Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

140227 KU Wissenschaftliche Texte: Schreiben und Editieren (2016W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Nota bene: Aufgrund des gewählten didaktischen Handlungsrahmens wurden die Einheiten mit 180 Minuten (+ 15 Min. Pause) angesetzt.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 20 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 13.10. 16:30 - 19:45 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
  • Donnerstag 20.10. 16:30 - 19:45 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
  • Donnerstag 03.11. 16:30 - 19:45 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
  • Donnerstag 10.11. 16:30 - 19:45 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
  • Donnerstag 24.11. 16:30 - 19:45 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
  • Donnerstag 12.01. 16:30 - 19:45 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
  • Donnerstag 19.01. 16:30 - 19:45 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Wissenschaftliche Texte sind soziale Ereignisse. Sie sind das Ergebnis kooperativer Arbeit und stehen zueinander in einem Wettbewerb um Aufmerksamkeit. Wissenschaftliches Schreiben/Editieren ist von einer Vielzahl von Faktoren abhängig. Am Beginn wissenschaftlicher Arbeit geht die Komplexität einer Aufgabenstellung (und deren Dynamik) für gewöhnlich mit persönlicher Verunsicherung einher. Handbücher & Ratgeber Do-s & Dont-s führen häufig zu zusätzlicher Überlastung.

Ziel unserer gemeinsamen Schreibwerkstatt ist es, mehr Sicherheit beim Verfassen [bzw. der Redaktion] schriftlicher Wissenschaftstexte zu gewinnen. Offenheit (Neugier), Sensibilität (Reflexion) und regelmäßiges Training (Praxis) stellen die Grundvoraussetzungen für den von uns angestrebten Veränderungsprozess dar. Es geht hierbei nicht um die Internalisierung etablierter Praktiken, sondern um die kreative Entwicklung eines persönlichen Stils, der mit uns selbst in Einklang steht (Biographie & Design). - Alsdann: viel Inspiration!

Inhalte:
- thematische Annäherung (Begriffsbestimmungen; Abgrenzung zum wissenschaftlichen Vortrag);
- Arten wissenschaftlicher Texte und deren Publikum (Erwartungen, Rezeptionsweisen/Oberfläche, Formen der Ansprache);
- Planung/Organisation von Arbeitsprozessen (Umgang mit Ressourcen und Netzwerken, Fristen, Krisenmanagement);
- Formalkriterien schriftlicher Texte (Konventionen wissenschaftlicher Arbeitsweise: z. B. Deklaration von Aussagen);
- Stil (Register, Präzision/Prägnanz, Terminologie/Anglizismen, Nominalisierung/Abstraktion, narrative Elemente, Bilder);
- (in)direkte auktoriale Selbstdarstellung (Status & Habitus, Aussagekraft von Texten über die Autor_innen selbst);
- Argumentationsstrategien (Aufmerksamkeitslenkung: Legitimation, Spannung, Motivation, Identifikationspotentiale);
- sozialer Kontext(Wertesystem/Evokationen, Personen/Gruppen/Räume <> Focus/Lexik/Beziehungen, Zentrum/Peripherie);
- visuell-kommunikative Aspekte (Layout als Stimme/Stimmung; Eyecatcher; Besonderheiten multimedialer Texte);
- soziokulturell-kontrastiver Vergleich (Deutsch/English/Français globale Synchronisierung, Risiken & Nebenwirkungen);
- Publikationsstrategien (Anknüpfungspunkte, Streuung, Medien, Verlagsangaben, Lektorat);
- juristische Rahmenbedingungen (Rechte und Pflichten);
- der Titel (als an-sprechendes Gesicht)
- das Abstract (als klopfendes Herz)
- die Einleitung/der erste Satz (als reichende Hand)
- die thematische Erörterung/Vertiefung (als pulsierender Kreislauf)
- die Conclusio (als bleibende Erinnerung)

