechten bzw. AnspruchsberechtigteR verstanden werden

Im Zeitalter von Globalisierung und transnationaler sozialer Veränderungen gewinnt die Thematik von Flucht und Asyl jedoch an neuen Bedeutungen. Migrationsbewegungen werden vermehrt als Mixed-Migration-Flows analysiert, Migrations- und Fluchtursachen präsentieren sich als komplexes Zusammenspiel sozialer, wirtschaftlicher, umweltbedingter und politischer Gründe. Die Asylbeantragung wird in Folge von "non-arrival regimes" (Castles 2003) der Industriestaaten zu einer der wenigen faktischen Einreisemöglichkeit. Im Namen des Migrationsmanagements werden in bürokratischen Verwaltungsverfahren Menschen zu Flüchtlingen, AsylwerberInnen, subsidiär Schutzberechtigten, Wirtschaftsflüchtlingen, Geduldeten oder Illegalisierten gemacht.

Von dieser Perspektive ausgehend, will die vorgeschlagene Lehrveranstaltung aktuelle Spannungsfelder im politischen, rechtlichen und sozialen Kontext des Asylsystems diskutieren und analysieren. Nach einer begrifflichen und theoretischen Einführung werden spezifische Problemstellungen (insbes. im österr. Kontext) aufgegriffen und in Hinblick auf u.a. Räumen der Rechtebeeinspruchung, der Aufrechterhaltung von Würde, Möglichkeiten des Empowerments hinterfragt. So wollen wir uns gemeinsam Rahmenbedingungen und Möglichkeiten von "Asyl als Recht(sbeinspruchung)" aus transdisziplinärer Perspektive annähern.

Konkret werden folgende Themenbereiche behandelt werden: Zugang zu und Recht auf Asyl; Asyl als Rechtswirklichkeit: v.a. Asylverfahren und Grundversorgung, Handlungsspielräume und Agency von Flüchtlingen; Möglichkeiten, Wege und Orte des Widerstands

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel


* Lektüre der Texte zu den jeweiligen Einheiten
* Mitarbeit und Kurzpräsentation
* Verfassen von Essays

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Durch die LV soll eine kritische Annäherung an das Feld Asyl und Flucht ermöglicht werden; dabei wird bewusst von einer Positionierung von "Flüchtlingen als RechteinhaberInnen" ausgegangen und so mehrdimensionale Viktimisierungsdiskurse hinterfragt.

Prüfungsstoff

Die Lehrveranstaltung arbeitet mit folgenden Elementen: das gemeinsame Lesen, Erarbeiten und Diskutieren von Texten; Analyse konkreter Dokumente wie Asylbescheide, Interviewausschnitte, Filmausschnitte, Gesetzesmaterialien etc.; Diskussion mit Gästen aus der Praxis;

Literatur

Wird in der LV bekannt gegeben.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

T I, T IV, VM4, VM8

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:34