Methoden:
- Gemeinsame Reflexion zu allgemeinen Grundlagen (Wissen & Verstehen);
- Gemeinsame Analyse von Textsequenzen bekannter Publikationen (incl. Reformulierungen/Paraphrasierungen);
- bewältigbare wöchentliche Aufgabenstellungen mit anschließender Peer-Review im Forum: Verfassen oder redaktionelles Aufbereiten von Texten (lustvoll-kreatives Schreibtraining in Einzel- und Gruppenarbeit, freies Schreiben, Sprachspiele, Story-telling, paradoxe
& situationsadäquate Stilverwendung, kontext- und zielgruppenorientierte Textsequenzen);
- Informationsmaterial/Beispieltexte zur gegenseitigen Anregung auf Moodle.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Anwesenheit & aktive Teilnahme: 20 Punkte;
Peer Feedback während der Sitzungen 20 Punkte;
Präsentation der Fachliteratur nach konkreter Aufgabenstellung: 10 Punkte;
Schreibübungen: 20 Punkte, Essay (3-5 Seiten): 20 Punkte,
Quiz (Style Sheet/Darstellungsformen bei wissenschaftlichen Publikationen/Formalkriterien): 10 Punkte.
Gesamt: 100 Punkte (=90 =1, =80=2, =70=3, =60=4).

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

- praktische Anwendung von Konventionen/Praktiken wissenschaftlicher Textarbeit und Redaktion;
- Erkennen und (Re)aktivierung eigener kreativer Ressourcen;
- Ermutigung wissenschaftlich zu schreiben;
- Gewinn an Selbstsicherheit im Umgang mit komplexen Aufgabenstellungen (Knowhow, Lösungsansätze);
- Kompetenzgewinn in Bezug auf wissenschaftliche Erzähl- und Darstellungsweisen (Erweiterung des Repertoirs);
- Sensibilisierung für latente Bedeutungspotentiale, Funktionsweisen und Praktiken;
- sensible/bewusste Darstellung von Personen & Gruppen (und deren Zuordnungen) im Diskurs.
Die Erreichung dieser Ziele setzt eine regelmäßige aktive Teilnahme und wöchentliche Aufgabenerfüllung voraus.

Prüfungsstoff

- Gekennzeichnetes Lehr-Lern-Material auf Moodle;
- Formalkriterien der wissenschaftlichen Arbeit/des wissenschaftlichen Schreibens (Darstellungsformen, Verlagsvorgaben‘);
- Praktische Anwendungsbeispiele (Texte verfassen/redigieren) und gemeinsame Peer-Review (Evaluierungsparameter).

Literatur

Lebrun, Jean-Luc (2010): Scientific writing: A reader and writer's guide. Singapore: World Scientific.
Goldberg, Natalie (2005): Writing Down the Bones: Freeing the Writer Within. Boston (MA): Shambhala.
Miller, Brenda & Paola, Suzanne (2012): Tell It Slant! Writing and shaping creative nonfiction. New York: McGraw-Hill.
Olson, Randy (2009): Don’t be such a scientist. Talking substance in an age of style. Washington: Island Press.
Sword, Helen (2012): Stylish Academic Writing. Boston (MA): Harvard University Press.
Lichtfouse, Eric (2009): Rédiger pour être publié. Dijon: Springer.
weiters:
Barthes, Roland. (1968/1997): La mort de L’Auteur. Dans: Barthes, Roland, Le bruissement de la langue. Essais Critiques IV. Paris: Seuil. 61-67.
Bourdieu, Pierre (1982/1993): Ce que parler veut dire. L’économie des échanges linguistiques. Paris: Fayard.
Cooke, Michèle (2011): Lightning Flash! Language, longing and the facts of life. Peter Lang: Frankfurt am Main.
Cooke, Michèle (2012): Tell It Like It Is? Science, society and the ivory tower. Peter Lang: Frankfurt am Main.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

GWT, GMWT1

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:34